Das globalisierte Schwein
LINZ. Ein Schwein geht auf Weltreise: Vom Ferkel bis zur Endverwertung hat es einen weiten Weg hinter sich.
Des Österreichers Schweinsschnitzel im Gasthaus hat meist einen weiten Weg hinter sich. "Der überwiegende Teil des Schweinefleischs in der Gastronomie ist nach wie vor nicht österreichischer Herkunft", sagt Franz Reisecker, Präsident der Landwirtschaftskammer Oberösterreich. Er fordert die Gastronomie auf, künftig auszuweisen, woher das verwendete Fleisch stammt.
Ein im oberösterreichischen Großhandel gekauftes Schweineteil zeigt: Es ist durchaus normal, dass Ferkel etwa in den Niederlanden geboren, nach Deutschland zur Aufzucht gebracht werden und in mehreren Schlachtstationen in Europa zerlegt werden. Die Teile werden danach je nach Bedarf über den Erdball verteilt: Die "hochwertigen" Fleischteile wie Lungenbraten oder Rückenteile des Schweins nach Europa, die fetten Teile (vor dem Embargo) nach Russland oder in andere ähnliche Märkte, und die für uns verzichtbaren "Nebenprodukte" nach Asien. Selten, dass ein Schwein, das in Österreichs Gasthäusern auf dem Teller landet, wirklich hier geboren, aufgezogen und geschlachtet wurde. Nur dann hätte es das AMA-Gütesiegel. Anderswo wird eben billiger produziert. Da können die heimischen Bauern nicht mithalten. Doch Reisecker sagt in Richtung Wirte: "Ich glaube nicht, dass ein Konsument wegen 50 Cent auf oder ab für ein österreichisches Schnitzel nicht mehr ins Wirtshaus geht."
"Keine Ausrede mehr für Wirte"
Auf dem Etikett des beim Großhändler gekauften Fleisches steht nach der seit April dieses Jahres gültigen EU-Verordnung nicht mehr nur der Letztverarbeiter – denn das sind dann doch häufig österreichische Unternehmen –, sondern auch, wo das Tier aufgezogen wurde. Die Gastronomie habe somit keine Ausrede mehr, nicht zu wissen, woher das Fleisch stamme, sagt Johann Schlederer, Geschäftsführer der Schweinebörse.
Unterdessen stöhnen Österreichs Schweinebauern unter dem niedrigen Preis für Schweinefleisch. Innerhalb von zwei Jahren ist dieser vor allem wegen der Russland-Krise und der gesteigerten Produktion der Schweine-Giganten Spanien und Deutschland auf ein Mehrjahrestief gefallen.
Schweinefleisch aus dem Ausland ist um 50 bis 70 Cent je Kilogramm günstiger als heimisches, so Schlederer. "Da hört sich der Lokalpatriotismus der Einkäufer von Großhändlern und Gastronomie auf." Er fordert eine gesetzliche Gastro-Regelung zur Kennzeichnung der Fleischherkunft. Reisecker: "Das Beste wäre auf freiwilliger Basis. Aber auch für die verarbeiteten Produkte brauchen wir eine Kennzeichnung" – wogegen sich die Industrie mit Händen und Füßen wehrt.
Schweinebauern in der Krise
Oberösterreichs 2000 Schweinebauern (Haupterwerb) leiden unter dem um 17 Prozent niedrigeren Schweinepreis als vor zwei Jahren. Das bedeutet für sie allein heuer durchschnittlich 30.000 Euro weniger Verkaufserlös pro Betrieb. Von den 8 Mio. Schweinen in Österreich werden 2/3 in Wurst und andere Produkte verarbeitet. 1/3 wird frisch im Groß- und Einzelhandel verkauft.
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Die sogenannten Zuchtsauen werden über Monate in winzige Eisenkäfige gesperrt, in denen sie sich noch nicht einmal umdrehen können und in denen sie ihre Jungen zur Welt bringen müssen. Zu schwache oder kranke Ferkel werden noch vor Ort vom Züchter erschlagen, um die Kosten für eine medizinische Behandlung zu sparen. Innerhalb der ersten Lebenstage wird allen Jungtieren der Ringelschwanz abgeschnitten. Die männlichen Ferkel werden zudem ohne Betäubung kastriert, um die Entstehung des ungewollten Ebergeruchs zu verhindern. In nur einem halben Jahr werden die jungen Schweine in engen Ställen zur Bewegungslosigkeit verdammt, auf das Schlachtgewicht gemästet. Sie stehen auf Vollspaltenböden, die den Mästern die Reinigung vereinfachen, Suhl- und Scheuermöglichkeiten und Nestbaumaterial fehlen. Die reizarmen Haltungsbedingungen und die schnelle Gewichtszunahmen lassen die Tiere physisch und psychisch krank werden.
