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Wetterkapriolen, niedrige Preise: Herausforderndes Jahr für Ackerbauern

Von Elisabeth Prechtl, 15. Oktober 2024, 15:06 Uhr
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Auf 1477 Hektar wurde heuer in Oberösterreich Ölkürbis angebaut, die Ernte ist mit 0,9 Tonnen pro Hektar überdurchschnittlich gut ausgefallen. Bild: LK OÖ

LINZ. Oberösterreich ist bei der Herbsernte zweigeteilt: Während es im Westen zufriedenstellen lief, hatte der Osten mit Schäden in Folge von Dürre zu kämpfen. Die Erntemengen fallen durchschnittlich aus. Sorgenkind ist die Zuckerrübe, Hoffnungsträger der Ölkürbis.

Noch ist die Ernte nicht ganz abgeschlossen, Zuckerrüben und Mais befinden sich zum Teil noch auf den Feldern. Fest steht aber bereits, dass es heuer nur eine durchschnittliche bis unterdurchschnittliche Herbsternte für Oberösterreichs Ackerbauern wird: So wird sich beim Körnermais der Ertrag auf elf Tonnen je Hektar belaufen, im langjährigen Schnitt waren es 11,2 Tonnen. Die Erntemenge wird voraussichtlich um vier Prozent auf 532.000 Tonnen sinken.  Auch bei den Sojabohnen verzeichnet man mit 63.300 Tonnen Erntemenge ein Durchschnittsjahr, wie Helmut Feitzlmayr, Pflanzenbaudirektor der Landwirtschaftskammer Oberösterreich (LKOÖ), am Dienstag bei einem Pressegespräch sagte. Um elf Prozent auf 1330 Tonnen steigen die Mengen beim Ölkürbis, ein Plus gab es auch bei der Anbaufläche.

"Die Ackerbauern haben heuer mit zwei großen Herausforderungen zu tun. Einerseits mit der Witterung und andererseits mit dem schlechten Preisniveau", sagte Franz Waldenberger, Präsident der LKOÖ: Die Extremwetterschäden belaufen sich heuer in Oberösterreich auf 33 Millionen Euro, rund 75 Prozent davon entfallen auf Hitze und Dürre. Die Ernte in unserem Bundesland war heuer zweigeteilt: Vor allem der nordöstliche Teil habe ab Mitte Juli unter Hitze gelitten. In den betroffenen Gebieten startete die Ernte früher, während sie in den westlichen Landesteilen großteils Ende September begann und zu guten Erträgen führte. Hier gab es auch regelmäßiger Niederschläge.  Eine untergeordnete Rolle spielen in Oberösterreich die Schäden durch das Hochwasser im September: Nur drei Prozent der Gesamtschäden sind darauf zurückzuführen.

Auch die Preise für Körnermais  und Soja haben sich laut Waldenberger heuer auf niedrigem Niveau eingependelt: Für Körnermais wurden im Oktober 185 bis 200 Euro netto je Tonne bezahlt. Für Soja wurden bereits im Frühjahr Kontraktpreise in Höhe von 400 bis 140 Euro je Tonne geboten: Diese sind bis zur Ernte nicht weiter gestiegen. Gleichzeitig seien die Betriebsmittelkosten gestiegen. 

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LKOÖ-Präsident Franz Waldenberger (l.), Pflanzenbaudirektor Helmut Feitzlmayr Bild: LKOÖ

Zuckerrüben: Transportkapazität wieder bei 100 Prozent

Groß ist die Herausforderung heuer auch für die Rübenbauern: 1160 Rübenbauern gibt es in Oberösterreich. Der Abtransport der Ernte konnte aber, wie berichtet, aufgrund der Hochwasserschäden in Niederösterreich und der Sperre der Weststrecke, mit Verspätung und verringerten Kapazitäten starten. Seit heute, 15. Oktober, läuft die Anlieferung wieder mit 100 Prozent Kapazität, das entspricht rund 160 Eisenbahnwaggons täglich. Zwar ist die Anbaufläche heuer auf 9500 Hektar gestiegen (ein Plus von 1400 Hektar im Jahresvergleich), "allerdings bremste erst die Dürre das Wachstum, und durch die vielen Niederschläge ist zuletzt der Zuckergehalt der Rüben zurückgegangen", sagt Feitzlmayr. Zudem führen ein höheres Angebot in der EU, Importe aus der Ukraine und ein Verbrauchsrückgang zu einem Rückgang der Zuckerpreise um rund ein Drittel auf 850 Euro pro Tonne. 

