Blumenreich: In Gampern wächst ein Blütenmeer groß wie ein Fußballfeld
GAMPERN. Wie der Bio-Landwirt Alois Seyfriedsberger auf unser Land schaut.
Alois Seyfriedsberger hat das Motto unserer OÖN-Serie "Schau aufs Land" beherzigt. Auf einer Fläche von 5000 Quadratmetern, entsprechend der Größe eines Fußballfeldes, hat der 67-jährige Landwirt aus Pöring, einem Ortsteil von Gampern (Bez. Vöcklabruck), eine Blumenwiese angelegt. Ein Paradies der Artenvielfalt, in dem es nur so summt und brummt von Bienen und Hummeln, und Schmetterlinge gaukeln als Farbtupfer über die bunte Pracht.
Da machen seine beiden Enkerl, der fünf Jahre alte Simon und die 14 Monate alte Anna, große Augen, wenn sie den Opa auf seinen Rundgängen begleiten. "Ich wollt’ für die Natur was tun, was auch der nächsten Generation zugutekommt", sagt Seyfriedsberger.
Ende Mai war es so weit: Eine spezielle Saatgutmischung wurde auf die Fläche ausgebracht, die früher für den Getreideanbau genutzt wurde – 20 Kilo Blumensamen der Kärnten Saatbau, zur Verfügung gestellt vom Bienenzentrum der Landwirtschaftskammer OÖ. 320 Euro hat er dafür ausgegeben, "das war es mir wert!" Seit Ende Juni blüht es von 19 Blumenarten. Borretsch, Klatschmohn, Kornblume, Malve, Lein, Kamille, Margeriten, Ringelblumen, Steinklee sind darunter, und jetzt blühen auch die Sonnenblumen auf.
Drei bis fünf Jahre dürfen die ein- bis mehrjährigen Arten an Ort und Stelle wachsen, "dann kommt eine andere Fläche dran", sagt Seyfriedsberger. Die schweißtreibende Vorbereitung hat er gerne auf sich genommen: Mit dem Pflug hat er die Fläche im Herbst umgegraben, im Frühjahr kam der Kultivator zum Einsatz. Die Feinarbeit mit dem Striegel und die Aussaat besorgte der Maschinenring.
Anfang Oktober wird Seyfriedsberger die Fläche abmähen – Zeit genug für die Gewächse, zu reifen und auszusamen. Das Schnittgut kommt als Kompost auf die Kleegrasfelder und Wiesen, ganz im Sinn des biologischen Landbaus.
Auf den gedüngten Flächen der Umgebung gedeiht oft nur noch der Löwenzahn. "Auch auf meiner Blumenwiese sind zuerst die Beikräuter gekommen, vor allem das Zinnkraut, aber bald haben sich die ausgesäten Arten durchgesetzt", sagt Seyfriedsberger.
Bei manchen sei er auf Unverständnis gestoßen. Ob er etwa Pflanzen zur Biogasproduktion anbauen wolle, habe man ihn gefragt. Doch mittlerweile spricht die Blütenfülle für sich. Der Lebensgefährte seiner jüngsten Tochter, der heuer mit dem Imkern begonnen hat, wird nächstes Jahr dort Bienenstöcke aufstellen, "dann können wir den ersten Honig ernten." Und der kleine Simon wird wieder duftende Blumensträuße pflücken. Für die Oma.
Schau aufs Land: So machen Sie mit
Ein verwilderter Kräutergarten ist kein Zeichen von Sorglosigkeit. Zumindest im Fall von OÖN-Leser Gerhard Hackl aus Luftenberg nicht. „Wir wollen unseren Gästen, vorwiegend Bienen und Hummeln, eine zusätzliche Nahrungsquelle bieten“, schreibt er. Zur Überraschung von Familie Hackl ließ sich auf dem blühenden Oregano zuletzt auch ein noch nie da gewesener Gast nieder: die Dolchwespe. „Vier dieser Wespen konnten wir in den vergangenen Tagen bereits beobachten“, sagt Hackl.
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Wunderschön!!!!!!!
Gratuliere zu diesem schönen Vorzeigeprojekt!
Vorzeigeprojekt, auf die Bühne damit. Ein Fußballfeld voll Blüten.
Hinter dem Vorhang wird Oberösterreich weiter zubetoniert, was war das, wie viele Fußballfelder pro Tag? Die Politik muss sich schämen. Die Bauern können die Dummheit der Politik nicht wettmachen.
Muss dieser Landwirt mit seiner Landwirtschaft Geld verdienen?
Subventioniert?
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Schön ist es ja.
Nein, steht auch im Artikel.
Es steht nur, dass Sie 320 Euro bezahlt haben.
Der Maschinenring und der Kärtner
Saatbau sowie das OÖ Bienenzentrum waren daran beteiligt.
Das steht im Artikel.
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Und früher Getreide angebaut wurde. Also nach guter Tradition Brachflächen subventioniert werden.
WUNDERSCHÖN...in jeder Hinsicht. Bravo!
0,5ha Blühwiese ist sehr sehr wenig. Die konventionellen Bauern, die am Begrünungsprogramm teilnehmen, und das sind die meisten, erzeugen blühende Phazeliafelder im Außmaß von tausenden Hektars allein in OÖ. Bitte, beachten Sie die neu aufwachsenden Begrünungen in den nächsten Wochen. Und diese dürfen bis in das Frühjahr weder abgemäht noch eingeackkert werden, zwecks Erosionsschutz.
Das wäre ein toller Artikel für die OÖN.
Die KONVENTIONELLEN Bauern werden mit ihren Blühstreifen das Bienensterben, das auch zum Teil durch sie entsteht (und nicht durch die Bio-Bauern), nicht beenden können.
Zur Info: Mein Papa hat das freiwillig und ohne irgendwelche Förderungen gemacht. Und das nicht konventionell!
In Österreich gibt es einfach zu viele Suderanten!
Spätblühende Phacelia- oder Senffelder sind für die Bienen kontraproduktiv
Vorzeigeprojekt !
Prachtvoll!