Zum Abschluss erhielt Bierlein einen Blumenstrauß
WIEN. Die scheidende Bundeskanzlerin hofft, dass die Regierungsperiode diesmal fünf Jahre dauern wird.
Um 12.30 Uhr traf Bundeskanzler Sebastian Kurz mit seiner Entourage in seinen alten Amtsräumen ein. "Herr Bundeskanzler, Sie betreten vertrautes Terrain", begrüßte ihn Vorgängerin Brigitte Bierlein.
In den vergangenen Wochen war Bierlein stets ruhig aufgetreten, bei ihrem Abschied gab sie sich doch emotional. Ihre sonst sonore Stimme vibrierte, sie wirkte etwas aufgeregt. Bundeskanzlerin zu sein, sei keine leichte Übung, sondern eine verantwortungsvolle Aufgabe, sagte sie.
"Ihre Regierung wird weit über die Grenzen hinaus Vorbild sein", streute Bierlein Kurz Rosen. Besonders erfreulich sei, dass das Ministerteam weiblich geprägt sei. Von 15 Ministern sind acht Frauen.
"Ich hoffe sehr, dass Sie die fünfjährige Regierungsperiode ausschöpfen", gab Bierlein dem Kanzler zum Schluss noch mit.
Kurz bedankte sich bei seiner Vorgängerin mit einem Blumenstrauß dafür, dass sie bereit gewesen sei, "Verantwortung zu übernehmen". Es sei sicher keine einfache Entscheidung für die damalige Verfassungsgerichtshofs-Präsidentin gewesen, das Amt zu übernehmen.
Schnell schlüpfte Kurz wieder in die Rolle des Hausherrn. Routiniert umriss er im Steinsaal des Kanzleramts seine Pläne für die kommenden Jahre. Als Schwerpunkte nannte Kurz steuerliche Entlastung, Ökologisierung, Sicherheits- und Integrationspolitik. "Es ist schön, die Arbeit für Österreich fortsetzen zu dürfen."
Im Kanzleramt angesiedelt ist Europaministerin Karoline Edtstadler. Die frühere EU-Parlamentarierin besucht bereits am Donnerstag ihre französische Amtskollegin Amélie de Montchalin in Paris, um die Erweiterung der EU um die Balkanstaaten und den Finanzplan besprechen.
Militärischer Empfang
Während der Empfang im Kanzleramt entsprechend bescheiden ausfiel, konnte ihn die erste Frau im Verteidigungsressort mit großem Brimborium feiern. Die neue Ministerin Klaudia Tanner wurde mit militärischen Ehren in der Rossauer Kaserne empfangen. (gana)
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