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OÖN-Interview: „Wir bekommen einen Nord- und einen Südeuro“

Von Von Dietmar Mascher, 29. September 2010, 00:04 Uhr
„Wir bekommen einen Nord- und einen Südeuro“
Autor und Industrieller Hans-Olaf Henkel: Reform der Reformfähigkeit Bild: Weihbold

LINZ. Eine Inflation in erheblichem Ausmaß und eine Teilung des Euro erwartet der ehemalige deutsche Industriellen-Präsident und Bestseller-Autor Hans-Olaf Henkel im Interview mit den Oberösterreichischen Nachrichten.

OÖN: Haben Sie schon Ihr gesamtes Geld in Immobilien investiert, um sich vor der horrenden Inflation zu schützen, die Sie zuletzt prognostiziert haben?

Henkel: Ich habe mich mit den Ansichten der führenden deutschen Wirtschaftsforscher auseinandergesetzt und bin zum Schluss gekommen, dass wir es mittelfristig mit einer massiven Geldentwertung zu tun bekommen. Ich habe daher Immobilien gekauft, um mich davor zu schützen.

OÖN: Warum sollen wir eine Inflation bekommen? Die meisten Wirtschaftswissenschafter sprechen derzeit eher von Deflation.

Henkel: Man muss sich nur fragen, wer von Inflation profitiert. Das sind die Schuldner. Und wer ist der größte Schuldner? Die Staaten. Griechenland kann seine Schulden nie und nimmer zurückzahlen. Aber Länder wie Griechenland werden sich nicht zu Tode sparen können. Also wird es letztlich zur Geldentwertung kommen.

OÖN: Was wird das für den Euro bedeuten?

Henkel: Das wird das Thema meines nächsten Buches. Ich bin fest davon überzeugt, dass der Euro in dieser Form nicht zu halten sein wird. Wenn ich ihn retten will, muss ich ihn teilen: in einen von den Franzosen geführten Oliven- oder Südeuro und einen von Deutschland geführten Nordeuro. Das ist gar nicht so schlecht. Die Südländer können abwerten, bekommen ihre Schulden in den Griff und müssen nicht alle Reformen auf einmal durchführen. Die Nordländer können dagegen ihre Strukturreform wirklich umsetzen und haften nicht mit für die Sozialversprechen der anderen. In Deutschland versteht ja keiner, warum man erst mit 67 in Rente gehen soll, wenn die Franzosen nicht einmal eine Erhöhung auf 62 hinbringen.

OÖN: Wenn die Südeuropäer abwerten, sinkt aber auch die Wettbewerbsfähigkeit von Ländern wie Deutschland oder Österreich.

Henkel: Dieser Einwand stimmt. Und ich war ein glühender Verfechter der gemeinsamen Währung auch aus diesem Grund. Aber die Abhängigkeit von diesen Exportmärkten sinkt. Was beim Euro falsch lief, ist, dass Länder wie Griechenland den leichten Zugang zu billigem Geld bekamen.

OÖN: Und dass die Konvergenzkriterien für die Währungsunion nicht eingehalten bzw. deren Missachtung nicht sanktioniert wurde.

Henkel: Stimmt, Schröder und Chirac waren die ersten Sünder und sie setzten die Sanktionen außer Kraft.

OÖN: In Ihrem aktuellen Buch gehen Sie mit den Banken und der Politik hart ins Gericht. Jetzt wird über Bankengehälter geredet. Wie viel darf ein Banker verdienen?

Henkel: Als Liberaler sage ich: Es darf keine staatlichen Vorgaben geben. Allerdings bestimmt der Aktionär oder Aufsichtsrat. Und wenn eine Bank staatlich dominiert wird, darf der Staat auch sagen: Deine Arbeit war schlecht. Du bekommst gar nichts. Das Gejammere der Banker verstehe ich daher gar nicht.

OÖN: Sie befürchten, dass nach der Wirtschaftskrise noch einmal der Hammer kommt. Warum?

Henkel: Es passiert keine Veränderung. Früher hatte Deutschland den Vorteil der Stabilität. Diese Stabilität wandelte sich in Starrheit, verstärkt dadurch, dass ständig irgendwo in Deutschland Wahlkampf stattfindet. Das ändert sich hoffentlich bald. Und dann müssen wir endlich die Reform der Reformfähigkeit herstellen.

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14  Kommentare
14  Kommentare
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HansKolpak (4 Kommentare)
am 30.09.2010 09:55

Die Betreiber der Papierwährung EURO haben ihr Vertrauen verspielt. Immobilien sind ein beliebtes Objekt, Geld für Behörden zu schnorren. Und Hans-Olaf Henkel darf ruhig die Zusammenhänge beim Namen nennen, oder? Gold und Silber, Platin und Palladium sind Werte und keine Versprechen.