Ich würde gerne Schweinefleisch ohne Wachstumshormone und Antibiotika essen. Wo gibt es diese Qualität mit eindeutiger Kennzeichnung und auch glaubwürdig geprüft. Angaben wie z. B. „Antibiotika darf nur kranken Tieren gefüttert“ werden, bringen uns nicht weiter. Da müssten wir ja beim Einkauf klären, wie oft das betreffende Schwein im Krankenstand war.
Dieser Wunsch nach Herkunftsbezeichnung in der Gastronomie ist ein Wunsch der Bauernlobby - sonst nichts. Damit glauben sie, ihre Produkte schützen zu können. Will ein Gastronom die Herkunft freisiilig ausweisen, dann soll er das tun, wenn nicht, dann ist es auch recht. Man kann nicht den Gastronomiebetrieben einen Stein um den anderen um den Hals hängen. Und ausserdem beweist österreichische Herkunft oder gar Fleisch vom Huberbauern (der arme Bauer) in Bezug auf Qualität gar nichts. Das kann nämlich trotztdem das zäheste und minderwertigste Fleísch sein, das man sich vorstellen kann, was jeder Konsument bezeugen kann, der im Handel schon so was mit österreichischer Hekrunft erwischt hat. Die Bauern müssen eben konkurrenzfähig erzeugen oder die Wirte anderswie überzeugen - aber nicht per Gesetz.Die Fleischindustrie selbst kriegen sie ja auf keinen Fall in den Griff, sonst werden eben ausländische Würste etc. importiert.
Überdies sollten die Bauern da vorsichtig sein, sonst kommt noch bald wer auf die Idee, von ihnen einen Deklarierung der Herkunft der Futtermittel zu verlangen, die sie einsezten. Und zwar nicht so wie vom Futtermischwerk sowieso, sondern wirklichen Urprung und Art der Futtermitte. Den Aufschrei möchte ich sehen, wenn das verlangt würde. Wir leben eben in einer globalisierten Welt - zumindest was die EU betrifft. Und auch unsere Bauern exportieren viel - meist viel billiger als im Inland und oft bessere Qualität (etwa beim Kalbfleisch).
„Der Bauernbund und der VP-Landwirtschaftsminister sind eh für TTIP“ --- das hast du schlecht geträumt; kommt in den besten Familien vor, hochöferl.
nicht zu vergessen, die vielen globalisierten schweine auf 2 haxen !
conclusio: die dem wachsdumm menschenverachtend --> ALLES unterordnen...
Und der Teufel (TIPP) wartet schon
Monsanto mit seine tausenden kuriosen Patenten auf genveränderte Samen Gemüse und Tierzucht lauert schon auf den Moment für die mit Genfutter aufgezogenen Schweinderln weltweit Lizenzgebühren zu kassieren.
Da hilft uns TTIP schon weiter, Monsanto freut sich schon. Der Bauernbund und der VP-Landwirtschaftsminister sind eh für TTIP.
Übrigens: Ist Monsanto wirklich eine Firma oder event. doch eine Gangsterorganistion ?
Einheizer
aus der Erste wurde die Zweite ...
TTIP wird für Österreich (und Europa) das größte Problem der Zukunft.
– wogegen sich die Industrie mit Händen und Füßen wehrt.
Von wem stammt diese Aussage. Das ist das Problem. Viele Industriebetriebe sind hier gegenteiliger Meinung.
Bitte fragen Sie bei den Unternehmen nach und nicht bei irgendwelchen Angestellten bei verschiedenen Vereinigungen. Das wäre eine gute Gelegenheit um überhaupt zu erheben, wie viele Zwangsmitglieder der Meinung der Vertretung sind.