Schlecht ist das Jahr auch für die Gemüsebauern verlaufen, vor allem bei den Sorten, die nach dem Juli abgeerntet wurden: So wird etwa beim Kohlgemüse heuer mit einem enttäuschenden Ertrag bzw. geringerer Qualität gerechnet. Grund sind auch hier Wetterkapriolen. 2024 war laut Feitzlmayr unter dem Strich ein durchschnittliches Jahr, "aber das Schöne am Ackerbau ist, dass das Spiel jedes Jahr von vorne beginnt". 

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Autorin
Elisabeth Prechtl
Redakteurin Wirtschaft
Elisabeth Prechtl
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10  Kommentare
10  Kommentare
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demeter (960 Kommentare)
am 15.10.2024 21:55

Im Artikel werden nur Fakten aufgelistet.
Wenn sich il-capone, teja, usw hier aufregen, zeigt das nur, dass Sie absolut keine Ahnung haben.
Faktenbefreit zu argumentieren zeigt, dass die Obengenannten einfach zu dumm sind um über den Tellerrand hinauszublicken.
An Obengenannte: Die Erde ist keine Scheibe.
Aber auch diese Fakten werden Sie ignorieren.

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analysis (3.925 Kommentare)
am 15.10.2024 17:59

Die 100% eingefärbten LWK-Jammereinschaltungen, welche die mafiös dominante Machtordnung zwischen Giebelkreuzlern, deren Produktion -u. Handelsbetrieben sowie sowie den verschränken Einzelhandel ( wie stark muss da wohl seit 2000 die BWB-beide Augen zudrücken) sind der Grund, weshalb in unseren Kreisen die OÖN nicht mehr gelesen wird.
Ein Vergleich mit Mitteleuropäische Märkte ist angebracht !

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Zonne1 (3.923 Kommentare)
am 15.10.2024 16:51

"...Für Körnermais 200 Euro je Tonne.." , und das Ganze nur einmal pro Jahr

Da verstehe ich jeden, der lieber Grundstücke verkauft

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teja (6.201 Kommentare)
am 15.10.2024 15:57

Das ewige Gesudere und Gejammere.

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Biobauer (6.196 Kommentare)
am 15.10.2024 16:28

Fällt ihnen wirklich nichts besseres ein mein lieber Teja?

Und dann stellen sie sich einmal vor welches Gesundere und Gejammert es geben würde würden die Vöstmittarbeiter für Heuer ein Drittel weniger Lohn bekommen, weil der Konzern Verluste schreibt.

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il-capone (442 Kommentare)
am 15.10.2024 16:45

Die VOEST-Mitarbeiter werden aber nicht mit EU-Hilfen überhäuft.

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Biobauer (6.196 Kommentare)
am 15.10.2024 17:00

Wieviel Milliarden bekommt die Vöst vom Staat für die Umstellung auf erneuerbare Energien?

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Tralala (856 Kommentare)
am 15.10.2024 18:18

Sie sollten auch was anderes lesen als die Arbeiterkammerzeitung.

"Derzeit stehen für die Finanzierung der GAP etwa 38 Prozent des EU-Budgets zur Verfügung. Das sind EU-weit 58 Milliarden Euro im Jahr. Umgerechnet zahlt jeder EU-Bürger jährlich 114 Euro für die EU-Agrarpolitik. Ihr prozentualer Anteil sinkt seit Jahren, 1988 waren es 55 Prozent, 2027 sollen es nur noch 27 Prozent sein." (EU-Bericht 2023).

Das heißt jeder Bürger zahlt 9,50 Euro pro Monat für billigste Lebensmittel.
Nur so zum Vergleich: Der ORF-Beitrag macht 15 Euro pro Monat aus.

Und wegen "mit EU-Hilfen überhäuft": Wie aus dem Ministerratsvortrag hervorgeht, liegt der Unterstützungsrahmen der EU bei ca. 350 Millionen Euro. Zusätzlich werde das Klimaschutzministerium eine Kofinanzierung in Höhe von ca. 70 Millionen Euro pro Jahr für die Laufzeit für 10 Jahre zur Verfügung stellen" (Die Presse).
Macht über 1 Mrd. für die Voest-Mitarbeiter = 19.400 Euro pro Konzern- bzw. 44.000 Euro pro Voest-OÖ-Mitarbeiter.

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Ottokarr (1.790 Kommentare)
am 15.10.2024 16:42

Dann rechnen's mal vor wie das gehen das jetzt Brot so teuer ist? Wer Schuld hat ?? Mahlweizen 1994 3500 ATS 2024 200-220 Euro.

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delano (311 Kommentare)
am 15.10.2024 17:41

@teja: das ist lediglich eine Analyse des heurigen Jahres, schön differenziert zwischen den unterschiedlichen Früchten, quasi ein Jahresbericht.

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