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Wer folgt auf Voest-Chef Eder? Eder.

17. Jänner 2018, 00:04 Uhr
Wer folgt auf Voest-Chef Eder? Eder.
Seit 1978 in der Voest, seit 1995 im Vorstand, seit 2004 Chef. Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Der Konzernchef hat im kleinen Kreis angekündigt, über 2019 hinaus an der Spitze zu bleiben.

Am 5. Februar 2018 wird der Konzernchef der voestalpine, Wolfgang Eder, 66 Jahre alt. Bis März nächsten Jahres läuft sein aktueller Vertrag. Bis zum Sommer 2018 sollte die Nachfolgefrage geklärt sein.

Vergangene Woche wurde bekannt, dass der erfahrene Manager ein Aufsichtsratsmandat beim DAX-Konzern Infineon übernimmt. Klingt nach einer Vorbereitung auf eine Zeit nach seiner aktiven Berufslaufbahn? Mitnichten. Laut OÖN-Informationen hat Eder seinen Vorstandskollegen mitgeteilt, dass er eine weitere Verlängerung seines Vorstandsmandates anstrebe. Damit hieße der Nachfolger von Eder noch einmal Wolfgang Eder.

An den Finanzmärkten würde diese Entscheidung positiv aufgenommen. Der Voest-Chef gilt als besonnener Lenker des Konzerns mit inzwischen 50.000 Mitarbeitern, der die Internationalisierung mit Konsequenz vorangetrieben hat und aus dem vergleichsweise kleinen Stahlerzeuger einen breit aufgestellten Qualitätszulieferer für mehrere Branchen gemacht hat.

Auch in Kreisen der Belegschaftsvertretung wird diese Neuigkeit positiv kommentiert. Und zwar mit jenem Argument, das auch Eder selbst in den Mund gelegt wird: Die Stabilität des Unternehmens sei damit gesichert.

Die Willensbekundung Eders ist das eine, die Entscheidung trifft der Aufsichtsrat der AG bzw. die wichtigsten Vertreter darin. Das ist zum einen der Vorsitzende des Kontrollgremiums, Joachim Lemppenau. Der frühere langjährige Vorstandschef der deutschen Volksfürsorge Versicherung steht dem Aufsichtsrat seit 2004 vor. Mitglied ist der heute 74-Jährige seit 1999. Nach der Mitarbeiterstiftung sind die größten Einzelaktionäre die Raiffeisen Landesbank Oberösterreich (RLB) und die Oberbank. Die Generaldirektoren beider Banken, Heinrich Schaller und Franz Gasselsberger, sind daher ebenfalls im Aufsichtsrat der voestalpine. Mit diesen drei Herren hat Eder ein Einvernehmen zu finden – woran kaum zu zweifeln ist.

Vereinzelt kann die Entscheidung nicht ganz nachvollzogen werden. Eder könnte quasi am Zenit seines Erfolges gehen. Das Jahr 2018 wird finanziell für den Konzern ein Rekordjahr. Der Börsenkurs ist mit 53 Euro so hoch wie seit dem Krisenjahr 2008 nicht mehr. Das Eisenschwamm-Werk in Texas, das fast doppelt so teuer wie geplant wurde, hat den Hurrikan-Test bestanden. Die operative Entwicklung der Anlage ist für Außenstehende in den veröffentlichten Zahlen der Division Stahl nicht mehr nachvollziehbar und aus der Wahrnehmung entschwunden.

Mit einer Vertragsverlängerung Eders verschiebt sich die Suche nach einem Nachfolger. Und hier wird ein Manko deutlich: Der Konzern ist auf Eder zugeschnitten – ähnlich wie seinerzeit Großaktionär RLB unter Ludwig Scharinger. Keiner der anderen Vorstandsmitglieder in der AG konnte sich zum klaren Nachfolger entwickeln.

Die Nachfolge-Kandidaten

Weder der Divisionschef in Linz, Herbert Eibensteiner (54), der Eder in dieser Funktion gefolgt war, noch der Finanzvorstand Robert Ottel (50) würden über die entsprechenden Hausmächte verfügen, heißt es. Peter Schwab leitet die Verarbeitungsdivision Metal Forming und wurde von Eder gefördert, der 53-Jährige ist erst seit 2014 im Vorstand. Franz Kainersdorfer als Chef in Donawitz hat sich am Beginn seiner Vorstandskarriere mit dem Aufarbeiten des Schienenkartells verdient gemacht. Der 50-Jährige gilt als Vielarbeiter, für die Konzernspitze dürfte er aber nicht in Frage kommen. Franz Rotter, der die Edelstahlsparte führt, wird 61.

Nach einem Drei- oder Fünf-Jahres-Vertrag – den er aber nicht zur Gänze erfüllen würde – will Eder in den Aufsichtsrat wechseln und auf diese Weise gewährleisten, dass sein Weg auch nach seiner aktiven Zeit fortgesetzt wird. Wie es sich in einem börsennotierten Unternehmen gehört, zwei Jahre als normales Mitglied. Nach dieser Abkühlphase könnte er sich aber vorstellen, dem Gremium vorzustehen. Diesem Plan würde der eine oder andere Eigentümervertreter aber nicht zustimmen, heißt es aus zuverlässiger Quelle.

Aus der voestalpine heißt es, "wir kommentieren das nicht". Bestätigt wird nur, dass der Aufsichtsrat über alle Vorstandsverträge bis Sommer 2018 entscheiden werde.

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6  Kommentare
6  Kommentare
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supalinza (396 Kommentare)
am 17.01.2018 16:23

bei allen außerordentlichen verdiensten weiß eine echte Führungskraft, zeitgerecht einen potenten Nachfolger aufzubauen und auch, wann er seinen Rücktritt einleitet. Mit 66 sollte es gut sein. So bleibt am Ende vielleicht auch hier nur der schale Geschmack eines alten Mannes, der nicht von der macht lassen kann. Scharinger, Häupl und Pühringer lassen grüßen.

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hofmawe (219 Kommentare)
am 17.01.2018 10:26

Naja, jetzt kinan d´Pumukeln de nächsten Jahre no eanan Meister Eder behalten

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Klettermaxe (10.678 Kommentare)
am 17.01.2018 08:57

Wenig überraschend, wenn man von Meldungen des CEO hört, wonach jetzt noch keiner weit genug für eine Nachfolge wäre.

Meiner Meinung nach wäre sogar anzudenken, einen der Vorstände aus der zweiten Reihe genauer anzusehen, also keinen der gerne selbst ins Spiel gebrachten Kronprinzen aus der ersten Reihe.

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jago (57.723 Kommentare)
am 17.01.2018 12:52

Marandjosef, noch eine Zerrederei zwinkern

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Klettermaxe (10.678 Kommentare)
am 17.01.2018 13:38

Nein, aber in der zweiten Reihe warten meine Freunde. grinsen

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SRV (14.567 Kommentare)
am 17.01.2018 14:01

Wie kann jemand, der 24/7 im Forum besserwisserische Kommentare von sich gibt:
08.01.2018 09:52 1488
11.01.2018 16:05 1716
(das sind >25,5 kpost pro Jahr...)
in der realen Welt Freunde haben?

https://de.wikipedia.org/wiki/Internetabh%C3%A4ngigkeit#Erscheinungsformen

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