Frutura: Drehscheibe für Obst und Gemüse
HARTL / VORCHDORF. 100 neue Arbeitsplätze ab Ende 2021 in Vorchdorf
Der steirische Obst- und Gemüsehändler Frutura baut die ehemalige Wick Fensterfabrik in Vorchdorf zu einer Logistik-Drehscheibe um, in der gegen Ende 2021 100 Mitarbeiter eingesetzt werden sollen, berichtet Geschäftsführerin Katrin Hohensinner. Über den Kauf der Immobilie haben die OÖN bereits berichtet.
Einen "niedrigen zweistelligen Millionenbetrag" wolle man investieren, sagt Hohensinner: Das bestehende Auslieferungslager in Sattledt werde zu klein und biete keine Ausbaumöglichkeit. Die Halle in Vorchdorf sei logistisch ideal gelegen und werde jetzt umgerüstet. Abgesehen von Lager- und Kühlausrüstung kommt auch eine Photovoltaik-Anlage auf das Dach zur Strom-Eigenproduktion.
Frutura hat den Umsatz mit Obst und Gemüse in den vergangenen zwei Jahren von 350 auf knapp 500 Millionen Euro gesteigert und schlägt mit 800 Mitarbeitern jährlich 150.000 Tonnen Ware um. Bekannt sind die Steirer vor allem für ihre Blumauer Tomaten, die in Gewächshäusern mit Thermalwasser-Heizung produziert werden. "Derzeit erlebt gesunde Ernährung mit frischem Obst und Gemüse einen unglaublichen Aufwärtstrend", stellt Hohensinner fest: Mit heimischer Produktion könne man 100.000e LKW-Kilometer für Importe einsparen, durch eine spätere Ernte mit besserem Reifegrad sei der Geschmack besser.
Im Obst- und Gemüseanbau sieht Hohensinner großes Potenzial – etwa im Eferdinger Becken. Frutura will sich daher auch in Oberösterreich nach potenziellen Lieferanten umsehen, deren Produktion zu den Nachhaltigkeits-Prinzipien der Firma passen. Bis 2030 rechnet Hohensinner mit einem weiteren Wachstum von bis zu 75 Prozent für den Obst- und Gemüseabsatz in Mitteleuropa.