"Wirtschaftswachstum per se zu verteufeln, ist naiv"
LINZ. WKOÖ Industrieperspektiven: Wifo-Chef Badelt und Wirtschaftsministerin Schramböck über Wege aus der Krise
Wir befinden uns mitten in der größten Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Arbeitslosigkeit ist hoch. Und 2021 könnte eine Pleitewelle drohen: Covid-19 hat die heimische Wirtschaft vor riesige Probleme gestellt. Wie die Industrie die Folgen bewältigt, war Thema bei der Veranstaltung "Industrieperspektiven 2021", die gestern im Palais Kaufmännischer Verein in Linz stattfand.
Die Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer Oberösterreich (WKOÖ) und ihre Partner Bank Austria und OÖN konnten dafür Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck, Wifo-Chef Christoph Badelt und den Präsidenten des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel, Gabriel Felbermayr (siehe Interview oben), gewinnen. Die Veranstaltung wurde vom stv. OÖN-Chefredakteur, Dietmar Mascher, moderiert.
Österreich sei es, im Gegensatz zu anderen Ländern, gelungen, die Produktion auch in der Covid-Krise stets am Laufen zu halten, sagte Schramböck, die per Videoschaltung an der Veranstaltung teilnahm. Oberösterreich nehme eine sehr wichtige Position ein: "27 Prozent der industriellen Wertschöpfung kommen aus Oberösterreich."
Die hohe Zahl an Neuinfektionen habe zuletzt aber zu vielen Reisewarnungen geführt: "Diese ziehen nicht nur im Tourismus, sondern auch im Gewerbe und in der Industrie große Probleme nach sich." Es sei daher wichtig, sich an die Covid-Sicherheitsmaßnahmen zu halten, sagt Schramböck.
Wachstum schafft Wohlstand
Badelt stellte eine verhalten positive Prognose für Österreichs Wirtschaft: "2021 wird eine Erholung bringen, aber wir werden nicht das wettmachen, was wir 2020 verloren haben." Dafür werde es noch ein Jahr brauchen – immer unter der Voraussetzung, dass es zu keinem weiteren Lockdown komme. Die Covid-Krise habe die Qualität der freien Marktwirtschaft gezeigt, sagte Badelt: "Es wäre wirtschaftlicher Selbstmord, diese infrage zu stellen." Wirtschaftswachstum per se zu verteufeln, sei naiv, weil es Wohlstand schaffe.
WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer nannte Digitalisierung, Export und Entlastung für die Betriebe als Schwerpunkte. Auch der Fachkräftemangel sei gekommen, um zu bleiben. Trotz hoher Arbeitslosenzahlen gebe es 20.000 unbesetzte Stellen. Laut Erich Frommwald, Obmann der Sparte Industrie in der WKOÖ, müssen vor allem Investitionsanreize gesetzt werden. Die Investitionsprämie sei sehr gut, aber in manchen Bereichen müsse nachgeschärft werden: "Es gibt noch einiges zu tun."
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Die Ergebnisse des Wirtschaftswachstums haben alle Unselbstständigen
- 2001 Einführung des Euro
- 2008 Immobilienkrise
- 2019 Coronakrise
brutal zu spüren bekommen.
Die drei gezeigten Personen zählen sicher nicht dazu.
Die Wirtschaft ist schon viel zu viel gewachsen. Der Klimawandel zeigt das deutlich auf.
Natürlich kann jeder glauben: "Ich habe das Recht von den gegebenen Ressourcen so viel zu verbrauchen, dass für die Nachkommen nur noch ein Leben in Not und Elend übrigbleibt. Was juckt es mich, wenn es die Häuser anderer Leute wegschwemmt oder durch eine Feuersbrunst vernichtet wird. Hinter mir die Sintflut. "
...hinter mir die Sintflut .
Momentan würden sich die Kreuzfahrtschiffer irrsinnig freuen über eine Sintflut.
Diese wären die Gewinner , die Mehrheit muss allerdings draufzahlen.
So geht Wirtschaft.