Verkrampft: Der traurige Abgang des Carlos Alcaraz

French Open: Nach zwei umkämpften Sätzen unterlag der angeschlagene Weltranglistenerste dem 22-fachen Grand-Slam-Champion Novak Djokovic 3:6, 7:5, 1:6, 1:6. Im Finale wartet Casper Ruud
Wer die ersten beiden Sätze im French-Open-Semifinale auf dem Court Philippe Chatrier verfolgte, war auf ein episches Tennis-Duell zwischen Carlos Alcaraz (Esp) und Novak Djokovic (Srb) im Bereich der Fünf-Stunden-Marke eingestellt. Ausgang komplett offen. Packende Ballwechsel mit unglaublicher Wucht und Geschwindigkeit, ein Kampf auf Biegen und Brechen - doch letztlich kam alles anders.
Zu Beginn des dritten Durchgangs schlug das Pendel klar zu Gunsten des 22-fachen Grand-Slam-Champions Djokovic aus, den nur noch ein einziger Sieg vom 23. Titel, mit dem er zur alleinigen Nummer eins in der ewigen Herren-Bestenliste aufsteigen würde, trennt. Aktuell teilt sich der 36-jährige Serbe den Rekord mit dem aktuell verletzten Sandplatz-König Rafael Nadal (Esp).

Was war passiert? Beim Stand von 3:6, 7:5 und 1:1 aus der Sicht von Alcaraz wurde der Weltranglistenerste von Krämpfen (in Arm und Bein) heimgesucht, die mehrere Behandlungspausen erzwingen sollten. Der 20-jährige Spanier, der 2022 die US Open für sich entschieden hatte, gab zwar nicht auf, er schleppte sich aber mehr schlecht als recht über den Platz.
Ein gefundenes Fressen für den „Djoker“. Alcaraz konnte einem leid tun, der Widerstand war gebrochen, das gesundheitliche Problem zumindest kurzfristig nicht zu beheben. Zumindest nicht so weit, um mit Djokovic auf Augenhöhe zu agieren.
Der Mann aus Belgrad nützte die Schwäche seines Gegners gnadenlos aus und behielt nach 3:23 Stunden mit 6:3, 5:7, 6:1 und 6:1 die Oberhand. Dass es im Endeffekt zu deutlich war, wird Djokovic nicht stören. Er kann die Regenerationszeit bis zum Endspiel am Sonntag (15 Uhr, ServusTV) ganz gut brauchen.
"Es tut mir leid für ihn"
Der Finalgegner wird eine etwas kürzere Pause haben. Erst im Anschluss war die zweite Vorschlussrundenbegegnung zwischen Casper Ruud und dem deutschen Olympiasieger Alexander Zverev, der sich vor einem Jahr in Paris so schwer am Sprunggelenk verletzt hatte, angesetzt. Kein eklatanter Nachteil. Der Norweger hat sich nicht wirklich verausgabt und dieses Duell klar mit 6:4, 6:3 und 6:0 für sich entschieden.

Gesprächsthema war aber auch danach der "Einbruch" von Alcaraz. "Es ist wirklich bitter für Carlos, es tut mir leid für ihn", sagte Djokovic über den kuriosen Matchverlauf. "Ich gratuliere ihm zu seinem Kampfgeist. Es war lange ein sehr ausgeglichenes Match, ich habe mich auch nicht hundertprozentig wohl gefühlt. Für mich war es wichtig, fokussiert zu bleiben und nicht zu viel nachzudenken." Nachsatz: "Ich bin unglaublich stolz, wieder in einem Finale zu stehen."
Es ist Djokovics siebentes in Roland Garros. Zwei Mal hat er hier triumphiert - 2016 und 2021. Folgt am Sonntag der dritte Streich? Ruud hat etwas dagegen.
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