Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Öffnung: Vorarlberger Gastronomie sperrt wieder auf

Von nachrichten.at/apa, 15. März 2021, 07:25 Uhr
Bild 1 von 18
Bildergalerie Zurück ins Wirtshaus! Vorarlberg startete Pilotversuch
Bild: apa

BREGENZ. Die Vorarlberger Gastronomie darf ab heute, Montag, ihre Gäste wieder bewirten. Die Öffnung gilt sowohl für den Innen- als auch den Außenbereich. Ein Abendbetrieb ist aufgrund der aufrechten Ausgangsbeschränkung - ab 20.00 Uhr muss man zu Hause sein - allerdings nicht möglich.

Vor allem aufgrund dieser Einschränkung dürfte zunächst mehr als die Hälfte der Gastronomen auf ein Aufsperren verzichten, weil der Betrieb nicht wirtschaftlich ist.

Nicht nur die Vorarlberger Gastronomie hat seit Montag einige Freiheiten zurückerhalten, auch für Veranstalter sowie Kinder und Jugendliche wurden Öffnungsschritte gesetzt. Ab sofort sind in Vorarlberg wieder Veranstaltungen mit bis zu 100 Besuchern erlaubt, die Heranwachsenden dürfen wieder indoor und outdoor Sport betreiben und musizieren. Auch Selbsthilfe-Gruppen dürfen sich wieder treffen. Voraussetzung für alle diese Zusammenkünfte ist ein negativer Coronatest. Anders als in der Gastronomie gelten auch in Eigenregie durchgeführte Tests als Eintrittskarte, sofern diese in einem behördlichen Datenverarbeitungssystem erfasst sind. Für Veranstaltungen gilt eine maximale Besucherkapazität von 100 Personen bzw. darf nur maximal die halbe Kapazität der Räumlichkeit genutzt werden. Die Plätze müssen zugewiesen und gekennzeichnet sein. Speisen und Getränke dürfen nicht abgegeben werden, der Buffetbesuch fällt also aus. Jedenfalls von den Veranstaltern zu erstellen ist ein Präventionskonzept. Die Vorarlberger Kulturschaffenden haben schon erste Aufführungen angekündigt.

Video: Wenig Andrang, viel Skepsis

Video: Vorarlbergs Gastronomie sperrt auf

Lockerungen gibt es auch für Jugendorchester oder Theatergruppen. Jugendliche bis 18 Jahre plus Betreuungsgruppen dürfen proben oder ohne Publikum aufspielen. Nicht nur in Vorarlberg, sondern österreichweit gilt, dass beim Sport nun Jugendliche im Freien in Gruppen von bis zu zehn Personen zusammenkommen dürfen, wenn es zu keinem Körperkontakt kommt. In Vorarlberg können die Gruppen aus 20 Personen bestehen. Dazu gibt es hier die Möglichkeit von Indoor-Sport für bis zu zehn Personen.

Veranstaltungen im Rahmen der außerschulischen Jugenderziehung und Jugendarbeit sind mit bis zu zehn Personen, die das 18. Lebensjahr nicht vollendet haben, zuzüglich zwei volljähriger Betreuungspersonen zulässig. Voraussetzung sind negative Antigen-oder PCR-Tests. Zulässig sind auch Zusammenkünfte von medizinischen und psychosozialen Selbsthilfegruppen.

Zähe Verhandlungen 

Der Öffnung der Vorarlberger Gastronomie sind zähe Verhandlungen zwischen dem Land Vorarlberg und dem Bund vorausgegangen. Während das Land darauf pochte, dass Selbsttests als Zutrittsbescheinigung in die Wirtshäuser genügen müssten, wollte das Gesundheitsministerium die Lokale nur outdoor öffnen lassen. Am Ende gab es einen Kompromiss, der viele Einschränkungen enthält - manchem Wirt zu viele, um aufzusperren. Laut Verordnung gilt, dass beim Einlass ins Restaurant entweder ein negativer Antigentest (nicht älter als 48 Stunden) oder ein negativer PCR-Test (nicht älter als 72 Stunden) vorgewiesen werden muss. Die Kontrolle unterliegt - sehr zu deren Missfallen - den Betrieben. Für die Gäste besteht außerdem ausnahmslos Registrierungspflicht, damit im Falle einer Infektion nachverfolgt werden kann, mit wem der Betroffene in Kontakt war.

