Sturm gewinnt turbulentes 200. Grazer Derby gegen GAK mit 5:2
GRAZ. Sturm Graz ist seiner Favoritenrolle im 200. Grazer Pflichtspiel-Derby gerecht geworden.
Österreichs Fußball-Doublesieger besiegte den Stadtrivalen GAK am Samstag in einer turbulenten Partie mit 5:2 (2:0) und verteidigte mit dem Torfestival seine Tabellenführung in der Bundesliga. Der GAK blieb hingegen auch im zehnten Spiel seit dem Wiederaufstieg sieglos und kassierte die vierte Niederlage in Folge.Graz. Jusuf Gazibegovic (34.), Otar Kiteishvili (40.) und Mika Biereth (50.) schossen Sturm nur vermeintlich komfortabel mit 3:0 in Front. Daniel Maderner (54.) und Benjamin Rosenberger (56.) hauchten dem GAK im ersten Bundesliga-Derby seit über 17 Jahren noch einmal neues Leben ein. Seedy Jatta (64.) und wieder Kiteishvili (79.) sorgten dann für klare Verhältnisse.
Am Ende konnte das Team von Christian Ilzer sogar Kräfte sparen für den dritten Auftritt in der Champions League am Dienstag gegen Sporting Lissabon. Für den GAK bleibt das Programm knackig. Nächsten Sonntag gastiert Rapid in Graz, am Samstag darauf muss die Elf von Trainer Gernot Messner nach Salzburg. Dazwischen wartet ein Cup-Achtelfinale in Bregenz.
Stadt bereitete sich erfolgreich auf Hochrisikospiel vor
Bei Sturm lief jene Startelf auf, die vor zwei Wochen Salzburg 5:0 bezwungen hatte. Beim GAK fehlte neben dem gesperrten Abwehrroutinier Petar Filipovic weiter Michael Lang. Der Verteidiger stand nach einer disziplinären Verfehlung schon beim 1:2 gegen die Wiener Austria nicht im Kader.
Nach Ausschreitungen rund um das letzte Derby im Cup im Vorjahr (3:2 für Sturm) bereitete sich die Stadt einem ersten Anschein nach erfolgreich auf das Hochrisikospiel vor. Zumindest bis Spielende lief alles zwar mit den üblichen Provokationen und Schmähgesängen, insgesamt aber friedlich ab. Beide Fankurven zelebrierten das Derby mit aufwendigen Choreografien fürs Auge, nach drei Minuten aber war die Sicht vernebelt. Etwa vier Minuten lang musste die Partie wegen Rauchschwaden aus dem GAK-Sektor unterbrochen werden.
Traubenbildung und Gelb für Gazibegovic
Sturm beherrschte die Partie danach, bis auf einen harmlosen Lavalée-Kopfball ließ die massierte Gästeabwehr aber wenig zu. Mit dem ruhenden Ball fand der Meister auf die Siegerstraße. Zwar landete ein Schlenzer von Emanuel Aiwu nach einem Freistoß noch an der Latte (25.). In der 34. Minute aber traf Gazibegovic mit einem von Milos Jovicic noch abgefälschten Freistoß aus großer Distanz. Weil die Sturm-Spieler danach aufreizend vor dem GAK-Sektor jubelten, war eine Traubenbildung und Gelb für den Torschützen die Folge.
Der GAK wirkte offensiv hilflos, die hauptsächlich in Blau auflaufenden Roten schafften kaum Entlastung. Noch vor der Pause legte Sturm mit einem glücklichen Treffer nach. GAK-Verteidiger Marco Gantschnig köpfelte eine Gazibegovic-Flanke Kiteishvili aufs Gesäß, der ohne großes Zutun über das 2:0 jubelte (40.).
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Turbulente zweite Hälfte
Die zweite Hälfte wurde richtig turbulent. Zunächst jubelte der GAK über den vermeintlichen Anschlusstreffer, der wegen einer Abseitsposition von Cheukoua nicht zählte (47.). Stattdessen hieß es wenige Augenblicke später 3:0. Kiteishvili verlängerte einen Böving-Corner ins Zentrum, wo Biereth einschob. Die Vorentscheidung währte aber nicht lange.
Maderner war bei einem Cheukoua-Schuss nach einem Eckball noch per Kopf entscheidend dran und gab seinem Team neue Hoffnung (54.). Rosenberger, der vom linken Flügel völlig frei Richtung Scherpen zog, setzte die Aufholjagd mit einem Treffer ins kurze Eck fort (56.). Der Favorit musste sich plötzlich in eine schon gewonnen geglaubte Partie zurückkämpfen. Von großer Dauer war die schwarz-weiße Konfusion jedoch nicht. Biereth verlängerte einen Scherpen-Abschlag in den Lauf von Jatta, der via Lattenoberkante und Goalie Jakob Meierhofer zum 4:2 traf (64.).
Das Schlusslicht hätte es noch einmal spannend machen können. Scherpen war gegen Cheukoua mit Glanzreflexen zur Stelle (73.). Biereth (76.) und William Böving (78.) vergaben gegen eine entblößte GAK-Abwehr noch Hochkaräter, wesentlich besser machte es Kiteishvili (79.). Der Sturm-Ersatzkapitän traf ansatzlos von knapp außerhalb des Strafraums zum 5:2-Endstand.
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