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Betrieb auf Baustellen kann weitergehen: Die Maßnahmen im Detail

Von nachrichten.at/apa, 27. März 2020, 13:11 Uhr
(Symbolbild) Bild: (APA/HERBERT NEUBAUER)

WIEN. Der Betrieb auf den Baustellen in Österreich kann weitergehen - jedoch mit verschärften Schutzmaßnahmen wegen der Coronavirus-Ansteckungsgefahr.

Die Bau-Sozialpartner haben sich auf einen 8-Punkte-Katalog geeinigt, der zusätzliche Regeln zum Schutz der Beschäftigten vorsieht. Die Bau-Gewerkschaft hatte wegen des Fehlens von strengeren Vorgaben seit Tagen einen generellen Baustellen-Stopp verlangt.

In Abstimmung mit Gewerkschaftsbund (ÖGB) und Wirtschaftskammer (WKÖ) haben sich die Bau-Sozialpartner auf acht konkrete Punkte geeinigt, die zu den bisherigen, allgemein am Bau geltenden Schutzvorschriften hinzukommen. "Wir setzen gewissermaßen oben einen Covid-19-Stock drauf", sagte Bau-Gewerkschaftschef Josef Muchitsch. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) prüfe zu diesen Punkten auch einen Erlass.

"Klarheit für alle in der Branche"

Wirtschaftskammer-Generalsekretär Karlheinz Kopf zeigte sich erfreut über die Einigung und auch darüber, dass damit dieser Bereich der Wirtschaft trotz der Krise und der Gesundheitsvorkehrungen am Laufen bleiben könne. Der Schutz der Beschäftigten sei auch für die Bauherren und die Baufirmen "oberstes Prinzip". Es sei aber gut, dass es nun Klarheit für alle in der Branche gebe. Die bisherigen Regelungen seien nicht eindeutig gewesen bzw. hätten sich einander zum Teil sogar widersprochen.

Nun könne zumindest ein guter Teil der Tätigkeit im Bausektor aufrechterhalten werden. Das sei auch für die Zeit nach der Krise wichtig, so Kopf. Auch er würde einen Erlass von Anschober begrüßen, weil das Rechtssicherheit gewährleiste. Von den rund 95.000 Bauarbeitern, die vor der Corona-Krise eine Beschäftigung hatten, waren zuletzt nach Angaben von Donnerstag rund 55.000 zu Hause.

Zusätzliche Vorgaben für die Arbeitshygiene

Die "Handlungsanleitung der Sozialpartner für den Umgang mit Baustellen aufgrund von Covid-19" sieht beispielsweise zusätzliche Vorgaben für die Arbeitshygiene vor (etwa Reinigung von Werkzeug, Maschinen), organisatorische Maßnahmen (etwa zeitlich gestaffeltes Umkleiden), Einsatz von Schutzmasken bei Arbeiten mit üblicherweise weniger als einem Meter Abstand, Regelungen für den An- oder Abtransport von Personen zu und von Baustellen, die Belegung der Schlafräume mit höchstens einer Person und die Einhaltung der allgemeinen Corona-Schutzmaßnahmen, die jetzt schon im öffentlichen Raum gelten - nämlich Distanz von mindestens einem Meter, gründliches Händewaschen, nicht mit den Händen ins Gesicht greifen und Husten oder Niesen in den gebeugten Ellbogen oder in ein Taschentuch, das sofort entsorgt wird.

Zur Arbeitshygiene müssen dem Papier zufolge Desinfektionsmittel bereitgestellt werden und die sanitären und sozialen Einrichtungen (Waschgelegenheiten, Aufenthaltscontainer etc.) regelmäßig gereinigt werden; bei Werkzeugen, Fahrzeugen und Maschinen sind vor allem alle Griffe und Armaturen laufend zu desinfizieren. Das Umkleiden und Pausen sind zeitlich und örtlich zu trennen. Bei Arbeiten im Freien, bei denen der Ein-Meter-Abstand nicht einzuhalten ist, sind spezielle Maßnahmen von Mund-Nasen-Maske bis hin zu Vollvisier vorzunehmen, in geschlossenen Räumen sollen Atemschutzmaßnehmen bis zur Klasse FFP-1 verwendet werden, bei beengten Verhältnissen in geschlossenen Räumen sind zwingend hocheffiziente FFP-2-Masken vorgeschrieben.