Zwischen den Tischen muss ein Abstand von zwei Meter sein, alternativ kann eine andere effektive Trennung eingezogen werden. Mehr als vier Personen dürfen nicht an einem Tisch sitzen, außer sie leben im selben Haushalt. Die Bewirtung beschränkt sich auf die Stunden untertags, aufgrund der nach wie vor aktuellen Ausgangsbeschränkung müssen die Bürger um 20.00 Uhr zu Hause sein. Auch die damit erzwungene frühe Sperrstunde wird von den Vorarlberger Gastronomen stark kritisiert und ist für manchen der Hauptgrund dafür, sein Lokal aufgrund fehlender Wirtschaftlichkeit nicht aufzusperren. "Für viele geht sich eine Öffnung betriebswirtschaftlich nicht aus", sagte Mike Pansi, Fachgruppen-Obmann der Vorarlberger Gastronomie, zur APA.

Zu Diskussionen wird auch führen, dass die Maskenpflicht laut Verordnung auch am Verabreichungsplatz besteht. Beim Essen und Trinken darf die Maske logischerweise abgenommen werden. Es gelte dasselbe wie im Vorjahr - also dass man beim Betreten der Lokalität und beim Gang auf die Toilette die Maske tragen muss, bei der Konsumation aber nicht, hieß es.

Feste feiern kann man in den Vorarlberger Gasthäusern auch aus einem anderen Grund vorläufig nicht: Speisen und Getränke dürfen nur im Sitzen an einem Verabreichungsplatz konsumiert werden.

Vorarlberg "Erkenntnisregion für ganz Österreich"

Dass Vorarlberg in Sachen Corona-Öffnung eine "Erkenntnisregion für ganz Österreich" (Grünen-Chef Werner Kogler) werden könnte, schien vor wenigen Monaten noch ausgeschlossen. Im November war Vorarlberg mit Sieben-Tages-Inzidenzen jenseits der Marke von 700 österreichweites Schlusslicht, in den Spitälern wurde eine Triage nicht mehr ausgeschlossen. Doch kam es nicht soweit. Vor allem seit dem Dreikönigstag verbesserten sich die Zahlen schrittweise und nachhaltig. Am 13. Jänner verzeichnete Vorarlberg den bisher letzten Tag mit über 100 Corona-Neuinfektionen - genau waren es 132. Der höchste Wert zwischen 23. Jänner und 3. März betrug 70. In den vergangenen Tagen nahm die Zahl der Neuinfektionen wieder zu, doch nicht dramatisch. Die Sieben-Tages-Inzidenz pro 100.000 Einwohner lag auch in den vergangenen Tagen stetig in den 70ern (am Sonntag bei 67,5), der Österreich-Durchschnitt hingegen wieder über 200. Ebenso unterscheiden sich die Zahlen in den Vorarlberger Spitälern signifikant von jenen in Krankenhäusern anderer Bundesländer: Am Sonntag benötigten gerade einmal 15 Corona-Patienten eine stationäre Behandlung, davon lagen zwei auf der Intensivstation.

Was aber bewirkte den Umschwung? So genau weiß das niemand, zuletzt räumte das selbst Grünen-Klubobmann Daniel Zadra im Landtag ein. Seine Hausaufgaben hat das Land aber gemacht: Nach anfänglichen Schwierigkeiten wurden das Test-System und das Contact Tracing nachgeschärft und neu aufgestellt. Noch weiter reichende Pläne in der Kontakt-Nachverfolgung wurden kürzlich als zu logistisch zu aufwendig verworfen, man will mit dem Bestehenden auskommen. Früher als andere Bundesländer hat Vorarlberg Schritte in der Digitalisierung dieser Prozesse gesetzt.

