Industrie will Ältere länger im Job halten
WIEN. Der österreichischen Industrie sind die derzeitigen Anreize, früh in Pension zu gehen, ein Dorn im Auge.
Von den 126.618 neu in die Pension Eintretenden habe nur ein Viertel (24,5 Prozent) tatsächlich nicht mehr arbeiten können, rund drei Viertel aber sehr wohl.
"Die Anreize sind falsch – wir brauchen diese Mitarbeiter für die Wertschöpfung", sagte gestern, Montag, der Ausschussvorsitzende für Arbeit und Soziales in der Industriellenvereinigung (IV), Veit Schmid-Schmidsfelden.
"Ältere gemeinsam länger im Arbeitsprozess zu halten, ist wegen des zunehmenden Fachkräftemangels unerlässlich", sagte IV-Generalsekretär Christoph Neumayer. Viele Betriebe hätten das längst erkannt. In der Industrie sei die Generation 50 plus von 235.740 im Jahr 2008 auf 284.321 im Jahr 2014 angestiegen.
"Für unser Wachstum brauchen wir die Älteren – deren Erfahrung, Gelassenheit und Loyalität", sagte Gerhard Wölfel, Geschäftsführer der BMW Motoren in Steyr. Für den Aufbau neuer Werke wie in Mexiko und Brasilien greife der Konzern auf ältere Mitarbeiter zurück.
Die Auseinandersetzung vom vergangenen Herbst ist manchem noch in Erinnerung. Ex-Vizekanzler Hannes Androsch, einige Industrielle und Wirtschaftswissenschafter sprachen sich für eine Pensionsreform und eine Eindämmung der Frühpensionen aus und legten sich auch mit SP-Pensionisten-Ikone Karl Blecha an.
Pikant ist dabei, dass ausgerechnet in der Salinen AG, die zu 43,75 Prozent Androsch gehört, Mitarbeiter noch immer mit 52 Jahren quasi in Pension gehen können. Ursache dafür ist das Sonderunterstützungsgesetz für Bergbau.
Ein SUG gab es seinerzeit auch als lex voest. Ende der achtziger und Anfang der neunziger Jahre wurden Mitarbeiter der Verstaatlichten in Frühpension geschickt. Eine sehr teure Art, Arbeitslosigkeit zu verstecken, wie auch 1996 der damalige Sozialminister Franz Hums (SPÖ) fand, ehe die Regelung abgeschafft wurde.
Netzfund http://www.slp.at/uploads/media/zo8.pdf
Auch un- bzw angelernte Mitarbeiter
haben Erfahrungspotential, das oft
nicht geschätzt wird!
Ein schlechter Facharbeiter verdient
immer noch mehr als ein sehr guter
"NUR" Arbeiter!
Was läuft hier falsch?
Die fachliche Qualifikation nachträglich
zu bekommen ist sauteuer und kann sich
heutzutage kaum noch jemand neben den
normalen Verpflichtungen leisten!
Diese Weiterbildungen sind bereits
ein sehr lukrativer Unternehmenszweig!
...und die mein Jahrgang (1953) sind, haben alle lieber auf die ein bis zweihundert Euro mehr an Pension verzichtet die sie bekommen hätten, wenn sie bis 65 geblieben wären. Oberste Priorität bei allen war "so früh wie möglich ab in die Pension". Inzwischen bin ich der Einzige von meinen ehemaligen Arbeits- und Schulkollegen der noch nicht in Pension ist.
DURCHGEZOGEN und DAMIT das PENSIONSSYSTEM FINANZIELL AUSGEHÖHLT.
Sowohl die Privatindustrie, wie auch Verstaatliche und die Beamten-Lobby (z.B.: Lehrer-Frühpensions-Wellen) haben dies gemacht.
Auch wenn IV und WKÖ heucheln: Industriebetriebe "entsorgen" mit "Geblockter Altersteilzeit" älterer Arbeitnehmer, nehmen dabei hohe Sozialförderungen (auch AMS) in Anspruch, stellen keine Älteren ein und verursachen mit Auslagerungen und Niedriglöhnen, dass die Einnahmen in das Sozialsystem sinken.
dann bleiben die älteren gerne im arbeitsprozess.......
wird sich das von selbst lösen.
Derzeit ist man meistens ab dem ersten Tag Pensionsbezug ein Gewinner, jeder zusätzliche Tag bringt kaum was.
Mit dem Pensionskonto werden viele länger arbeiten MÜSSEN, um überhaupt über die Runden zu kommen. Mit einer 20-60% geringeren Pension auch verständlich.
Generationengerechtigkeit auf österreichisch.
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Jetzt verklopft man noch schnell die OMV, um die Unterdeckungen der Pensionen eines Jahres zahlen zu können. Nachhaltig ist das nicht, das funktioniert nur 1 mal.
Die Jungen von der WU reden halt so ein Zeug ...