Personenbeschränkung in Fahrzeugen

Arbeitgeber, die bekanntermaßen einer Covid-19-Risikogruppe angehören (etwa mit Immunsuppression oder Vorerkrankungen wie Diabetes) dürfen Bereiche mit erhöhtem Ansteckungsrisiko nicht betreten. Bei der An- und Abreise von Beschäftigten ist in den Fahrzeugen die Zahl der Personen so zu beschränken, dass mindestens ein Meter Abstand gewährleistet ist. "Schlafräume dürfen nicht mit mehr als einer Person belegt sein", lautet der Punkt 7.

Und mit Punkt 8 werden den Baustellenkoordinatoren, üblicherweise ein Ziviltechniker oder Zivilingenieur, besondere Aufsichts- und Kontrollaufgaben auferlegt in Bezug auf eine größtmögliche zeitliche oder örtliche Entflechtung gleichzeitig durchzuführender Tätigkeiten. Zudem sind die Koordinatoren auch für die Einhaltung verschiedener spezieller Covid-19-Schutzmaßnahmen verantwortlich.

"Regeln gelten für alle"

Diese Regeln gelten auf den Baustellen "für alle", so Baugewerkschafter Muchitsch, "egal ob Zulieferer, Subfirma oder ausführende Firma". Ein Baustellenkoordinator ist seinen Angaben zufolge dann einzusetzen, wenn zwei oder mehr verschiedene Firmen zum Einsatz kommen bzw. bei lediglich einer Firma, sofern die Baustelle für länger als 30 Tage geplant ist oder mehr als 500 Manntage anfallen.

Wegen der Ansteckungsgefahr für die Beschäftigten hatte die Baugewerkschaft seit Mitte März von der Regierung per Verordnung ein Schließen der Baustellen im ganzen Land gefordert, weil das Vermeiden des direkten Kontaktes und die Einhaltung eines Mindestabstands in der Praxis nicht möglich sei. Baunahe Branchen wie der Holzsektor hatten sich gegen eine drohende "Stilllegung der heimischen Bauwirtschaft" gewehrt.

Auch Auftraggeber von Bauvorhaben pochten darauf, dass weiter gearbeitet wird - was die Baufirmen in eine Zwickmühle brachte. "Ein paar Auftraggeber sind stur und beharren auf Fertigstellungsterminen. Um Pönalen zu vermeiden, arbeiten die Firmen weiter", war aus der Gewerkschaft Bau-Holz kritisiert worden.

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24  Kommentare
24  Kommentare
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Staedter (4 Kommentare)
am 29.03.2020 22:29

herr kopf, finanziell gut abgesichert dank beständiger liebes- und lügendienste im dienst seiner partei an allen österreicherinnen und österreichern, versucht uns in der zib 2 zu erklären, dass die wirtschaftskammer alles mögliche tut. wahr ist, dass die freunderln das ihre erhalten werden in rückzahlung ihrer korrupten dienste. alle, die nicht parteipolitisch zuzuordnen sind, sind blöderweise unwichtig und gehen zufällig leer aus. ich wünsche mir, dass die grünen als integre politische fraktion aufräumen und die fett gewordene, korrupte, überhebliche wirtschaftskammer in ihrem paralleluniversum aufspüren und einbremsen. die nächsten tage werden zeigen, ob ihnen das gelingt.

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evaluator (88 Kommentare)
am 27.03.2020 20:16

Wahnsinn nicht Corona! offensichtlich betreiben unsere Politiker und die Wirtschaftskammer nach dem UWG durch Bevorteilungen von gewissen Branchen unlauteren Wettbewerb! Wie kommen alle anderen Unternehmer dazu weiter behördlich geschlossen zu halten! Gratulation so fahren wir die Wirtschaft an die Wand zumindest die kleinen und kleinst Unternehmen aus anderen Branchen

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vinzenz2015 (45.950 Kommentare)
am 27.03.2020 18:36

Mit Hirn und praktischem Hausverstand
lassen sich die Auflagen nicht auf allen, aber auf vielen Baustellen erfüllen!

