Meisterball: Leverkusen kämpft gegen Bayern um imposante Serie

LEVERKUSEN. Die Werkself von Xabi Alonso hat in dieser Saison noch kein Pflichtspiel verloren und zwei Punkte Vorsprung vor dem Showdown.
Gemessen am konstant hohen Niveau, mit dem Leverkusen durch diese Fußball-Saison marschiert, hat dieser Spitzentanz in der deutschen Bundesliga vielleicht schon vorentscheidenden Charakter. Sollte die Werkself morgen (18.30 Uhr, Sky) gegen Rekordmeister FC Bayern gewinnen, würde der Vorsprung des Tabellenführers auf fünf Punkte wachsen.
"Wir wollen das Maximale – in jedem Wettbewerb", betont Leverkusens Geschäftsführer Fernando Carro und blickt auf eine imposante Bilanz von 30 Pflichtspielen mit 26 Siegen und vier Unentschieden. Unter Coach Xabi Alonso tanzt Bayer ungeschlagen auf drei Hochzeiten – Meisterschaft, DFB-Pokal und Europa League. Die Perspektive ist ziemlich rosig, den ungeliebten Spitznamen "Vizekusen" abzulegen. Sie haben definitiv genug von zweiten Plätzen.
Die bis dato letzte Niederlage in einem Bewerbsmatch datiert von 27. Mai 2023 – 0:3 in Bochum. Die Bayern, die um den Einsatz von Goalie Manuel Neuer bangen, sind erstens von Verletzungen gebeutelt (so fällt etwa ÖFB-Teamspieler Konrad Laimer aus) und zweitens etwas wankelmütig unterwegs. Die 0:1-Heimpleite gegen Werder Bremen am 21. Jänner ist in allzu schlechter Erinnerung. Trotzdem haben die Münchner den Anspruch, Leverkusen in die Knie zu zwingen. Nicht zuletzt dank der längeren Regenerationszeit.
Während Bayer im Pokal knallharte 90 Minuten gegen Stuttgart (3:2) am Dienstag hinter sich hatte, durften sich die Bayern ausrasten. Für sie hat sich das Kapitel DFB-Pokal bereits in Runde zwei beim 1. FC Saarbrücken erledigt.
Wie lange Leverkusen noch auf Erfolgsarchitekt Xabi Alonso bauen darf, ist fraglich. Der Spanier gilt aktuell als heißeste Traineraktie, er steht sowohl beim FC Barcelona (als Xavi-Nachfolger) als auch beim FC Liverpool (als "Erbe" von Jürgen Klopp) ganz hoch im Kurs. Selbst die Bayern-Granden hatten Alonso in der Vergangenheit schon auf ihrem Zettel. Kein Wunder.
Das erste Saisonduell endete 2:2
"Die Handschrift von Xabi ist zu 100 Prozent erkennbar, das ist eine herausragende Leistung, da gibt es größten Respekt", zollte Bayern-Coach Thomas Tuchel seinem Gegenüber größten Respekt. Zu verschenken haben die Münchner freilich nichts: "Ich wünsche mir von meinen Burschen eine Statement-Leistung. Wir fahren nach Leverkusen, um den Spieß umzudrehen und die Karten auf den Tisch zu legen", sagte Tuchel.
Sollten die Bayern den Schlager vor 30.210 Fans gewinnen, würden sie auf Platz eins klettern. Die Bay-Arena ist seit Wochen ausverkauft, Leverkusen sah sich mit 180.000 Ticket-Anfragen konfrontiert, auf der Internet-Börse wurden für 60-Euro-Karten 2675 verlangt.
Vielleicht wird es ähnlich spektakulär wie am 15. September: Damals trennten sich die beiden Liga-Dominatoren in München nach turbulenter Schlussphase 2:2. Leon Goretzka hatte die Bayern in der 86. Minute 2:1 in Führung gebracht, in der Nachspielzeit verwandelte Exequiel Palacios einen Elfmeter (94.) zum Endstand. Und was passiert heute? "Wir brauchen eine fast perfekte Leistung, um eine Chance zu haben", glaubt Alonso.
21. Runde: Freitag, 20.30 Uhr: Dortmund – Freiburg. Samstag, 15.30 Uhr: Union Berlin – Wolfsburg, Mönchengladbach – Darmstadt, Frankfurt – Bochum, Augsburg – Leipzig, Bremen – Heidenheim; 18.30 Uhr: Leverkusen – Bayern München. Sonntag, 15.30 Uhr: Stuttgart – Mainz; 17.30 Uhr: Hoffenheim – Köln.
Tabelle: 1. Leverkusen 52, 2. Bayern München 50, 3. Stuttgart 40, 4. Dortmund 37, 5. Leipzig 36, 6. Frankfurt 31
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