BioLebensmittel wurden vor 40 Jahren belächelt. Kaum jemand weiß von FairGold in Europa. Alles fängt einmal an und anderes hört auf. Es gibt noch so viel, was uns bewußt vorenthalten wird: Wahrheiten und Wirtschaftsweisen.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 29.09.2010 14:28

immobilien? wohl zuviel "henkel trocken" erwischt.. traurig

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oeggoe (17.926 Kommentare)
am 29.09.2010 21:18

Er nicht!!
Aber vielleicht seine "Stiftung"???

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hyperinflation (2.534 Kommentare)
am 29.09.2010 10:19

GUTMENSCH was abläuft in old Europe !!

CuB -ein Kürzel was man kennen sollte !

Auch QE sollte man sich ansehen !

Die Wirtschaft ist komplett ausgelaugt. Jahrzehntelanger übermäßiger Konsum und ein Gutmenschleben auf der Überholspur dank immer neuer Schulden.

Da kann man noch so sehr aufs Gaspedal treten, der Karren fährt nicht mehr schneller bzw. verliert nun von ganz alleine an Fahrt. Seit etwa zwei Jahren lebt der Westen daher auch nur noch davon, dass sie durch neues Geld bzw. neue Staatsschulden am Leben erhalten wird.

Die von Keynes versaute Ökonomik ist fest gefahren !

Merken euch ihr Marionetten:

Gesamtwirtschaftliche Teuerung ist in erster Linie ein monetäres und kein wirtschaftliches Phänomen.

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thor42 (1.500 Kommentare)
am 29.09.2010 10:53

Schlechtmensch

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kaminfeuer (891 Kommentare)
am 29.09.2010 17:23

von wallstreet:online abgeschrieben!

Zu eigenen Analysen sind Sie anscheinend nicht fähig.

Nur für den vulgären Unterton und für Beschimpfungen wie "ihr Marionetten" und "Gutmenschen" gehört Ihnen das Copyright.

Wie schaut es da wohl mit Ihren Studienabschlussarbeiten aus - falls vorhanden?

Einfach jämmerlich, diese neue "Finanz-Möchtegern-Elite".

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hyperinflation (2.534 Kommentare)
am 29.09.2010 20:27

Wenn du dies im "wallstreet:online" gelesen hast freut es mich für dich.Allerdings muss ich dich bezüglich "abschreiben" enttäuschen!

Der Beitrag ist unter meiner Federführung als Update eines kleinen bayrischen Non-Mainstream-Magazines entstanden.

Auflagenschonend muss man in der Tat etwas "vom Gas" gehen, wollte man, dass die Gastkommentare auch abgedruckt werden.

So weit ,so gut, aber was tragen Gutmenschen deinereins zur Prosperität des Landes bei, außer das sie glauben die Hedonik sei die HÖCHSTE aller Bastelreligionen.

Ozeane aus Scheingeld frönend, stellt eure Spezies den Untergang des Okzidenten dar !

Was ihr in den letzten Jahrzehnten im papierenden Kreditrausch vorausgefressen habt,werdet ihr eben in den nächsten Jahrzehnten nachhungern müssen !

Es wird furchtbar werden.Und leider folgt die politische Radikalisierung der Verarmung auf dem Fuße.

Übrigens kannst du meine rechts-grotesken-libertären "Dummsprüche" auch gelegentlich unter "SACHSTARK" ansehen !!

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kaminfeuer (891 Kommentare)
am 30.09.2010 18:28

Sie geben sich hier als Ralf Flierl, Geschäftsführer der Smart Investor Media GmbH und Chefredakteur der Publikation "Smart Investor" aus?


Wer's glaubt.


Für alle, die es interessiert: Ralf Flierl auf YouTube anhören.

Der Vergleich macht sicher.

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kaminfeuer (891 Kommentare)
am 30.09.2010 19:13

hier verlinkt zum Nachlesen:

http://www.wallstreet-online.de/nachricht/3024236-smart-investor-weekly-qe-und-cub-kuerzel-die-man-kennen-sollte

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am 30.09.2010 09:50

Mir sind schon mehrere seiner Texte aus unterschiedlichen Quellen bekannt vorgekommen.

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am 30.09.2010 18:22

..daß die Texte ursprünglich von hyperinflation sind.

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am 29.09.2010 09:00

Nach dem sich abzeichnenden Papiergelddesaster wird auch jede neue Währung, die durch nichts gedeckt ist, im Inflationsfeuer aufgehen.

Ein weiterer Killer für jede Art von Gemeinschaftswährung: Transferunion.

Warum überhaupt irgendeine Gemeinschaftswährung? Es gibt mehrere Länder, die bewiesen haben, daß keine Euro notwendig ist.

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feuerkogel (6.578 Kommentare)
am 29.09.2010 10:45

..im deutschen fernsehn. dem deutschen kohl wurde damals von mitterand der EURO aufgezwungen als gegenleistung für die wiedervereinigung.

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am 29.09.2010 11:04

gab es ja schon länger.

Wenn sowas jetzt sogar im zensurierten Staatsfunk kommt, dann will man den Euro möglicherweise schlechtreden.

Währungsreform kommt.
Haben das alle Sparer verstanden?

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