Herausforderung für FH-Studierende: Energiekonzept für Schloss Puchberg
WELS. Spagat zwischen Denkmalschutz und energetischer Optimierung beim Bildungshaus.
Ein Schloss aus dem 16. Jahrhundert und eine Reihe von Zubauten: Das Bildungshaus Schloss Puchberg ist eine Herausforderung, wenn man für diesen Gebäudekomplex ein Energiekonzept entwickeln soll. Johanna Schätz und Franz Pöhn, Studierende der Öko-Energietechnik an der Fachhochschule Wels, haben diese Herausforderung in ihrem Berufspraktikum angenommen.
Während sich die 28-jährige angehende Energietechnikerin Schätz in erster Linie der vorhandenen Energiesysteme annahm und einen Standort für eine Photovoltaikanlage suchte, widmete sich ihr Kollege Pöhn, er ist 36 Jahre alt und stammt aus Pettenbach, in erster Linie der Gebäudehülle. "Es war wichtig für mich, nicht nur die Energieeffizienz zu steigern, sondern auch Maßnahmen zur Schaffung eines behaglichen Raumklimas zu schaffen."
Verschattung statt Kühlung
Beim alten Gemäuer des Schlosses waren natürlich auch die Auflagen des Denkmalschutzes zu beachten, aber bei den jüngeren Anbauten wurde Pöhn schnell fündig. Ein großzügig verglastes Foyer brauchte im Sommer viel Energie zum Kühlen. Er beschäftigte sich daher intensiv mit verschiedenen Verschattungsvarianten.
Geheizt wird das Bildungshaus zum Teil mit Fernwärme, mit Wärmepumpen und mit einer Solarthermie-Anlage. Hier gäbe es natürlich Möglichkeiten, mit effizienteren Anlagen die Energiebilanz zu verbessern, sagt Pöhn im Gespräch mit den OÖNachrichten. Zu berücksichtigen seien da natürlich auch die Investitionskosten.
Zielführender aus Sicht Pöhns sei es bei einem derartigen Gebäudekomplex, möglichst viele kleine Maßnahmen zu setzen. Einiges davon sei in Puchberg schon gemacht worden, etwa das Dämmen der obersten Geschoßdecke oder das Einfräsen von Dichtungen in die alten Kastenfenster. "Man findet aber trotzdem noch viel", sagt Pöhn. "Einen Standard wie im Neubau wird man nie erreichen."
Auf Basis der Untersuchungen und Berechnungen der beiden Studierenden werden nun Lösungsmöglichkeiten und Vorschläge erarbeitet, die in die Tat umgesetzt werden können. Vor allem die Lösung des Raumklimaproblems und die Integration einer Photovoltaikanlage seien wichtig für das Schloss Puchberg, heißt es in einer Aussendung der FH Oberösterreich. "Die Studierenden waren durch die im Studium Öko-Energietechnik vermittelten Kenntnisse in der Lage, sehr komplexe Situationen zu analysieren und sinnvolle Verbesserungsvorschläge zu machen", wird der Betreuer der Beiden, FH-Professor Herbert C. Leindecker, in der Aussendung zitiert. Die Bewerbungsfrist für diesen Fachhochschul-Studiengang läuft bis 30. Juni. (hn)
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