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Mühlviertler Batterie-Brüder auf dem Radar der Autokonzerne

Von Ulrike Rubasch, 07. Dezember 2015, 00:05 Uhr
Freistädter Batterie-Brüder erregen weltweites Interesse
Die drei Brüder Markus, Philipp und Johann Kreisel (v.l.) ziehen 2016 in Rainbach ein Entwicklungszentrum hoch. Bild: uru

FREISTADT. Die Freistädter Firma Kreisel Electric entwickelt Antriebssysteme für Elektroautos. Aus dem Hobby wurde eine international viel beachtete Technologiezelle. Jetzt wird ein neuen Standort für bis zu 70 Mitarbeiter gebaut.

Eine asiatische Delegation steht prüfend um die Batterie-Pakete in der engen Halle. Was vor vier Jahren noch reines Hobby war – die Brüder Johann, Philipp und Markus Kreisel aus Freistadt bauten einen Audi A2 in ein Elektroauto um –, hat sich zu einer international beachteten Technologiezelle entwickelt.

Große Fahrzeughersteller, Bootsbauer, Flugzeughersteller und zahlreiche Private wollen Akkus und Antriebssysteme für ihre E-Mobile von Kreisel Electric. Die können die Anfragen gar nicht abarbeiten, die sie seit Monaten überrollen.

Doch was macht deren Batteriesystem so besonders? Es ist vergleichsweise klein, leicht und hat Reichweiten wie ein Tesla (mindestens 350 km). "Es ist sehr ausfallsicher und kann durch seine Flüssigkeitskühlung zu keinem Brand führen", sagt das technische Gehirn Johann Kreisel. Selbst nach 400.000 km habe der Akku noch 80 Prozent Kapazität und könne in einem zweiten Lebenszyklus etwa als Stromspeicher außerhalb des Fahrzeugs eingesetzt werden.

Die Brüder konzentrieren sich jetzt voll auf das Elektroantriebskonzept. Ihr Kerngeschäft, das Red-Zac-Geschäft Kreisel schräg gegenüber mit 25 Mitarbeitern, wird von zwei Prokuristen geführt. "Wir werden im Frühjahr auf einem Grundstück in Rainbach gegenüber dem Greiner-Werk auf 4500 Quadratmetern einen neuen Standort bauen", kündigt Markus Kreisel an.

In diesem Entwicklungszentrum sollen hauptsächlich Prototypen von Elektroantrieben entwickelt und gefertigt werden. Aber auch Kleinserien von bis zu 1000 Stück stehen auf dem Plan.

Eigentlich klingt es unglaublich, wie aus einem Privatprojekt heraus etwas entwickelt wird, auf das die Entwicklungsabteilungen großer Weltkonzerne nicht kommen. Genau das aber ist die Stärke der drei Brüder, sagt Wolfgang Komatz, Manager des oö. Automobil-Clusters. "Das hat Potenzial, sie gehen sehr professionell an das Thema heran. Es gibt kleine Spieler, die da ihre Berechtigung haben. Kreisel Electric hat gute Karten", so Komatz. Die Strategie der Kreisel-Brüder ist klar: Sie wollen die Akkus nicht selbst produzieren, sondern ihre Technologie verkaufen.

Kleinserien für lukrative Nischen wie den Bootsbau sind angedacht. "Derzeit haben wir 16 Mitarbeiter, bräuchten jetzt schon mehr, haben aber keinen Platz", sagt Markus Kreisel.

Im neuen Gebäude sollen 30 bis 70 Beschäftigte Arbeit finden, vor allem Fachleute wie Elektriker. Wie stark der Umsatz von derzeit rund sechs Millionen Euro ansteigen wird, wagt er nicht zu schätzen. "Brutal jedenfalls", sagt der Geschäftsführer.

Allein eine Kooperation mit einem chinesischen Unternehmen, bei der 2016 40.000 Stück Batterien für Vans und Lkw nach Kreisel-Technologie (in Asien) gefertigt werden, lässt die Kassen klingeln. 2016 werde ein Elektro-Auto eines großen deutschen Herstellers auf den Markt kommen – mit dem Herzstück von Kreisel. Man versuche auch, je 500 Fahrzeuge eines Caddy und eines 3,5-Tonnen-Vans zu bekommen und den Elektro-Antriebsstrang einzubauen, so Kreisel. "Wir konzentrieren uns auf die Industrie." Private wolle man nicht vergraulen, für sie habe man aber keine Kapazitäten.

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10  Kommentare
10  Kommentare
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Prinzessin2506 (3.454 Kommentare)
am 09.12.2015 04:52

Pioniere gibt es nicht nur in der großen weiten Welt.

Herzlichen Glückwunsch nach Freistadt und Alles Gute für die Zukunft!

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pepone (60.622 Kommentare)
am 07.12.2015 17:45

Allein eine Kooperation mit einem chinesischen Unternehmen, bei der 2016 40.000 Stück Batterien für Vans und Lkw nach Kreisel-Technologie (in Asien) gefertigt werden...steht im Artikel

oje waun i nua les in Asien gefertigt ... de Chinesen kopieren doch ois !!!

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Fellnase (53 Kommentare)
am 07.12.2015 09:20

Vor vielen Jahren, bevor ich aus dem Mühlviertel weg zog, war ich begeisteter Kunde vom Kreisel. Kompetent, freundlich, hilfsbereit zeigte sich damals schon die Familie Kreisel, eingeschlossen der Vater und die Mutter. Viel Erfolg!!

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snugs (1.663 Kommentare)
am 07.12.2015 08:06

BRAVO, wenn das kleine Österreich auch belächelt wird, wir haben tolle Erfinder in unserem Land. Leider gehen viele ins Ausland obwohl immer wieder aufgezeigt wird, dass man auch in Österreich etwas erreichen kann. Dass ein kleines Unternehmen den Konzernen Parole bieten kann, ist erstaunlich. Man kann nicht genug Achtung vor solchen Menschen haben.

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despina15 (10.091 Kommentare)
am 07.12.2015 07:00

ja, auch wir in österreich
haben sehr helle köpfe!!!!
ich hoffe es bleibt in unsern
land!!!!
und ziehen das ganze durch
und lassen sich nicht entmutigen!!
BRAVO!!!!

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Einheizer (5.399 Kommentare)
am 07.12.2015 06:52

Die grossen Autokonzerne hatten überhaupt kein Interesse an E-Autos, glaubten das Geschäftsmodel mit Verbrennungsmotoren bis in alle Ewigkeit fortsetzten zu können. Jetzt werden die Multis überrollt.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 07.12.2015 17:49

Einheizer

da steckt auch die ÖL Lobby dahinter ...
schon vor VIELEN Jahren als der 3 Liter Motor baureif war , haben die Öllis ALLES aufgekauft und in die unterste Schublade

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Bergbauer (1.848 Kommentare)
am 07.12.2015 03:33

Hochachtung und nochmals Hochachtung!

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jopc (7.371 Kommentare)
am 07.12.2015 01:42

Will man wetten dass das aufgekauft wird und in Tresoren verschwindet?

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fischerlatein (543 Kommentare)
am 07.12.2015 07:57

die Wette gilt.......wette dagegen

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