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Jede zweite Busfirma hat Linien-Konzession verloren

Von Andreas Kremsner, 31. Jänner 2019, 00:04 Uhr
 Jede zweite Busfirma hat Linien-Konzession verloren
Wiesinger aus Schwertberg hat auf Tourismus umgestellt. Mit Bistrobussen wird eine Marktlücke gefüllt. Bild: Wiesinger

LINZ. OÖ-Verkehrsverbund: Vor fünf Jahren fuhren 27 Unternehmen für den Verbund, jetzt 13 – es geht um 100 Millionen Euro im Jahr.

In den vergangenen fünf Jahren hat sich die Zahl jener Busunternehmen, die im Oberösterreichischen Verkehrsverbund fahren, halbiert. Die Wirtschaftskammer befürchtet, dass der Konzentrationsprozess in Oberösterreich weitergehen wird.

100 Millionen Euro schüttet der Oberösterreichische Verkehrsverbund (OÖVV) pro Jahr an jene Busunternehmen aus, die für ihn die Regionalverkehre abwickeln. Ohne die Stadtverkehre legen deren Busse jährlich rund 30 Millionen Kilometer zurück. 85 Prozent der Kosten zahlt die öffentliche Hand. Der Rest kommt aus dem Ticketverkauf.

Seit 2009 werden Lose ausgeschrieben, für die sich Linienbusbetreiber bewerben können. Seither hat sich die Zahl der Unternehmen, die ein oder mehr Lose bekommen haben, drastisch reduziert. Viele Unternehmen haben aufgehört oder auf Tourismusfahrten umgestellt. Derzeit fahren 13 Busunternehmen für den OÖVV. "Letztlich wird eine Handvoll Busunternehmen übrig bleiben", sagt Robert Riedl, Fachgruppen-Geschäftsführer in der Wirtschaftskammer. Nicht so dramatisch sieht das OÖVV-Chef Herbert Kubasta: "Es fahren auch viele erfolgreiche kleine Unternehmen für uns."

Bekommt ein Busunternehmer kein Los oder kann nicht als Subunternehmer für andere weiterfahren, verliert er automatisch die Konzession für den Linienverkehr. "Vor allem im Mühlviertel hat es viele Familienunternehmen erwischt", sagt Josef Weiermair, Fachgruppenobmann der Sparte Autobus, Luftfahrt und Schifffahrt in der Wirtschaftskammer Oberösterreich.

Ein Unternehmen, das vor fünf Jahren auch kein Los mehr bekommen hat, ist die Firma Wiesinger aus Schwertberg. "Wir haben befürchtet, dass es uns passieren kann, und haben uns bereits vorher überlegt, was wir tun können", sagt Wolfgang Wiesinger im Gespräch mit den OÖN. Gemeinsam mit seinem Bruder Werner hat er das Unternehmen auf touristische Reisen umgestellt.

Bistrobusse und Flugzeuge

Ein Luxusbus nach dem anderen wurde gekauft. Die Spezialität der Schwertberger sind Bistrobusse. Mittlerweile fahren drei Bistrobusse für Wiesinger kreuz und quer durch Europa. Ihre Gäste bekommen frisch gekochte regionale Spezialitäten serviert und genießen Busreisen auf höchstem Niveau.

Die Schwertberger gehen auch wirtschaftliche Risiken ein, vor denen sich viele Reiseveranstalter drücken. Sie chartern jedes Jahr acht Flugzeuge, Abflug ab Linz, und müssen diese mit Passagieren füllen. Sonst bleiben sie auf den Kosten sitzen. "Der Erfolg gibt uns recht. Wir setzen im Jahr rund sechs Millionen Euro um", sagt Wolfgang Wiesinger.

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Andreas Kremsner
Redakteur Online
Andreas Kremsner
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9  Kommentare
9  Kommentare
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jogerda (160 Kommentare)
am 03.02.2019 09:56

Bundesgesetz über die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen (Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz – BGStG)
StF: BGBl. I Nr. 82/2005 (NR: GP XXII RV 836 AB 1028 S. 115. BR: AB 7341 S. 724.)
[CELEX-Nr. 32000L0078]

Das war der Auslöser der Misere im öffentlichen Nahverkehr !

