Ein politisch aufgeheiztes WM-Duell
KALININGRAD. Nach dem 1:1-Coup gegen Brasilien will die Schweiz heute (20 Uhr, ORF eins) in Kaliningrad die entscheidende Weichenstellung in Richtung WM-Achtelfinale vornehmen.
Das Duell mit den Serben, die zum Auftakt Costa Rica 1:0 besiegt haben, wird am Balkan wieder einmal politisch aufgeheizt.
Auslöser ist ein eigentlich schon knapp einen Monat altes Instagram-Foto von Xherdan Shaqiri, das zwei Fußballschuhe zeigt: einen mit der Schweizer und den anderen mit der kosovarischen Flagge darauf. In Serbien, das den Kosovo mit seiner albanischen Bevölkerungsmehrheit nicht als Staat anerkennt, wurde die Vorlage dankbar angenommen. "Der Schweizer Spieler Shaqiri begann einen Sonderkrieg gegen Serbien", schrieb "Srbin.info" von einer Provokation.
Die Antwort aus Albanien ließ nicht lange auf sich warten. "Wir werden diesen Serben zeigen, dass die Niederlage ein Teil ihrer DNA ist", war in "Albanian Soccer" zu lesen. Albanien ist bei der WM zwar gar nicht dabei, doch die Albaner bezeichnen die Schweizer gerne als ihre Ersatz-"Nati": Mit Xhaka, Behrami, Shaqiri und Blerim Dzemaili stehen gleich vier Spieler mit albanischen Wurzeln im Kader der Eidgenossen.
Serbiens Trainer Mladen Krstajic war bemüht, den Blick auf das Sportliche zu lenken. "Ich komme aus einem Land mit mehreren Kulturen, aus Bosnien. Mein Vater ist Montenegriner, meine Mutter Serbin. Ich bin ein internationaler Mensch."