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Tour-Triumph des Hochbegabten

29. Juli 2019, 00:04 Uhr
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Bildergalerie Tour de France 2019
Tour de France 2019  Bild: GEPA

Historischer Triumph: Der 22-jährige Egan Bernal fuhr den ersten Sieg eines Kolumbianers bei der Frankreich-Rundfahrt ein. Das Leichtgewicht gilt als kommender Seriengewinner.

PARIS. Die 106. Tour de France rollte gestern in Paris nach drei spannenden Wochen ins Ziel, an der Avenue des Champs-Élysées triumphierte zum dritten Mal bei dieser Auflage Sprinter Caleb Ewan. Schon davor stand der 22 Jahre alte Kolumbianer Egan Bernal als großer Sieger fest. Er löste seinen diesmal zweitplatzierten Ineos-Teamkollegen Geraint Thomas als Gewinner der weltgrößten Radrundfahrt ab.

Der große Sieger: Eddy Merckx ist hellauf von ihm begeistert, Bernard Hinault prophezeit eine neue Ära: Für die Größten des Radsports ist schon jetzt klar, dass sich dieser kleine Kletterer irgendwann zu ihrem elitären Kreis bei der Tour de France gesellen oder die fünfmaligen Champions sogar noch überholen wird. So weit ist es zwar noch nicht, Historisches hat Bernal trotzdem geschafft: Er ist der jüngste Sieger der Frankreich-Rundfahrt seit 1935. Und als erster Kolumbianer hat das 60-Kilogramm-Leichtgewicht das Gelbe Trikot nach Paris gebracht. "Ich bin sehr stolz darauf. Ich kann es kaum erwarten, das Trikot nach Kolumbien zu bringen." Genauer gesagt nach Zipaquira, wo Bernal unweit der Hauptstadt Bogotá auf 2650 Metern Höhe aufgewachsen ist. In der Nähe lebt er auch mit seiner Verlobten Xiomy, die er zu Juniorenzeiten in der Mountainbike-Nationalmannschaft kennengelernt hat. Dort fährt er dann nach Pacho in den Geburtsort seiner Mutter Florites auf 3600 Metern über dem Meeresspiegel. 23 Kilometer ist der Anstieg lang, im Schnitt 7,5 Prozent. Bernal schafft es unter einer Stunde – immer begleitet von seinem Vater Germán und einem Polizisten auf dem Motorrad, weil der Verkehr nicht ungefährlich ist.

Tour-Triumph des Hochbegabten
Zum siebenten Mal in Grün: Peter Sagan Bild: Reuters

Dabei kennt Bernal eigentlich keine Angst. "Ich liebe das Adrenalin", sagt der Youngster, der sich auch von schweren Stürzen nicht beeindrucken lässt. Im März 2018 zog er sich bei der Katalonien-Rundfahrt Brüche am Schulterblatt und Schlüsselbein zu, fünf Monate später erlitt er beim Rennen in San Sebastián eine leichte Hirnblutung und schlug sich einige Zähne aus. Schließlich platzte im Mai sein Debüt beim Giro d’Italia, nachdem er wieder einen Schlüsselbeinbruch erlitten hatte. Er kam aber immer in Rekordzeit zurück. Vor allem der Ausfall für den Giro erwies sich für Bernal im Nachhinein als glückliche Fügung. "Nach dem Bruch habe ich an die Tour gedacht. Ich wäre nicht in dieser Position, wenn ich den Giro gefahren wäre", betonte Bernal.

Das Schicksal positiv beeinflusst hat auch Mountainbike-Trainer Pablo Mazuera. Hätte der Coach den Radstar vor fünf Jahren nicht überredet, seine Karriere doch fortzusetzen, wäre dem Radsport womöglich ein Jahrhunderttalent verwehrt geblieben. Denn Bernal hatte bereits angefangen, Journalismus zu studieren, ehe Mazuera intervenierte. So trat Bernal doch weiter in die Pedale und gewann die größte Nachwuchsrundfahrt Tour de l’Avenir. Ineos-Teamchef Dave Brailsford wurde sogleich auf Bernal aufmerksam und stattete ihn mit einem Fünfjahresvertrag aus. Nun fährt er mit seinem Jungstar schon die Ernte ein, nachdem er zuvor mit Bradley Wiggins, Chris Froome und Thomas seit 2012 bei der Tour andauernd am Siegertreppchen steht.

Die vielen Gewinner: Der Slowake Peter Sagan gewann bereits zum siebenten Mal das Grüne Trikot des Punktebesten und löste damit den Deutschen Erik Zabel als Rekordsieger dieser Wertung ab. Die Franzosen müssen zwar weiter auf den ersten Tour-Gewinner seit Hinault 1985 warten. Doch mit Julian Alaphilippe, gleich 13 Tage im Gelben Trikot, zeigte einer sein neuentdecktes Potenzial als Rundfahrer. Und Romain Bardet, eigentlich als Fahrer um das Podium angetreten, blieb als toller Trostpreis das Bergtrikot. Und auch ihr Landsmann Thibaut Pinot, der mit Muskelfaserriss am Freitag ausschied, überzeugte im Gebirge mit zwei Etappensiegen.

Die flotten Österreicher: Ein aktives Rennen fuhren Österreichs Starter. Das Trio vom Team Bora, Lukas Pöstlberger, Patrick Konrad und Gregor Mühlberger, präsentierte sich wie Marco Haller (Katjuscha) in Ausreißergruppen. Für Mühlberger, in den Bergen wichtigster Helfer für den am Ende viertplatzierten Deutschen Emanuel Buchmann, schaute mit Rang drei auf Etappe zwölf selbst ein grandioses Ergebnis heraus. Der Schwanenstädter Pöstlberger wurde während der Tour Papa, vor den Alpen-Etappen trat er die vorzeitige Heimreise an. (fei)

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1  Kommentar
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cochran (4.047 Kommentare)
am 29.07.2019 09:31

Heuer war die Tour so spannend wie schon lange nicht auch die TV Zuseherzahlen der ARD wurden verdoppelt sensationelle Bilder danke Tour de France und Mittwoch mommt Nibali Vicenco nach wels super

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