Millionenförderung für Quantenforschung an der JKU
LINZ. Der Linzer Informatiker Richard Küng lotet mit seiner Forschungsarbeit die Grenzen der Quantencomputer-Technologie aus.
Quantencomputer sollen künftig Aufgaben, etwa Simulationen in Naturwissenschaften, schneller lösen als herkömmliche Rechner. Die Forschung ist jedoch noch weit vom "idealen" Quantencomputer entfernt. "Die Quantencomputer, die wir aktuell haben, sind noch recht klein und nicht besonders leistungsstark", sagt der JKU-Forscher Richard Küng.
Er arbeitet seit Jahren daran, aktuell verfügbare Quantencomputer mit bestehenden konventionellen Computern zu kombinieren. Dafür müssen Engpässe bei der Informationsübertragung zwischen der "klassischen Welt" und der "Quantenwelt" überwunden werden.
Bei dem Projekt "q-shadows" (frei übersetzt Quanten-Schatten) entwickelt Küng mit seinem Team eine Methode, die auf Zufallsgenerierung beruht und mit der sich ein Quantensystem präzise beschreiben lässt. Die "Schatten" würden zahlreiche neue Perspektiven für Anwendungen der Quanteninformatik in unterschiedlichen Bereichen wie Simulation, Optimierung und künstlicher Intelligenz eröffnen.
Für derartige "Quanten-klassische Interfaces", die Methoden der klassischen Informatik mit Quanteninformation kombinieren, hat der Informatiker im Sommer den FWF-START-Preis erhalten. Obendrein wird das Projekt nun vom Europäischen Forschungsrat (ERC) mit 1,5 Millionen Euro gefördert.
"Die Förderung bedeutet mir sehr viel – es zeigt, dass die Forschung an der JKU im europäischen Forschungsfeld konkurrenzfähig ist und wir hier einen wesentlichen Beitrag leisten können", sagt Küng. Laut JKU-Rektor Meinhard Lukas ist Küng erst der zweite JKU-Forscher, der beide Förderungen erhalten habe.
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