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Doping-Arzt im Verhör und weiterer Komplize verhaftet

Von (fei), 12. März 2019, 00:04 Uhr
Doping-Arzt im Verhör und weiterer Komplize verhaftet
Mark Schmidt (li.) 2008 bei der Tour de France mit Bernhard Kohl Bild: GEPA pictures/ Herman Seidl

MÜNCHEN. Mark Schmidt, der Drahtzieher des Netzwerks, wird heute einvernommen. Estnischer Vermittler in Haft.

"Ich gehe davon aus, dass es vornehmlich internationale, aber möglicherweise auch noch nationale weitere Fälle geben wird." Mit dieser Aussage erteilte gestern Chefermittler Dieter Csefan vom Bundeskriminalamt Wien allen Skeptikern eine Absage, die bereits glaubten, dass der während der Nordischen Ski-WM in Seefeld aufgedeckte Dopingskandal keine weiteren Kreise mehr ziehen wird.

Schließlich sei nicht davon auszugehen, dass derlei "krimineller Professionalismus für eine Handvoll österreichische Athleten" betrieben worden sei. Mit den Langläufern Johannes Dürr, Dominik Baldauf und Max Hauke sowie den Radprofis Stefan Denifl und Georg Preidler sind bisher fünf heimische Sportler als Kunden des Blutdoping-Rings bekannt.

Heute erwartet Csefan mit seinen Kollegen besonders wichtige Aufschlüsse. Dann, wenn in München mit Mark Schmidt der Drahtzieher des Netzwerks sowie sein Vater Ansgar vernommen werden. Der Mediziner, der Mitte der 2000er-Jahre auch beim deutschen Rad-Team Gerolsteiner Teamarzt war und dabei unter anderem auch Dopingsünder Bernhard Kohl betreute, ließ schon über seinen Anwalt verlauten, dass er umfassend mit den Behörden kooperieren wolle. Zwei weitere verhaftete Komplizen von Schmidt, darunter mit Diana S. eine Krankenschwester, die bereits ausgesagt hat, werden in Bälde von Innsbruck nach Deutschland überstellt.

Und auch weiteren Helfershelfern geht es an den Kragen. Gestern wurde laut estnischen Medienberichten Trainer Mati Alaver in Tartu festgenommen. Er soll den ebenfalls überführten Skilangläufern Karel Tammjärv und Algo Kärp die Schiene zu den deutschen Blutpanschern gelegt haben.

Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" gibt es dazu Hinweise auf einen kasachischen Hintermann, der im Netzwerk nur "der General" genannt worden ist. Eine respekteinflößende Figur, die Behandlungstermine in brüchigem Deutsch über ein Handy mit finnischer Sim-Karte organisiert haben soll. Der Mann soll sich bis kurz vor den Razzien auch ganz in der Nähe von Seefeld aufgehalten haben.

Behandlungen in Lillehammer

Erwiesen ist mittlerweile auch, dass Schmidt und seine Komplizen seit Jahren regelmäßig am Rande großer Sportereignisse auftauchten. So enthüllte das norwegische Fernsehen, dass der inhaftierte Mediziner schon während des Langlauf-Weltcups in Lillehammer im Dezember ein Haus wenige hundert Meter neben dem Skistadion angemietet hatte. Von dort erfolgte die "verbotene Betreuung" der Athleten quasi erste Reihe fußfrei. Die Gastgeberin des Quartiers will nach Aufkommen des Skandals in Seefeld auch ÖSV-Langläufer Hauke wiedererkannt haben.

Vielleicht wird sie die kommenden Tage noch weitere bekannte Gesichter in der Berichterstattung wiedererkennen, wenn Schmidt tatsächlich aussagen sollte.