Was ist das Ziel/ Interesse derer, die hier herumnörgeln und alles besser wissen!

Was sind die Konsequenzen, wenn gerade KMU in der Baubranche tschari gehen?
Wer blecht für die Kurzarbeit und die Gekündigten??

Was soll die Verhinderung von Schaffen von Werten durch KMU in der Baubranche?

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allesistmOOEglich (5.632 Kommentare)
am 27.03.2020 20:36

Das schau ich mir an, ob auch nur eine der von diesem Vollversager Muchitsch mit vereinbarten Regeln in der Realität eingehalten wird, beginnend beim Mannschaftsbus. Was hat der Muchitsch in seinem Leben jemals gearbeitet, wo er nicht Tomaten auf den Augen und Karotten in den Ohren hatte?

Das schau ich mir auch an, wie und wie oft da kontrolliert wird, und was mit denen passiert, die sich weigern, unter illegalen Zuständen zu arbeiten. Und ich kenn mich aus - von den Sachverhalten, und vom Bekanntenkreis, wo's einige Bauarbeiter gibt!

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FranziGut (445 Kommentare)
am 28.03.2020 08:53

Mitarbeiter, die Vorschriften einfordern, riskieren ihren Job. Sklaven haben keine Rechte. Das ist leider nicht selten die Praxis.

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lichtenberg999 (1 Kommentare)
am 27.03.2020 17:25

Hat schon jemals jemand von den Verhandlern auf einer Baustelle gearbeitet?
Wie soll das alles umsetzbar sein. Firmenautos bleiben in der Garage. Die Mitarbeiter fahren mit Bus oder U- Bahn. Umziehen und Essenseinnahmen getrennt. In den Wohnungen schläft jetzt nur mehr einer und die anderen auf der Straße. Wenn die polnischen, tschechischen oder ungarischen Mitarbeiter nach Hause fahren stehen sie mit ihren Familien 14 Tage unter Quarantäne usw. Und wehe es gibt ein Vergehen. Kann mir vorstellen da warten schon genug, die die Arbeitgeber und Arbeitnehmer ordentlich abstrafen.

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vinzenz2015 (45.950 Kommentare)
am 27.03.2020 18:26

Okay - Großbaustellen evtl. ...

Aber kleine Baufirmen, Häuslbauerfirmen - die sind dzt. blockiert und
können ab Mo die 8 Punkte erfüllen!

Müsse eh schon in die Kurzarbeit reduzieren und das Kostet den Staat einiges!

Wo's nur irgendwie unter Auflage geht und verantwortbar ist,
soll gearbeitet werden!!

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amha (11.322 Kommentare)
am 27.03.2020 18:39

Herzerl von mir = Seltenheitswert!

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Petziziege (3.590 Kommentare)
am 27.03.2020 16:00

Solange es Beamte kann Die Welt nicht untergehen.
..

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vinzenz2015 (45.950 Kommentare)
am 27.03.2020 18:28

Ihr mit eurer dummpfdummen Obidodlerei!

Oder halten Sie Beamtenbashing für geil?

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snooker (4.419 Kommentare)
am 27.03.2020 15:54

Der Gewerkschaftler Muchitsch hat das mit verhandelt, der versteht schon was von der Materie.
Alles andere zeigt die Praxis, die Leute sind ja nicht blöd.

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vinzenz2015 (45.950 Kommentare)
am 27.03.2020 18:29

Sie haben vmtl NIE am Bau gearbeitet!

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amha (11.322 Kommentare)
am 27.03.2020 18:40

Der blade Beppo arbeitete jedoch lange am Bau, der ist gelernter Maurer. Also muss er was von der Praxis verstehen.

