PV-Anlagen: "Der Boom geht weiter"
WIEN. Im ersten Quartal 2024 sind hierzulande 497 Megawatt (MW) Photovoltaikanlagen zugebaut worden.
Das war zwar nicht mehr ganz so viel wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres (Q1 2023: 646 MW), doch "der Boom geht weiter", sagte E-Control-Vorstand Alfons Haber im Gespräch mit der APA. Der im Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz vorgesehene Photovoltaik-Zubau von 11 Terawattstunden (TWh) bis 2030 sei damit jedenfalls auf Kurs.
Die Ausbauziele sehen vor, dass die heimische Erneuerbare Stromerzeugung bis 2030 um insgesamt 27 TWh gesteigert wird, davon sollen 11 TWh aus Sonnenenergie kommen. Bis 2030 müssen dafür pro Jahr 1.100 MW Photovoltaikanlagen dazukommen. Im heurigen ersten Quartal ist somit bereits fast die Hälfte des Jahreszieles erreicht, geht aus dem Quartalsbericht der Regulierungsbehörde zur Erhebung der Netzanschlüsse hervor.
"Wir haben im letzten Jahr so viel zu gebaut, wie in den fünf Jahren davor"
Mit dem Bericht will die E-Control das Monitoring beim Netzanschluss Erneuerbarer Stromerzeugungsanlagen verbessern, sodass bei auftretenden Problemen leichter Maßnahmen gesetzt werden können. Quartalsweise werden 16 große Verteilernetzbetreiber auf freiwilliger Basis befragt, damit seien 85 Prozent der Zählpunkte abgedeckt. Jährliche Erhebungen finden bei weiteren 44 Verteilernetzbetreibern statt, insgesamt seien damit 98 Prozent der Zählpunkte erfasst.
Zum Rekordausbau von 2023 sagte Haber: "Wir haben im letzten Jahr so viel zu gebaut, wie in den fünf Jahren davor. Man sieht, dass diese Größenordnung nicht in diesem Umfang gehalten werden kann." Dennoch: "Wenn wir laut unseren Zielen nicht 2,3 bis 2,5 Gigawatt pro Jahr, sondern im Schnitt 1 Gigawatt ausbauen, dann ist das eine gute Situation für die Zielerreichung", so der Vorstand der Regulierungsbehörde.
Bereits 32.000 Anträge für neue Anlagen
Bisher seien heuer bereits 32.000 Anträge für neue Photovoltaikanlagen eingelangt, vorwiegend im kleineren Leistungsbereich bzw. im Haushaltsbereich. Zusätzlich seien rund 4.700 Kleinstanlagen angemeldet worden, darunter fallen unter anderem die sogenannten Balkonkraftwerke. Zum Vergleich: Im Gesamtjahr 2023 seien 160.000 Anträge gestellt worden. Dabei seien die Bearbeitungszeiten von der Antragsstellung bis zur Bestätigung durch den Netzbetreiber heuer deutlich kürzer: Zu Jahresbeginn 2023 haben man im Schnitt bis zu 60 Tage auf eine Antwort gewartet, heute seien es noch durchschnittlich 17 Tage. Neben den niedrigeren Antragszahlen sei das auch auf mehr Personal bei den Netzbetreibern zurückzuführen.
Anlagenplaner gefordert
Wer eine Photovoltaikanlage besitzt, dem rät die Regulierungsbehörde, den produzierten Strom selbst zu verbrauchen, anstatt ihn ins Netz einzuspeisen. "Wenn ich Strom aus dem Netz beziehe, dann liegen die gesamten Stromkosten inklusive Netz und Abgaben bei rund 25 bis 30 Cent pro Kilowattstunde", sagte Haber. Am Markt erzielt man für eingespeisten Strom derzeit deutlich niedrigere Preise. Den Strom selber zu verbrauchen, sei somit lukrativer, als ihn zu Marktpreisen zu verkaufen, so der Vorstand. Aktuelle Einspeistarife können etwa auch im Tarifkalkulator der E-Control verglichen werden.
Beim Kauf von Photovoltaikanlagen, wie auch bei der Anschaffung von Speichern, sei es wichtig, auf die Wirtschaftlichkeit zu achten. "Hier sind auch Anlagenplaner aufgefordert, gute Wirtschaftlichkeitsanalysen durchzuführen, beginnend bei der richtigen Dimensionierung der PV-Anlage und ob und wie sich Speicher wirtschaftlich einsetzen lassen", sagte Haber. Mit der richtigen Dimensionierung werde die Anlage in Summe günstiger und die Anschaffungskosten seien schneller durch die eigene Stromproduktion refinanziert.
