Nach 21 Jahren am Markt: Neuer Name für Online-Händler Unito
SALZBURG. Aus Unito wird die Otto Austria Group, das Unternehmen kämpft mit den schwierigen Marktbedingungen.
Seit 2003 ist Unito aktiv - und wandelte sich vom Katalogversand zum Onlinehändler. Nun folgt die Umbenennung in "Otto Austria Group". Das Unternehmen ist Teil der BAUR-Gruppe, die zur Hamburger Otto Gruppe zählt. Sie zählt mit einem Umsatz von rund 12 Milliarden Euro zu den weltweit größten Onlinehändlern.
Der Grund für die Umbenennung ist der "War for Talents" - der Kampf um die besten Talente. Mit der bekannten Marke "Otto" im Namen soll die Suche nach Mitarbeitern in Zukunft leichter fallen. Derzeit beschäftigt Otto Austria 400 Mitarbeiter. "Wir sind noch zurückhaltend was Neubesetzungen betrifft, aber das kann sich schon im Herbst ändern. Auf Dauer werden wir einen hohen Arbeitskräftebedarf haben", heißt es von den Geschäftsführern Harald Gutschi und Achim Güllmann.
Für die 3,6 Millionen Kunden, die jedes Jahr in den sieben Onlineshops von Otto Austria (darunter sind Otto und Universal) einkaufen, ändert sich nichts. Das Unternehmen mit Standorten in Salzburg, Graz und Linz ist in Österreich, der Schweiz und Deutschland tätig.
Durchwachsene Jahresbilanz
Mit 349 Millionen Euro lag der Umsatz im Vorjahr 3,8 Prozent unter dem Wert von 2022. Damit sind die beiden Geschäftsführer, Harald Gutschi und Achim Güllmann, "bedingt zufrieden". Für den Online-Handel sei es insgesamt ein sehr schwieriges Jahr gewesen, in Österreich verzeichnete der Markt ein Minus von 2,4 Prozent. Die Otto Austria Group habe hingegen nur 1,7 Prozent verloren und somit Marktanteile gewonnen, betonen die Geschäftsführer.
Zwei Drittel des Umsatzes erwirtschaftet die Otto Austria Group im Möbel- und Elektrosegment. Das Möbel-Geschäft ist um 13 Prozent eingebrochen, Gutschi führt das auf die Schwäche der Bauwirtschaft zurück. Positiv entwickelte sich der Technikbereich, der Handel mit Textilien wurde durch den kalten Frühling und den zu warmen Herbst geschwächt.
Die Kunden waren im Vorjahr sparsamer, für die Bestellung aus Österreich wurden durchschnittlich 234 Euro investiert. Ein Drittel der Kunden kauft über die App ein, die Retourenquote ist insgesamt auf 34 Prozent gesunken.
Für 2024 sind die Geschäftsführer vorsichtig optimistisch, die Lohnerhöhungen könnten die Einkaufslust wieder steigern. Es wird mit einem stabilen Umsatz gerechnet. Aber: "Der Markt ist nicht mehr planbar, wir trauen uns keine Einschätzung mehr zu", sagt Gutschi. "Es wird besser, aber es ist noch nicht gut." Im Möbelbereich wird auch heuer ein zweistelliges Minus erwartet.
Konkurrenz aus China
Dauerthema für europäische Online-Händler ist die chinesische Billig-Konkurrenz durch Plattformen wie Temu und Shein. Man wehre sich nicht gegen den Wettbewerb, sondern die unfairen Bedingungen. So gebe es von den chinesischen Händlern "systematischen Betrug": Pakete - deren Inhalte oft nicht den EU-Standards entsprechen - würden absichtlich falsch deklariert werden, um Zölle und Steuern zu sparen.
Europäische Händler werden hingegen mit Regulatorien und Abgaben "überschwemmt", sagt Gutschi. Es brauche strengere Regeln und Konsequenzen, bis hin zu Import-Verboten, wenn sich Plattformen nicht daran halten.