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Regierung bringt Ausbau erneuerbarer Energie endlich auf den Weg

Von nachrichten.at/apa, 11. März 2021, 16:02 Uhr
PR?SENTATION "ERNEUERBAREN-AUSBAU-GESETZ (EAG)": BRUNNER / KOGLER / GEWESSLER
Staatssekretär Brunner, Vizekanzler Kogler, Umweltministerin Gewessler Bild: HERBERT NEUBAUER (APA)

WIEN. "Es hat eine Spur gedauert, aber es ist ein großer Wurf", sagte Vizekanzler Kogler zum "Erneuerbaren Ausbau Gesetz" (EAG), das kommenden Mittwoch in den Ministerrat eingebracht werden soll.

Das von der Stromwirtschaft mit Ungeduld erwartete "Erneuerbaren Ausbau Gesetz" (EAG), das als Grundlage für einen forcierten Ausbau der Erneuerbaren-Stromerzeugung bis 2030 dienen soll, ist endlich fertig und soll am Mittwoch kommender Woche in den Ministerrat eingebracht werden. Wenn der parlamentarische Prozess wie geplant abläuft, werde das Paket noch vor dem Sommer in Kraft treten können, sagte Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Donnerstag.

Eigentlich hätte das EAG bereits am 1. Jänner 2021 in Kraft treten sollen, der Unmut der Ökostrom-Branche, aber auch der Oppositionsparteien über die Verzögerung war groß. "Wichtig ist, dass es da ist, das EAG", sagte Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) bei der Pressekonferenz in Wien. "Wir wissen, es hat eine Spur gedauert, aber es ist ein großer Wurf."

Die Pressekonferenz zum Nachschauen:

Beim EAG handelt es sich um ein Gesetzespaket - neu ist das EAG selbst als Namensgeber, dazu gibt es Änderungen in acht weiteren Gesetzen. Ziel ist es, dass Österreichs Strombedarf bis zum Jahr 2030 zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden kann. Gemeint ist das bilanziell und übers Jahr gerechnet, das heißt nicht, dass gar kein Strom mehr z.B. aus Erdgas erzeugt wird. "Dafür setzen wir auf Investitionen, Bürgerbeteiligung und Innovation", sagte Staatssekretär Magnus Brunner (ÖVP).

Um das Ziel zu erreichen, werden 27 Terawattstunden an zusätzlicher Stromerzeugungskapazität notwendig sein. Zum Vergleich: Zwischen 1970 und 1998 wurden 30 TWh an Leistung zugebaut. Die zusätzlichen Kapazitäten sollen sich wie folgt zusammensetzen: 11 TWh aus Photovoltaik, 10 TWh Wind, 5 TWh Wasserkraft und 1 TWh Biomasse. "Das ist plus 50 Prozent zum heutigen Bestand", sagte Gewessler.

Das Fördersystem wird dafür angepasst, künftig soll es zwei Arten von Förderungen geben - entweder als einmalige Investitionsförderung oder als laufende Marktprämie für die Stromproduktion. Das Unterstützungsvolumen beträgt 1 Mrd. Euro pro Jahr, insgesamt sollen also in den nächsten zehn Jahren 10 Mrd. Euro in den Ausbau der erneuerbaren Energie investiert werden.

GIS-Befreite zahlen nicht

Die Haushalte sollen nicht wesentlich stärker belastet werden als bisher. Das bestehende System in Österreich sei gut etabliert und werde fortgeführt: "Einkommensschwache Haushalte, definiert über diejenigen, die Anrecht haben auf Befreiung von der GIS-Gebühr, sind von den Ökostrom-Beiträgen befreit", so Gewessler.

Gegenüber dem Begutachtungsentwurf gab es auch einige wesentliche Änderungen. "Wir haben mehr als 2.000 Stellungnahmen bekommen, wirklich viel aus der Praxis, aus der Anwendung", so die Umweltministerin. "Das heißt, da ist sehr viel an Detailarbeit noch reingeflossen.

Eine wesentliche Änderung betrifft den Wasserstoff: Elektrolyseanlagen werden nun für mindestens 15 Jahre komplett von den Netztarifen ausgenommen - im Begutachtungsentwurf waren 50 Prozent vorgesehen. Darüber hinaus stehen insgesamt 500 Mio. Euro für die nächsten zehn Jahre an Investitionsförderung für Wasserstoff- bzw. Elektrolyseanlagen zur Verfügung.

Beim Biogas soll die Nachfolgeförderung als Marktprämie bis ins 30. Jahr reichen, darüber hinaus stehen ebenfalls 500 Mio. Euro für die nächsten zehn Jahre in Form einer Investitionsförderung für die Umrüstung von Verstromung auf Gaseinspeisung und für Neuanlagen zur Verfügung.