Hilfreich war mit Sicherheit ebenfalls, dass die infektiösere britische Mutante vergleichsweise spät im Bundesland ankam. Erst am 1. Februar wurde die erste Mutation in Vorarlberg bestätigt. Zwar hat sich die britische Variante anschließend auch in Vorarlberg breitgemacht, der Anteil der britischen Mutante an den Neuinfektionen liegt aber weiter deutlich unter denen der anderen Bundesländern. Am Freitag meldete die Landessanitätsdirektion 263 Fälle der britischen Variante, und sechs der südafrikanischen. Der Anteil der Varianten liege bei 25 bis 30 Prozent, hieß es.

Und dann ist da noch die geografische Lage: Die Landesgrenze zu den Nachbarn - Tirol, Deutschland, Schweiz, Liechtenstein - wurde aufgrund diverser Beschränkungen nur von vergleichsweise wenigen Menschen passiert. Auch dieser "Insel-Status" half, die Verbreitung des Corona-Virus einzudämmen. Manche Kommentatoren sind der Ansicht, dass sei der entscheidende Punkt überhaupt gewesen.

Vergleichsweise weit ist Vorarlberg auch beim Impfen. Aktuell sind in Vorarlberg 47.340 Personen immunisiert, davon haben 15.339 auch schon die Zweitimpfung erhalten. Hinsichtlich der Erstimpfung sind damit 14,3 Prozent der 332.061 Vorarlberger "Impfberechtigten" geimpft worden.

Illusionen macht man sich in Vorarlberg aber keine: Mit den Öffnungsschritten werden die Infektionszahlen steigen. Gibt es einen Zeitpunkt, an dem der Modellversuch abgebrochen würde? Ja, sagt dazu Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP). Eine diesbezügliche Inzidenz-Zahl will er aber nicht nennen. Es gebe mehrere Faktoren, die es zu berücksichtigen gelte. Es werde nach der Öffnung drei bis vier Wochen dauern, um die Auswirkungen tatsächlich festmachen zu können. Vielmehr spricht er von einem Versuch, "bei steigenden Zahlen einen Öffnungsschritt zu setzen und nicht von einem Lockdown in den nächsten zu stolpern".

 

mehr aus Innenpolitik

Nehammer kündigt Verschärfungen bei Familiennachzug an

KZ-Gedenken in Mauthausen: "Das Recht richtete sich nach der Politik"

Schwarz-Blauer Schlagabtausch rund um U-Ausschuss

Grüne kritisieren Nehammer zu DNA-Tests für Familiennachzug

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

8  Kommentare
8  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
2020Hallo (4.319 Kommentare)
am 01.04.2021 07:19

Das Experiment Öffnung geht wohl a bisserl daneben wie man heute 1..4.21 so sieht?
😂😂😂😂😂😂😂😂
War vorher schon klar!

lädt ...
melden
antworten
eg3006 (1.341 Kommentare)
am 15.03.2021 11:06

Bitte welcher Wirt sperrt denn unter diesen Bedingungen auf? Das ist doch reinste Schikane. Dann sollen Sie gleich sagen, dass sie alles zulassen wollen. Unfassbar was da abgeht.

lädt ...
melden
antworten
soling (7.432 Kommentare)
am 15.03.2021 11:32

Zeigt vor allem, dass in dieser Regierung viele keine Ahnung von der Arbeit haben - aber wen wundert das ?

lädt ...
melden
antworten
CruellaDeVille (421 Kommentare)
am 15.03.2021 10:53

wann sind neuwahlen - das ist das einzige was wir jetzt brauchen

lädt ...
melden
antworten
Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 15.03.2021 13:41

genau ... wie eine Warze am Popo

lädt ...
melden
antworten
Zeitungstudierer (5.692 Kommentare)
am 15.03.2021 08:33

Und die Schikanen gehen weiter und werden immer perfider!
Diese Regierung ist nur mehr zum kotzen!

lädt ...
melden
antworten
max1 (11.582 Kommentare)
am 15.03.2021 08:38

Ein Wort reicht: PFLANZEREI

lädt ...
melden
antworten
loewenfan (5.471 Kommentare)
am 15.03.2021 09:26

stimmt schon, aber bei welcher würdens momentan nicht herauf Jausnen, so od so es wär wohl nix anders

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen