Von wegen Skepsis: Führungskräfte sehen häufige Jobwechsel positiv

WIEN. Zwei Drittel erhoffen sich von den neuen Sichtweisen Vorteile. Sie sehen aber auch die Nachteile von "Jobhopping".
Werden regelmäßige Arbeitsplatzwechsel von Führungskräften eher positiv oder nachteilig gesehen? Dieser Frage ist das Hernstein Institut für Management der Wirtschaftskammer Österreich in der neuesten Auflage des Management Reports nachgegangen. 1500 österreichische und deutsche Führungskräfte wurden dafür befragt, 623 davon in Österreich.
65 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Betriebe profitieren, wenn Mitarbeitende Erfahrungen aus verschiedenen Berufen und Unternehmen mitbringen. "Neue Sichtweisen, interessante Kontakte, erlernte Arbeits- oder Prozessabläufe von vorherigen Tätigkeiten können wertvoll sein", sagt Institutsleiterin Michaela Kreitmayer. Besonders aufgeschlossen seien Führungskräfte mit bis zu drei Jahren Erfahrung. Unter ihnen betragen die Zustimmungswerte 69 Prozent. Bei Kollegen mit mehr als 20 Jahren Berufserfahrung sind es 58 Prozent.
Einige Führungskräfte sehen aber auch Nachteile dieses Verhaltens. Der Aussage, dass Mitarbeiter durch häufige Wechsel in keinem Job wirklich gut werden, stimmten zwölf Prozent zur Gänze und 23 Prozent eher zu. Ob es aber insgesamt ein Nachteil für die Karriere von Mitarbeitenden ist, wenn sie sich häufig beruflich verändern, dazu ist die Meinung der Führungskräfte zurückhaltend: 16 Prozent stimmen dieser These vollständig, 26 Prozent eher zu.
"Um eine hohe Wechselbereitschaft zu vermeiden, ist es wichtig, dass Persönlichkeitsmerkmale und die jeweilige Unternehmenskultur zusammenpassen", sagt Kreitmayer. Darauf sollte man beim Einstellungsprozess achten. Regelmäßige Entwicklungsgespräche seien wichtig.