Doping-Chronologie

  • 17. Jänner: Eine ARD-Dokumentation löst Ermittlungen in Deutschland und Österreich aus. In dieser packt der frühere ÖSV-Langläufer Johannes Dürr über Dopingpraktiken aus.
  • 27. Februar: Während der Nordischen WM in Seefeld führt die Polizei Razzien durch. Fünf Sportler werden bei der „Operation Aderlass“ festgenommen, darunter auch die ÖSV-Langläufer Max Hauke und Dominik Baldauf. Bei Hausdurchsuchungen im deutschen Erfurt fasst die Polizei den Sportarzt Mark Schmidt, der als Drahtzieher des Doping-Netzwerks gilt.
  • 1. März: Der Skandal erfasst auch den Radsport. Stefan Denifl, Ö-Tour-Sieger von 2017, gesteht im Verhör Blutdoping.
  • 3. März: Rad-WM-Starter Georg Preidler erstattet Selbstanzeige. Er habe Blut abnehmen lassen, es aber nie rückgeführt.
  • 5. März: Dürr wird verhaftet. Er gesteht, bis Ende 2018 weiter Blutdoping betrieben zu haben.

 

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6  Kommentare
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enrico2612 (22 Kommentare)
am 12.03.2019 23:45

Heilig, heilig, scheinheilig! Wo gehobelt wird da fallen Späne, wo viel gehobelt da fallen viele Späne! Ich kann die Heuchelei einiger Sportler sowie sogenannter Aufdecker nicht mehr hören, speziell die aus unserem Nachbarland. Viele der Sportjournalisten sowie viele der Funktionäre haben die Hosen gestrichen voll gehabt ob es nicht auch einen von ihnen erwischt. Im Moment prügeln sie noch auf die Kleinen, aber sie sollten lieber auf die eigenen schauen. Der große Unterschied ist eigentlich nur damit zu erklären dass unsere Athleten es sofort zugeben wenn sie erwischt werden und die anderen streiten es bis zuletzt ab, obwohl unzählige B-Proben ein eindeutiges Ergebnis geliefert haben.
Ich verurteile Doping natürlich sehr, aber ich kann die Scheinheiligkeit nicht vertragen. Genauso der ORF:man spricht lautstark von Skandalen, aber der größte Skandal ist daß sich die Übeltäter im Fernsehen im Sofa zur Schau stellen dürfen. ORF Oft Recht Falsch!

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pepone (60.622 Kommentare)
am 12.03.2019 14:24

Die deutschen Wintersportler haben die Ö Wintersportler als " Idioten " beschimpft ,UND Vergessen dass die elendige Kröte ein DEUTSCHER ist !

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Pruckner (99 Kommentare)
am 12.03.2019 08:09

Aus meiner Sicht ist es ungerechtfertigt, dass sich der Staat in dieses System einmischt, indem er ein Gesetz gegen Doping geschaffen hat und nun den schwarzen Peter in der Hand hält, mit dem erhebliche Kosten verbunden sind (Polizei, Gutachter, Gerichte, Haftanstalten später dann Versorgung weil kein Einkommen mehr,...).
Es wäre ein leichtes, wenn die organisieren Sportverbände das selber regeln, indem sie Verträge mit den einzelnen Sportlern abschliessen, deren Einhaltung auf EIGENE Kosten prüfen und bei Verstoß drastisch Vertragsstrafen verhängen. Der Staat hat dabei nichts zu suchen. Die involvierten Sportler schädigen sich vermutlich weniger, als die Raucher und Alkoholiker

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strandhuepfer (6.206 Kommentare)
am 12.03.2019 09:48

Ist Ihnen nicht bewußt, daß diese "Sportler" die ehrlichen betrügen? Das gehört sogar strafrechtlich geahndet!

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alpe (3.482 Kommentare)
am 12.03.2019 10:42

Sie vergessen, dass Sportverbände nur eines wollen:
Siegen, um jeden Preis und mit allen Mitteln (wie man sieht).

Natürlich gehört das strafrechtlich und gerichtlich verfolgt.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 12.03.2019 14:24

Pruckner

es geht doch gar nicht darum ob sie sich schädigen , es geht um BETRUG auf KOSTEN der Gesellschaft die VIEL GELD ausgibt damit diese BETRÜGER höhen Prämien kassieren können. Marketing , Werbung , Unterschriften ,Präsentationen ,etc...

Daher kaufe ich NIE Produkte für welche Werbung gemacht wird .
egal ob Iglo, Mars, Milka , usw usw

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