Ein Nachbar von mir hat sich schon mit PV Modulen eingedeckt. Er hatte aufgrund seiner Wärmepumpe eine Stromrechnung von über 1000 Euro im Monat. Nun gibt er an, dass er sich sogar im Winter an den meisten Tagen selbst mit Strom versorgen kann oder nur ganz wenig Bezug hat. Anscheinend geht das auch bei Streulicht. Nun hat er sich sogar einen neuen Tesla gekauft und ladet den zu Mittag. Naja im Winter wird er trotzdem öfter mal zu einwr Stromtankstelle fahren müssen.
Soeben in "Wirtschaft vor acht" gemeldet. Bei PV-Modulen gibt es durch China eine dramatische weltweite Überversorgung.
bitte belästigen Sie die Grünen nicht mit solchen Details.
Ja momentan sind die Preise für PV Module und Speicher wirklich am Boden. Eine vernünftige dimensionierte Anlage für Eigenbedarf ist eine tolle Sache.
Praxis Zahlen
11;5 Kpeak Anlage +10 Kw Speicher installiert Anfang Okt. 2023 , weitere Zahlen von Okt.23 bis Ende Mai 24
Stromverbrauch: 4165 Kwh
Strom Zukauf : 1215 KWh somit 2950 KWh Eigenerzeugung
PV Produktion: 5340 Kwh
Einspeisung : 2390 Kwh
In den Monaten März , April Mai , Stromzukauf total 40 KWh !
Stromzukauf von Nov - Ende Jänner 950 KWh von bisher total 1215 KWh
somit ist man in 8 von 12 Monaten mehr oder minder autark !
Ja das ist eine vernüftige Anlage gratuliere!
Super!
Vot wenigen Tagen wurde noch eine Krise der Photovoiltaik-Branche verkündet. Eine erstaunliche Wende.
Theoretisch is beides möglich wenn alle nur das China-Zeug kaufen
... und Chinesen kommen nach AUT und nageln die PV aufs Dach?!
Sicher, wenn sich in Österreich für diese Tätigkeit niemand mehr findet.
Wir müssen weltweit von den fossilen Energiequellen weg, denn deren Abfälle machen zusehends unseren Planeten unbewohnbar. Hin zu erneuerbarer Energie und diese sparsam verwenden. Also noch schnell mit dem Flieger und den Schiffen herumkurven, bis---das uns sowieso alles um die Ohren fliegt.
Zuvor wollen uns aber noch Millionen Inder besuchen. Dort werden dafür 80 neue Flughäfen gebaut. Und Addis Abeba in Äthiopien soll einen neuen von den Chinesen finanzierten Flughafen für 80 Millionen Passgiere bekommen.
Wasserkraft liefert zuverlässig und planbar grünen Strom.
An der österreichischen Donau sind weitere 2 Kraftwerke problemlos möglich.
Auf gehts!
Sie wissen aber schon, dass solche Projekte mit einer FPÖ /ÖVP Regierung sicher nicht umgesetzt werden.
gast1973
Das letzte DoKw wurde von den Grünen erfolgreich verhindert.
Mag sein. Dafür wird alles andere, wenn es um erneuerbare Energien geht von der FPÖVP abgelehnt . Sie leben halt lieber in der Vergangenheit als in der Zukunft, zeigt ja auch ihr Post.
Gast1973
Wer bekämpft aktuell den Pumpspeicher Kaunertal?
Global 2000.
Manche sehen in Global 2000 eine Vorfeldorganisation der Grünen.
Wie Sie schon schreiben, manche (also Sie persönlich) sehen eine Vorfeldorganisation der Grünen. In OÖ und eventuell im Herbst in ganz Österreich werden erneuerbare Energien bei einer FPÖVP Regierung am Abstellgleis sein.
Gast1973
Sie behaupten ständig, die ÖVP oder FPÖ verhindere solche Projekte.
Demzufolge müsste Global doch eine Vorfeldorganisation der BLAUEN sein, oder?
