Handel von guter Kauflaune zu Ostern fast überrascht
LINZ. Der allgemeinen, wenig erfreulichen Konsumstimmung zum Trotz waren die Oberösterreicher vor Ostern in Kauflaune.
"Ich bin äußerst positiv überrascht, die Leute wollen sich jetzt einfach etwas gönnen nach zwei Jahren Zurückhaltung", sagt Modehändler Ernst Mayr, Geschäftsführer der Fussl Modestraße mit 160 Filialen in Österreich. Der März lief schon gut mit einem Prozent Umsatzplus zu 2019, auch im April zeigte sich Mayr mit den Mode-Verkäufen zufrieden.
Er bemerkt zwar "eine gewisse Unsicherheit beim Konsum" wegen der steigenden Inflation und des Ukraine-Kriegs, doch die negative Nachrichtenlage könne die Menschen jetzt nicht mehr bremsen, Versäumtes nachzuholen.
Der Spartenobmann des oö. Handels, Ernst Wiesinger, spricht sogar von einem "positiven Wohlgefühl", das die Konsumenten beim Shoppen wiederentdeckt hätten, auch wenn es Lieferschwierigkeiten in allen Branchen gebe. Die Aussicht auf Maskenbefreiung nach Ostern und der Wegfall der Corona-Maßnahmen in der Gastronomie haben die "Lust zum Flanieren" wieder aufleben lassen. Selbst der Mode- und Schuhhandel, der die gröbsten Schwierigkeiten hatte, berichte sowohl im ländlichen als auch kleinstädtischen Raum von zufriedenstellender Kundenfrequenz. Lediglich dort, wo Touristen einen wichtigen Teil des Umsatzes bringen, also vorwiegend in Innenstädten, blieben die Umsätze hinter den Erwartungen eines "normalen" Jahres.
Wenige Fahrräder geliefert
Für den Sporthandel ist Ostern der Start in die Frühjahrssaison. Die Nachfrage nach allen Outdoor-Sportarten und Fahrrädern ist ungebrochen hoch. Das dominierende Problem: Viel zu wenige Fahrräder wurden geliefert.
"Wir haben von 25 Kindermodellen nur drei bekommen", sagt Johann Pötscher, der fünf Intersportfilialen in Oberösterreich betreibt. Das wiegt besonders schwer, denn für den Sporthandel ist Ostern wie das Weihnachtsgeschäft. Ein Großteil der für Ostern bestellten Räder kommt erst in Wochen oder Monaten, weil Lieferketten vor allem in Asien unterbrochen waren und sind. Neue Märkte für E-Bikes wie USA und Kanada ziehen außerdem hohe Stückzahlen aus Europa ab. Die Käufer mussten sich also mit den auf Lager liegenden Modellen zufriedengeben. Pötscher geht davon aus, dass das "sicher zwei Jahre so weiter gehen wird" und er nun das ganze Jahr über Räder verkaufen werde, auch zu Weihnachten. "Wenn wir sie bekommen, verkaufen wir sie auch." Wer als Händler breit aufgestellt sei, komme mit der Situation besser zurecht, so der Intersport-Händler. Ihm helfe etwa, dass der Vereinssport wieder angelaufen sei.
55 Prozent der verkauften Erwachsenfahrräder sind E-Bikes, sagt Michael Nendwich, Österreich-Sprecher des Sporthandels.
Eine "klare Kaufbereitschaft" und einen Trend zu heimischer Qualität bemerkt Silvia Bachhalm von der gleichnamigen Schokoladen-Manufaktur in Kirchdorf mit 20 Beschäftigten. "Man gibt den Enkerln lieber einen guten Schokohasen statt eines ganzen Sackerls mit Industrieschokolade", sagt sie. Sie habe aufgrund der gestiegenen Kosten ("acht Preiserhöhungen für Kakao 2021") die Preise um fünf Prozent erhöhen müssen. "Eigentlich hätten wir 40 Prozent gebraucht. Das geht nicht, also arbeiten wir mehr."
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wird uns doch die „gute Kauflaune“ eingetrichtert
denn nur gute Konsumenten sind gute Menschen🥺
Galgenhumor ???
Habe mir einen“echten“ Schladminger gegönnt und auch für Umsatz, aus heimischer Produktion, gesorgt.
u der Sommerurlaub ist auch schon geplant, also wo bitte gehts den Leuten schlecht