Die Zukunft auf dem Feld
Smart Farming: Landtechnik-Betriebe sind zur Innovation verdammt.
Nicht viele Sektoren sind so prädestiniert dafür, Prozesse zu automatisieren und digital zu steuern, wie die Landwirtschaft. In Oberösterreich wird unter dem Begriff Smart Farming auf breiter Ebene entwickelt und geforscht.
Kein anderes Bundesland hat so viele innovative und auch im Export erfolgreiche Produzenten von Landtechnik. Deshalb muss international gedacht werden. "Unsere Branche ist hier getrieben, allein von der Notwendigkeit, im Jahr 2050 müssen zehn Milliarden Menschen ernährt werden. Daher müssen wir die Produktivität und die Effizienz steigern, denn der Boden wird nicht mehr. Außerdem werden Hürden aufgebaut wie weniger Einsatz von Pestiziden und Dünger." Das sagt Gregor Dietachmayr, Vorstandssprecher des Leitunternehmens Pöttinger aus Grieskirchen.
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Spagat zwischen groß und klein
Die Hausruckviertler arbeiten seit Jahren daran, ihre Maschinen vom Zugfahrzeug zu steuern und flexibel an Bodensituationen anzupassen. Sämaschinen, die einzelne Reihen abschalten, parallel Dünger streuen und noch eine Zwischenfrucht einsäen, das sei eine der Innovationen, sagt Dietachmayr. Manche Geräte seien mehr für eine Digitalisierung geeignet, manche weniger. Die Lage auf dem Heimmarkt sei besonders, weil die Landwirtschaft klein strukturiert sei.
Bei einem Ackerschlag von eineinhalb Hektar mache eine GPS-Steuerung wenig Sinn. "Schon ein Stück weiter, im Norden, in Tschechien oder Norddeutschland, auch in Osteuropa, da haben wir Kunden mit Tausenden von Hektar, und da sind die Anforderungen ganz andere", sagt der Manager. Trotzdem gelte: "Unser Selbstverständnis ist, auf die Kleinbetriebe und auf die alpinen Regionen nicht zu vergessen. Diesen Spagat müssen wir machen, und den schaffen wir auch."
Das sieht auch Martin Anzengruber so: "Automatisierung passt nicht für jeden Landwirt." Viele seien aber offen für Innovationen. Anzengruber leitet an der Höheren Technischen Lehranstalt (HTL) in Ried im Innkreis die Sparte Agrar- und Umwelttechnik. Für die rund 100 Schülerinnen und Schüler (etwa zehn Prozent weiblich) sind Sensortechnik und Smart Engineering Pflichtprogramm. Geräte werden mit Sensoren bzw. Kamerasystemen gesteuert, um den Einsatz von Betriebsmitteln zu optimieren. Die Schüler agieren mit Drohnen, um zu säen oder Pflanzenschutz gezielt einzusetzen.
"Wir sehen uns als Beitrag für die Landwirtschaft der Zukunft", sagt der promovierte Techniker Anzengruber. Die Digitalisierung erübrige aber nicht, dass Bauern vertieftes Fachwissen haben müssten. So wirken Regen, Staub oder Wind auf die Sensorik ein und erfordern Bodenkunde.
Feldroboter ohne Pause
Der nächste Schritt sei autonomes Fahren und seien Feldroboter, wie sie im Eferdinger Becken schon von Gemüsebauern eingesetzt würden. Künftig seien nicht mehr allein Größe, Arbeitsbreite und PS-Stärke entscheidend für die Schlagkraft auf dem Feld. "Ein Roboter kann Tag und Nacht fahren, braucht keine Pause und kennt keinen Krankenstand", sagt Anzengruber. Freilich braucht er gut ausgebildete Techniker, wenn er programmiert werden muss oder einmal nicht nach Wunsch läuft.
Auch Pöttinger testet Robotersysteme, setzt beim Antrieb aber auf Neutralität. Seine Anbaugeräte, ob Grubber oder Pflug, Sämaschinen oder Presse, sollen mit intelligenten Zugmaschinen gekoppelt sein. "Wir beschäftigen uns natürlich auch mit künstlicher Intelligenz. Wenn das in Serie kommen wird, wird das spannend", sagt Dietachmayr. Das werde sich auf das gesamte Betriebsmanagement eines Bauernhofes auswirken.
Was möchten die Landwirte sonst mit den Milliardenförderungen machen ?
Allein im Vorjahr wurden die Förderungen um 1,7 Milliarden Euro erhöht.
Das Einkommen steig damit um 24%.
In welcher Branche gibt es das sonst ?
Manche fordern die 32 Stunden-Woche und andere arbeiten in der Landwirtschaft.
... und auch nicht einmal alle Landwirte kommen im Jahresdurchschnitt auf 32 Stunden Arbeit pro Woche.
Außerdem ist ein sehr sehr großer Unterschied, was alles als "Arbeit" angesehen wird !!!!!