Sind die grossen Wurst- und Schinkenhersteller, Speckproduzenten (z.B. Handl-Tirol ), Lasagne-Kocher und Fertig-Pizzabäcker wirklich nicht gegen die Kennzeichnung ? Deren Grundprodukte sind das billigste Fleisch das gerade in Europa erhältlich ist.
Ich kann das nicht glauben,aber wenn die WKO wirklich nicht deren Meinung vertritt müssen halt mit ihrer Vertretung ein Wörtchen reden !
à propos Fleisch :
heute ist Freitag , also Fischtag ...
und wenn jede/r 1-2 mal in der Woche FREIWILLIG auf Fleisch verzichtet bekommen wir MEHRERE Problem zugleich in Griff.
Fleischwaren sowieso nur direkt ab Hof vom Bauern!!
noch besser: Vegetarier !
Und geschlachtet wird wo...?
http://neubauerhof.com/about
Eine halbe Sau ist natürlich billiger und: es gibt schlachtende Betriebe. Oder?
Ruflinger
ja es gibt sie wieder , die Schlachter, die sind sogar MOBIL !
hab letzthin eine FS Sendung mit Vera Russwurm gesehen die sich mit dem Thema Bio beschäftigt hatte ...da kamen sie vor ..
so ich mich erinnere
im Artikel :
Nur dann hätte es das AMA-Gütesiegel.
es liegt an den Politbonzen selber die Situation zu ändern indem sie uns den AMA-Gütesiegel WAHRHAFTIG erklären !
denn die Früchte im Joghurt als bsp. zu nennen kommen aus Polen ,bekommen aber den AMA -Gütesiegel !
und genauso wird mit andere Ware umgegangen ...
die AMA betreibt Leit'verarschung, das ist schon lange bekannt.
Scheinefleisch aus Österreich wird in diversen Supermärkten angeboten ( Spar, Hofer ),aber auch bei guten Metzgern. Fleisch das von Wiege bis zur Bahre aus Österreich stammt.
Ein bißchen schauen auf das Etikett muss man halt oder beim Metztger fragen - und ein wenig mehr zahlen.
Nur billig kaufen aber nichts bezahlen wollen , das funktioniert nicht.
Anders schaut es bei verarbeiteten Waren ( Wurst, Lasagne usw. ) aus, da ist die Deklarierung nicht vorhanden - die Industrie weiß warum. Da kommt das Billigfeisch aus Holland, Niedersachsen ect. hinein.
Nur billig kaufen aber nichts bezahlen wollen
Oberlehrer
Hilfsschüler kannst nicht lesen?
Einheizer
lies mein Posting weiter unten um zu wissen woher die Ware kommt der der AMA -Gütesiegel vergeben wird !
außerdem würde ich gerne so manche
schweinehalter zu den säuen sperren
damit sie wissen wie sich das leben
in derren situoation anfühlt.........
Ihr Posting ist sehr Tierliebend gemeint aber Menschenverachtend geschrieben.
Auch Bauern sind Menschen und haben sich leider den Marktgegebenheiten unserer schöne EU zu fügen.
Sorry aber selbst mit vollem Bauch im warmen sitzen und auf Menschen hintreten die die Drecksarbeit für Ihr billiges Schnitzel erledigen, ist Niveaulos.
hallo biobauer! da meine eltern selbst
biobauern waren,weis ich sehr wohl wie es
bei schweine ist!
ist noch nicht allzulange aus wo sie
selbst noch schweine züchteten,mästeten,
aber nie in so kleinen boxen!!!!
kann mich nicht errinnern,das die sau
ihre ferkel erdrückte!!!
auf stroh leben durften, aber sie müsten
wissen was auch einem schwein gut täte,
in der kurzen zeit ihres lebens.........
Wenn man sich diese Schweinereisen so anschaut, kriegt man den Verdacht, daß der (industrielle) Transport viel zu billig ist..
Das sich die Industrie wehrt, sollte nicht verwundern. Unsere Politiker und Beamten wissen schon, warum sie diese unterstützen.
Gemäß dem Volkswagen-Modell hat der Kunde alles zu fressen, was man ihm vorsetzt. Man muss ja nicht wissen, wovon einem schlecht wird.
Aber solange beim Konsumenten beim Einkauf oder beim Wirten das Hirn aussetzt, weil es so günstig ist, ist nichts zu machen. So ähnlich, wie bei einer Wahl.
Eine richtige Schweinerei so zu sagen !!!!