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detti (1.779 Kommentare)
am 27.03.2020 15:27

Der Herr Gesundheitsminister hat bis jetzt sehr gut agiert und sich auf die Expertenmeinung im Hintergrund gestützt. Wer ihn aber hier beraten hat, der war wohl noch nie auf einer Baustelle, weder auf einer kleinen und schon gar nicht auf einer großen. Desinfektion von Werkzeugen, Mindestabstand bei der Arbeit und Anreise, viele verschiedene Kulturen, wie soll das gehen?? Schwerstarbeit bei Hitze mit FFP 2 Masken, bravo. Gibts vielleicht unter den Beratern, die das ausgeschnapst haben jemanden, der gerne Baustellenkoordinator sein möchte? Einen Sack voll Flöhe zu hüten, wäre dazu im Vergleich ein Kinderspiel.

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il-capone (10.341 Kommentare)
am 27.03.2020 15:41

Da werden sich die Kettenraucher unter den Bauarbeitern drum scheren.
Und diejenigen scheissen sich was, wenns um ihre eigene u. den mitwerkenden Kollegen geht.

Von wegen Corona, dass deren Gesundheit gefährden soll ...

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staatsbuergerin (2.279 Kommentare)
am 27.03.2020 14:00

Der Schutz der Beschäftigten sei auch für die Bauherren und die Baufirmen "oberstes Prinzip".

Ich kann mir nicht vorstellen, wie der erforderliche Schutz der Beschäftigten in der Realität überprüft werden kann.

Auf den Erlass des Gesundheitsministers, der hier Rechtssicherheit geben kann, bin ich sehr neugierig.

Bisher war ich mit den Vorschriften und Maßnahmen, die die Regierung im Zusammenhang mit Covid-19 gesetzt hat, im Großen und Ganzen einverstanden.

Mit dieser heutigen Vereinbarung wurden meiner Meinung nach für zahlreiche am Bau Beschäftigte unzumutbare Bedingungen geschaffen.

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vinzenz2015 (45.950 Kommentare)
am 27.03.2020 18:31

Da sind die Bedingungen von Handelangestellten aber auch unzumutbar!
Mit Hirn und auf kleineren Baustellen geht das alles!

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allesistmOOEglich (5.632 Kommentare)
am 27.03.2020 20:42

Der Schutz der Arbeitnehmer ist wieder einmal einen Dreck wert. Das schau ich mir an, ob auch nur eine einzige Regel eingehalten wird. Und es wird sich auch niemand beschweren, denn wer sich in diesen prekären Branchen beschwert, fliegt raus. Auch das Arbeitsinspektorat wird mit Sicherheit nichts kontrollieren. Der Arbeitnehmer ist wieder einmal der Trottel.
Allerdings werden dieser verhaberte Sozialpartner Muchitsch und seine Baggage das bezahlen! Noch gibt es keine Diktatur, und für die Demonstrationen lassen wird uns was einfallen, mit Hupen, und Motor, coronafreundlich!

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ewk53 (1.402 Kommentare)
am 27.03.2020 13:52

Solche Bestimmungen können nur Beamten einfallen

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Petziziege (3.590 Kommentare)
am 27.03.2020 13:43

Ja ja die Bauarbeiter dürfen wieder schuften während die Beamt3n Nichtstun, die ganzen Sachen sind doch für den Hugo komplet realitätsfern auf keiner Baustelle einzuhalten soll sich der Maurer alle 5Minuten die Hände waschen...

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a_nungsvoll (1.237 Kommentare)
am 27.03.2020 13:39

Entsprechende Schutzmasken gibt es frühestens in 6 Monaten, für den nicht-medizinischen Bereich.

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Petziziege (3.590 Kommentare)
am 27.03.2020 13:45

Bis dahin wickeln sie sich ein Handtuch 6m den Kopf...

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fai1 (5.984 Kommentare)
am 27.03.2020 14:12

Man kann auch einen Helm mit einem Schutzschild verwenden. Ist vielleicht die bessere Lösung, da man besser atmen kann.

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 27.03.2020 16:27

Die Schließung der Baustellen war eine überschiessende Reaktion.
Jedoch sollten diese Bauarbeiter nicht mehr selbst einkaufen gehen.

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