Verlorener Pentagon-Deal: Amazon macht Trump verantwortlich
SEATTLE/WASHINGTON. Amazon hat den Cloud-Computing-Auftrag des US-Verteidigungsministeriums nach Ansicht des Unternehmens vor allem wegen "unzulässigen Drucks von Präsident Donald Trump" verloren.
Dies sei die "plausibelste" Erklärung für mehrere "offenkundige, unerklärliche" technische Fehler, die zur Vergabe an Microsoft geführt hätten, hieß es in einer bei Gericht eingereichten Beschwerde des Internetkonzerns.
Trumps wiederholte Einmischung in die Auftragsvergabe habe das Pentagon derart unter Druck gesetzt, dass der Prozess nicht mehr ordnungsgemäß gewesen sei, hieß es in dem am Montag bekanntgewordenen Schriftstück.
Trump übt regelmäßig scharfe Kritik an Amazon-Chef Jeff Bezos, dem auch die "Washington Post" gehört, die kritisch über Trump berichtet. In dem auf den 22. November datierten Schreiben an das Gericht listet Amazon eine ganze Reihe von negativen Äußerungen und Beschimpfungen Trumps gegen Bezos, Amazon und die "Washington Post" auf. Die Anwälte fordern daher, dass die Auftragsvergabe erneut geprüft und neu entschieden werden soll. "Es steht viel auf dem Spiel: Die Frage ist, ob es dem Präsidenten der Vereinigten Staaten erlaubt sein sollte, das Budget des [Verteidigungsministeriums] für seine persönlichen und politischen Ziele zu nutzen", hieß es weiter.
Die Sparte Amazon Web Services des weltgrößten Online-Händlers galt lange als Favorit im Rennen um den Zuschlag. Das Pentagon hatte aber Ende Oktober mitgeteilt, dass der Auftrag an Microsoft gehen werde. Im Vertrag ist eine Obergrenze von bis zu umgerechnet rund neun Milliarden Euro über einen Zeitraum von zehn Jahren festgeschrieben, wie das Pentagon damals mitteilte.
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Der gierige Bezos ist eh schon reich genug wird sich sein Freund Trump gedacht haben.