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westham18 (5.481 Kommentare)
am 31.01.2019 11:04

Sehr, sehr unfair, was hier politisch gelaufen ist! Wiesinger hat zumindest richtig reagiert, eine Nische gefunden und ist mit den erwähnten Bistrobussen und eigenen Charterstädteflügen Marktführer in OÖ. Gratulation den beiden jungen, engagierten Brüdern.

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herzeigbar (5.104 Kommentare)
am 31.01.2019 10:15

Zumindest funktioniert der Busersatzverkehr.
Letztes Jahr war die Strecke Kirchdorf - Linz
im Sommer 2 Wochen gesperrt.

Und vorher gabs auch schon bis Nettingsdorf
Busersatzverekhr.

Da lernst dann alle Busunternehmen kennen.
Hab immer von Kremsmünster weg bis Kirchdorf
einen grossen Reiseveranstalter Bus ewischt.

Da fühlst Dich um Einiges Besser.

Seid diesem Jahr wird die Buslinie Wels - Kremsmünster
mit dem letzten Schrott geführt im Welser Linienverkehr.
Die Busse pfeifen aus den letzten Löchern. Wie die den Tüf geschafft haben, ist mir schleierhaft.

Beim letzten Mal war ich froh, heil in Wels angekommen zu sein.

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jago (57.723 Kommentare)
am 31.01.2019 11:01

Du mit deinen ewigen, absurden Beispielen.

Beispiele beweisen kein Prinzip und widerlegen keinem Prinzip. Sie leuchten halt den IQ<90 leicht ein und drum benutz ich sowas auch manchmal, notgedrungen.

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Fensterputzer (5.250 Kommentare)
am 31.01.2019 14:10

Wie die den Tüf geschafft haben, ist mir schleierhaft.

Die Töff töff schaffen den Tüf nicht. grinsen grinsen

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jago (57.723 Kommentare)
am 31.01.2019 08:06

Der Monopolismus treibt heimlich seine Blüten aber
1. der Landeshauptmann grinst von den Plakaten
... und
2. die Sozi quatschen von der unsozialen Wirtschaft.

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max1 (11.582 Kommentare)
am 31.01.2019 09:45

Jago, der schönste Pol ist der Monopol.

Den Markt als solches hat es noch nie gegeben, die Aufbereitung einer Gewinnträchtigen Idee, heute Geschäftskozept genannt haben viele Kleine mit ihrem Geld und Einsatz gemacht, die Mitarbeiter ebenfalls. Wenn es gut läuft kommen die die viel Geld haben und holen sich die Filetstücke heraus.

Beispiel? Die Geschichte der VOEST, OKA, Salinen ....... alle sind mit dem Geld der Bürger aufgebaut worden und mit großen Geschenken des Staats privatisiert worden. Das ist heute nicht anders, nennt sich nur anders. wie PPP o.ä. Wichtig dabei ist, die Steuerzahler, also das Volk blecht.

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jago (57.723 Kommentare)
am 31.01.2019 10:58

> Wichtig dabei ist, die Steuerzahler, also das Volk blecht.

Noch wichtiger ist, das Volk kuscht. Sonst wirds als "Staats"feind 10-20 Jahre eingesperrt.

Mögen täten wir schon wollen aber dürfen haben wir uns nicht getraut.

Im Land gibts viel zu viele Anhimmler und Parteifunktionäre.
[b]Immer noch viel zu viele.[b]

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rand (976 Kommentare)
am 31.01.2019 15:15

Seit die Voest Privatisiert ist bezahlt sie Steuern an den Staat, vorher musste unser Steuergeld an die Voest bezahlt werden sonst gebe es dieses Unternehmen nicht mehr. Verstanden was Privatisierung heißt?

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