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„Wir müssen Lücken füllen“: Die Pflege wird zum Lehrberuf

30. September 2022, 14:09 Uhr
Kocher und Hattmannsdorfer (beide VP)  stellen Pflegelehre vor
Bild: Land OÖ/Antonio Bayer

LINZ. In Pflegeheimen sollen Interessierte ab Herbst 2023 ihre Lehre als Pflegekraft beginnen können, anfangs noch im kleinen Rahmen. Oberösterreich nimmt am Pilotversuch der Bundesregierung teil. 

„Sehr große Lücken“ sind im Pflegesystem „zu füllen“, sagte Arbeitsminister Martin Kocher (VP) Freitagvormittag. Bundesweit fehlen 7800 Pflegekräfte, das sind 40 Prozent mehr als im Vorjahr. In Oberösterreich sind knapp 900 Betten nicht belegt, die Nachfrage ist mit 2250 Vormerkungen enorm. Doch es gibt kaum Personal. „Möglichst viele Zugänge“ müssten daher zum Pflegeberuf geschaffen werde, so Kocher. Man müsse nicht nur qualifiziertes Personal aus dem Ausland, sondern „auch die Jungen“ ansprechen. Mit Herbst 2023 soll der Pflege- daher  zum Lehrberuf werden. Ein Pilotversuch, ganz nach dem Vorbild der Schweiz, in der eine derartige Lehre bereits seit 2004 angeboten wird. 4500 Jugendliche werden dort jährlich ausgebildet.

„In der Schweiz ist die Pflegelehre der drittbeliebteste Lehrberuf“, sagt Oberösterreichs Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (VP). Die Bundesländer können sich beim Bund für den Pilotversuch bewerben. Oberösterreich „stehe bereit“. 

„Vielleicht dreistellige Bewerberzahlen“

1000 zusätzliche Arbeitsplätze sind für den Probelauf reserviert. Dass es gleich so viele Bewerber geben werde, glaubt Kocher allerdings nicht. Er rechnet mit „zwei-, vielleicht sogar dreistelligen“ Bewerberzahlen. Angeboten soll die Ausbildung als dreijährige Lehre zur Pflegeassistenz oder  vierjährige zur Pflegefachassistenz werden. Ausgebildet werden die Interessierten in den Pflegeeinrichtungen vor Ort, ein Gehalt erhalten sie ab dem ersten Ausbildungstag. Wie hoch dieses sein werde, ist noch nicht festgelegt. Fest steht aber, dass es im vierten Lehrjahr mindestens 1500 Euro monatlich geben werde, stellte Kocher im Rahmen einer Besichtigung des Seniorenheims Sonnenhof in Linz erste Eckpunkte vor. Der Lehrplan wird von Experten des Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft erstellt.

Im Juli beschlossen

Kocher geht davon aus, dass die fertige Ausbildungsverordnung noch vor Weihnachten in Begutachtung geschickt werde, Anfang Juli kommenden Jahres könne sie dann im Parlament beschlossen werden.

Besonders wichtig sei es, dass während der Ausbildung eine "gute persönliche Begleitung" passiere, meinte Sonnenhof-Heimleiter Mario Auinger. Denn nur wenn die jungen Leute entsprechend behutsam in den Beruf eingeführt würden, blieben sich der Branche dann auch längerfristig als Arbeitskraft erhalten.

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3  Kommentare
3  Kommentare
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vinzenz2015 (48.347 Kommentare)
am 30.09.2022 14:52

Wie lange ist die durchschnittliche Verweildauer der Pflegekräfte in Seniorenheimen??

In den Krankenhäusern liegt die Verweildauer der DGKS bei ca 12 Jahren!!! Warum????

Es liegt hier wie dort
nicht nur am an der Überlastung durch Personalmangel - und dies seit vielen Jahren!!!

Pflegelehre ist okay = EINE Maßnahme UNTER VIELEN!!!

PflegedienstleiterInnen und HeimleiterInnen
UND Trägerinstitutionen
Kennen die weiteren dringenden Maßnahmen,

die über Gehaltserhöhung und sog. Attraktivierungen
hinausgehen!!!!!

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despina15 (10.096 Kommentare)
am 30.09.2022 17:12

War auch in diesen Beruf, sie sprechen
die waren Probleme an, man glaubt immer
noch mehr Studium bringt es, NEIN!
Der Verdienst, die Dienstzeiten, auch
manchmal an der Leitung!

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hipo23 (940 Kommentare)
am 30.09.2022 21:42

Geld spielt zwar eine Rolle doch es ist nur ein Hygienefaktor nicht mehr.

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