Kraft steht jetzt auf einer Ebene mit Goldberger

Nächster Meilenstein in der großartigen Karriere des Stefan Kraft: Der 26-jährige Salzburger hat sich in Rasnov mit seinem 20. Sieg im Skisprung-Weltcup auf eine Ebene mit dem legendären Waldzeller Andreas Goldberger geschwungen und seine Führung in der Gesamtwertung ausgebaut. Kraft liegt jetzt 118 Punkte vor dem Deutschen Karl Geiger, der am Samstag in Rumänien Zweiter wurde.

"Ich bin megahappy, wie es im Moment läuft. Es hat einen hohen Stellenwert für mich, dass ich jetzt einen großen Athleten wie den Goldi eingeholt habe. Das macht mich stolz", sagte der Champion, der seine Allrounder-Qualitäten unter Beweis stellt. Für Kraft kann keine Sprunganlage zu groß oder zu klein sein. Allein in diesem Winter triumphierte er auf Flug-, Groß- und Normalschanze. Das ist aller Ehren wert.

Kraft, der schon elf Medaillen bei Weltmeisterschaften (darunter zweimal Gold 2017 in Lahti) gewonnen hat, will weiterhin auf der Erfolgswelle schwimmen. In Rasnov, gerade einmal 15 Autominuten vom berühmten "Dracula-Schloss" entfernt, hat der Pongauer die Konkurrenz das Fürchten gelehrt. "Derzeit macht mir das Springen richtig viel Spaß. Ich werde mit vollem Einsatz bis zum Schluss kämpfen. Dann wird der Bessere vorne sein", sagte Kraft mit Blick auf die große Kristallkugel. Es wäre übrigens seine zweite nach 2016/17. Doch der Vorsprung ist kein Ruhekissen. "Wir alle wissen, wie schnell sich das Blatt wenden kann – gerade beim Skispringen."

Aufwind verspürt aktuell auch Gregor Schlierenzauer, der nach seinem "Salto nullo" am Kulm mit Rang zwölf und Schanzenrekord im ersten Durchgang (103 m) aufzeigte. "Es geht wieder in die richtige Richtung", sagte der Tiroler, der mit 53 Weltcup-Triumphen die Ewige Bestenliste anführt.

Michael Hayböck nimmt auch viel Positives (Platz elf) aus Rasnov mit. "Es sind jetzt schon viele Sprünge dabei, die passen", sagte der Kirchberg-Theninger.

Lundby auf der Jagd nach Hölzl

Bei den Damen geht es an der Spitze noch enger als bei den Herren zu. Weil die Norwegerin Maren Lundby gestern in Ljubno ihren vierten Saisonerfolg feierte, liegt sie nur noch 26 Punkte hinter Chiara Hölzl, die sich mit Platz sieben begnügen musste. Wenn man vom schlechtesten Resultat der Salzburgerin 2019/20 spricht, dann ist das Jammern auf hohem Niveau. Am Samstag hat die 22-Jährige mit ihren ÖSV-Kolleginnen Eva Pinkelnig (gestern 2.), Marita Kramer (4.) und Daniela Iraschko-Stolz (13.) den Teambewerb gewonnen. Sehr, sehr brav. (alex)

Die meisten Weltcupsiege: 1. Gregor Schlierenzauer (Ö/aktiv) 53, 2. Matti Nykänen (Fin) 46, 3. Adam Malysz (Pol) 39, 4. Janne Ahonen (Fin) 36, 5. Kamil Stoch (Pol/aktiv) 35; 8. Andreas Felder (Ö) 25, 9. Thomas Morgenstern (Ö), Simon Ammann (Sui/aktiv) je 23; 13. Andreas Goldberger (Ö), Stefan Kraft (Ö/aktiv) je 20