Erneuerbare Energien lassen sich nur schwer auf das Abstellgleis verdrängen genauso wie Verbrenner oder Elektroautos oder Verbrenner (außer mit Technologieverboten). Die Technologie funktioniert und wird schon kommen. Lokale Energieerzeugung und Speicherung ist möglich und wird weiter rasant zunehmen. Was sich aber ändern könnte ist der Ansatz, dass man alles auf einmal braucht, dass man alles auf Strom umstellen muss noch bevor es gelungen ist Strom zu 100% aus "erneuerbaren" E zu gewinnen. Was sich auch jetzt schon abzeichnet ist, dass das öffentliche Netz immer mehr an Bedeutung verlieren wird (Stromverbrauch aus dem öffentlichen Netz ist 2022 und 2023 eklatant gesunken). Im Gegensatz zur lobbygetriebenen Annahme, dass in Zukunft immer mehr Strom im Kreis geschickt werden MUSS, geht der Trend momentan zur lokalen Energiewirtschaft. Eine Perversion ist jedoch real geworden: Die Grünen als Verzichtsprediger bekämpfen diesen ökologische Entwicklung und kämpfen für die E- Wirtschaft!
die Energiewende ist nicht aufzuhalten - und was unsere Regierung diesbezüglich auf den Weg gebracht hat, verdient Respekt
.
das ist einer der Gründe, warum ich stolz bin, in Österreich zu leben
Stimmt, das und das Klimaticket sind 2 Leuchtrumprojekte dieser Regierung.
mit dem Klimaticket ist das Spazierenfahren gratis geworden.
Ach du alter Suderant
Also ich nutze beide Leuchttürme und es ist perfekt.
Beide Leuchttürme bezahlt der Steuerzahler mit Unsummen Steuergeld.
Und die Kosten für dein Auto bezahlst natürlich alle du selber???
Der Staat finanziert genügend Straßen! Usw. Das ist in Ordnung, nur die Bahn darf er nicht subventionieren???
die Steuern auf Autos und Treibstoffen sind in Österreich derartig hoch, sodass die Autofahrer schon seit vielen vielen Jahren Nettozahler sind.
falsch
Es wird derzeit der Umstieg auf eine Wärmepumpe gefördert und zwar in der Art und Weise, dass man zuarst die Ölheizung eintfernen muß um dann nach Einbau der Wärmepumpe die Föredrung zu bekommen.
Ich sehe darinnen eine Methode um die Menschen von der elektrischen Energie abhängig zu machen um anschließend wenn der Großteil der Menschen ihr Heizsystem elektrisch betreiben und auch noch mit dem E-Car fahren speziell in den Wintermonaten Dezember und Jänner wenn es so gut wie keinen Solarstrom gibt und der Energiebedarf am Höchsten ist, die Notwendigkeit von Atom-Strom aufzuzeigen.
Wenn ich mir keine Gedanken über die Produktion der Solarpanels mache, dann ist der Solarstrom in mindestens 9 Monaten im Jahr eine gute Sache, nur ersetzt er die die in den Wintermonaten erforderliche Energie in keiner Weise.
Und ich bin gegen die Atomenergie, da der wesentliche Teil nämlich die Folgen der Endlagerung der Brennstäbe noch immer unter den Tisch gekehrt werden.
Der Schlüssel wäre vorher sicherzustellen, dass Strom nur mehr aus erneuerbaren Quellen kommt und auch dass wir genügend viel elektrische Energie zur Verfügung haben (Strompreis sollte dann bei ausgewogenem Angebots und Nachfrage Verhältnis) wieder international konkurrenzfähig werden. Erst dann kann man Energieverbraucher auf elektrisch umstellen. Das haben die Österreicher und Wähler schon verstanden und dies war höchstwahrscheinlich ein Hauptgrund dafür, dass die Regierungsparteien bei der EU Wahl so drastisch verloren haben. Bei der Nationalratswahl wird aber das Energiethema ohnehin viel wichtiger werden, weil so katastrophal wie in Österreich momentan läuft es am Energiesektor kaum wo.
Demkratie heißt: Alles Recht geht vom Volk aus. Davon entfernen wir uns immer mehr. 1984 kommt, vielleicht 100 Jahre später. Wir sind aber ganz steil auf dem Weg dorthin.
Danke für den tollen Artikel. Nach dem katastrophalen Abschneiden der ÖVP und der Grünen auch erstmals eine wirklich technisch und wirtschaftliche vernüftige Empfehlung von der E- Control: PV Anlagen Energie selbst verbrauchen und wenn zuviel Energie vorhanden ist (wenn die Sonne scheint) diese speichern und dann verbrauchen wenn die Sonne nicht scheint. Für diese vernüftige Nutzung der PV Energie braucht es auch keinen milliardenteueren Netzausbau mit zu erwartenden Anstieg der Strompreise, sondern durch sich weiter reduzierende Stromnachfrage könnte dieser wieder auf ein konkurrenzfähiges Niveau sinken.
