Handball-Euphorie in Linz? "Da geht noch viel mehr"

LINZ. Zwei Jahre nach dem Fast-Abstieg greift der HC Linz nach dem ersten Meistertitel seit 1996. Der Fan-Ansturm ist groß.
Zuschauer, die im Foyer auf Bänken und Tischen standen oder sich über den Tribünen in Viererreihen auffädelten, um einen Blick auf das Handball-Feld zu erhaschen. Die rund 1200 Zuschauer, die am Mittwoch das 31:30 des HC Linz AG über Krems erlebten, bedeuteten einen Rekordbesuch seit der Modernisierung der Mittelschulhalle Linz-Kleinmünchen.
Mit dem ersten Finaleinzug seit 20 Jahren erinnerte der siebenfache Meister an die eigene glorreiche Vergangenheit. Es ist, als ob das Team um Torhüter Markus Bokesch gerade jene Handball-Tradition wachküsst, die in Linz spätestens seit den 90er-Jahren schlummert. "Wachgeküsst haben wir hier noch gar nichts", winkt Klubpräsident Bernhard Ditachmair ab. "Da geht noch viel mehr."
Gerade bei der Kern-Community sehe er noch Luft nach oben. Mit dem VIP-Besuch sei Ditachmair schon recht zufrieden. Vor allem freut er sich über die vielen Spitzensportler, darunter LASK-Kicker, Steg-Volleyballerinnen, Tischtennis-Queen Liu Jia oder Ruderin Lisa Farthofer. Aber diese zählen freilich nicht zu den Stammfans des Klubs. Noch nicht. Die 270 verkauften Vorverkaufskarten für das Kremsspiel waren ein ligaweiter Rekord.

An ein paar Schrauben gedreht
Ein wenig Zwicken, gibt Ditachmair zu, müsse er sich manchmal schon. Denn der Aufstieg seines Klubs war zuletzt steil. Zur Erinnerung: Wenige Jahre nach der geschafften Entschuldung war der HC Linz 2021 nur dank der Liga-Aufstockung dem Abstieg entgangen. "Man muss daran denken, dass damals genauso Markus Bokesch im Tor stand oder Milan Vunjak Trainer war", erinnert der Präsident daran, dass man keine schlechte Mannschaft hatte.
"Wir wussten, dass nicht viel fehlt, dass wir nur an ein paar Schrauben drehen müssen." Neben der Weiterentwicklung des ganzen Teams und mehreren guten Spielertransfers half, dass die Liga im Herren-Handball zu den derzeit ausgeglichensten im österreichischen Profisport zählt.
Somit ist für den Grunddurchgangssiebenten auch in der am 3. Juni auswärts beginnenden "Best of 3"-Finalserie alles möglich. Ungeachtet des Gegners war die vom Klub organisierte Fan-Fahrt schon kurz nach dem Kremsspiel voll. Somit ist klar, dass es auch im Heimspiel am 7. Juni wieder entsprechend eng wird in Linz-Kleinmünchen.

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