Dafür braucht es auch keinesfalls neue Gesetze auf Wunsch der Stromlobby wie das Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungsgesetz, weil das auch so wie im Artikel beschrieben wunderbar funktioniert. Wichtig für die Regierungsparteien wird jetzt werden sich von den unbeliebten E- Konzernen zu distanzieren, wenn sie im Herbst nicht noch mehr verlieren wollen.
Darum sind die letzten Wochen soviel Firmen pleite gegangen da der boom so weitergeht und die auftragsbücher so voll waren. Irgendwas ilàuft hier schief
Aha, WIEVIEL sind denn Pleite gegangen ?
Vielleicht ist das nur der ganz normale Schwund, den es immer und überall gibt.
Wieviel % der Konkurse sind einfach nur auf unfähige Unternehmer zurückzuführen ?
Eine einzelne Zeitungsmeldung wird hundertmal kopiert, und alle glauben, die Welt geht unter ...
Wo bleibt der Hausverstand ?
Das Problem ist es ws wird nicht mehr soviel Leute ohne rechnerischen hausverstand geben welche noch pv aufs Dach machen làsst
Nein für Eigenverbrauch mit Speicher ist es eine tolle Sache. Nur Einspeisen bringt nix bei den Preisen.
*Einspeisetarifen wollt ich sagen. Die Preise für Steombetug sind ja weiterhin ziemlich hoch!
Sehr gut erklärt, warum Österreich pleite ist .
Österreich belegte mit einem privaten Brutto-Geldvermögen von 822 Milliarden Euro ...
Die Verschuldung der Republik Österreich beträgt per 11.06.2024 19:36 insgesamt 375.* Milliarden Euro
naja, pleite schaut anders aus
Na, dann kann ja die Enteignung noch ein bisschen weitergehen.
Die Goldgräberzeiten der letzte Jahre hat auch viele mehr oder weniger geeignete Glücksritter angezogen….
Naja wenn Private eine PV Anlage am Dach haben und einen Speicher dazumachen, dann ist das Sytem eine feine Sache. Eigenbedarfsdeckung ist aus vielen Aspekten als wertvoll zu betrachten. Eventuell sollte man im Verlauf mal einen notstromfähigen Wechselrichter dazumachen
Was mich immer wieder begeistert ist die Logik, die hier versucht wird durchzudrücken. Also - jahrelang waren wir, die Stromverbraucher, angehalten, Strom als wertvolle Ressource zu betrachten und zu sparen. Energiesparlampen, energieeffiziente Geräte usw. Jetzt müssen sich die Betreiber privater PV-Anlagen ein klein wenig umstellen, weil es unrentabel ist, den zu viel produzierten Strom an die Netzbetreiber zu verkaufen und sollen verbrauchen, was das Zeug hält. Super, oder? Irgendwie beginne ich langsam an einen längerfristigen Plan zu glauben!
filibustern
es wäre halt wichtig gewesen, parallel dazu eine weitere Energiespeichertechnologie umzusetzen.
Nämlich Wasserstoff.
Es hätte auch ein schönes Projekt in Tirol gegeben - Zillertalbahn mit Wasserstoffbetrieb.
Auch eine Supermarktkette in Tirol hatte Interesse seine LKW Flotte auf Treibstoff Wasserstoff zu ändern.
Ein schöne Größenordnung, wäre super zur Gewinnung von Erfahrungen und Innovation gewesen.
Wer hat es verhindert: die GRÜNEN.
Wasserstoff in Fahrzeugen einzusetzen ist Unfug, viel zu aufwändig
FALLS wir Wasserstoff übrig hätten, dann könnte man es ganz einfach dem Ergas im Netz beimischen - die paar Prozent verändern das Gas nicht - und wir könnten den Bezug aus Russland und USA reduzieren.
und diese Versuche laufen ja bereits eh.
zonne
Lieber staatlich hoch subventionierte PV Kapazitäten monatelang vom Netz nehmen als damit Wasserstoff produzieren.
Sie haben ja soo recht!
"Die Grünen haben es verhindert"
Wer nichts weiß, wird vielleicht Dümmeralsderrest alles glauben:
https://tirol.orf.at/stories/3251338/
Warum waren dann die Grünen stets gegen die Wasserstoffbahn?
" Der grüne Klubobmann Gebi Mair sagt, er habe den Mehrwert von Wasserstoff beim Zug noch nicht erkannt, "