Pumpspeicheranlagen werden zu 100 Prozent von Netztarifen befreit, das gilt nun sowohl für neue als auch für bestehende Anlagen für 15 Jahre.

Stromteilen möglich

Das EAG ermöglicht auch erstmals Energiegemeinschaften: Bei "Erneuerbaren Energiegemeinschaften" können Nachbarn oder Betriebe gemeinsam Strom produzieren und teilen. "Bürgerenergiegemeinschaften" erlauben den Tausch von Strom ohne regionale Begrenzung. So soll es beispielsweise möglich sein, dass eine Familie in Oberösterreich PV-Strom auf dem Dach ihres Einfamilienhauses erzeugt und die in Wien studierende Tochter die in Oberösterreich eingespeiste Strommenge verbraucht.

Die Höhe der Förderung von PV-Anlagen steht noch nicht fest, sie soll in Verordnungen festgelegt werden. Insgesamt soll die Förderhöhe steigen. Die Höhe der Förderungen sei EU-rechtlich begrenzt, erklärte Brunner. Man gehe von einer Amortisierung der Investition innerhalb von zehn Jahren aus. Die Lebensdauer solcher Anlagen habe früher etwa 20 Jahre betragen, inzwischen sei man bei 30 Jahren.

Parallel zur Gesetzwerdung in Österreich läuft bereits die Notifizierung bei der EU. "Das Erneuerbaren Ausbau Gesetz, genauso wie die Netzreserve, müssen europarechtlich notifiziert sein", sagte Gewessler. "Final ist das erst möglich, wenn das Gesetz final beschlossen ist." Sie habe sowohl mit Energiekommissarin Kadri Simson als auch mit den beiden Vizepräsidenten Margrethe Vestager und Frans Timmermans bereits Gespräche geführt. "Sie haben mir alle zugesagt, sie werden das rasch prüfen."

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15  Kommentare
15  Kommentare
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Flachmann (7.195 Kommentare)
am 12.03.2021 08:43

Noch nie habe ich mich auf Wahlen so gefreut wie derzeit!

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Commendatore2-0 (2.414 Kommentare)
am 11.03.2021 22:47

Herr Witzekanzler faselt von einem
grossen Wurf ? Ein wirklich großer Wurf wäre es diese grünen Spinner in den Biokübel zu schmeißen.

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adaschauher (12.083 Kommentare)
am 11.03.2021 21:31

Diese Linken grünen Faschisten gehören in die Versenkung gewählt

So eine schlimme Bagage hat es in Österreich noch nie gegeben

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vinzenz2015 (46.385 Kommentare)
am 11.03.2021 21:55

Was ist hier faschistisch??

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( Kommentare)
am 11.03.2021 18:32

grinze grinze grinzekatze - prost

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Nacharbeiter (7.603 Kommentare)
am 11.03.2021 16:44

Ich hab mir noch schnell einen potenten und sparsamen Diesel bestellt, bevor sich der Wahnsinn noch mehr auswächst.

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fai1 (6.016 Kommentare)
am 11.03.2021 21:23

Ich habe gestern auch noch auf einen potenten, sparsamen Diesel (Euro 6d) getauscht. Gratulation zur weisen Entscheidung.

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azways (5.839 Kommentare)
am 11.03.2021 16:39

Und wo nehmen wir den Strom her ?

1 Milliarde Euro pro Jahr ist nicht einmal 1 Tropfen auf den heißen Stein.
Das wird genauso ein Flop wie die Biogaskraftwerke der Bauern, die jährlich tausende Hektar Mais verheizen und zusätzlich hunderte Millionen Förderungen brauchen, weil sonst Strom nicht Kosten deckend produziert werden kann.

Wenn eine Kilowattstunden Strom dadurch um 10 Cent teurer wird, und davon ist auszugehen, kostet dieses Grab jedem Haushalt jährlich ca. 500,00 Euro zusätzlich -> für nichts und wieder nichts, denn ändern wird sich gar nichts.
Die Industrie zahlt jetzt nichts für Strom und auch das wird so bleiben.

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( Kommentare)
am 11.03.2021 18:33

vom Kogler seinem Stammtisch

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vinzenz2015 (46.385 Kommentare)
am 11.03.2021 22:00

Azwa
Seit Zwentendorf lebt österreich im Dunkel!
Daran sind die Grünen schuld!!??

Es ging auch ohne Atomkraftwerk! Bis heute!

Es geht auch ohne Verbrennungsmotoren - langfristig!!

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Tiger_4020 (978 Kommentare)
am 11.03.2021 13:00

Lieber Hr .Vizekanzler Werner Kogler
Liebe Fr. Umweltministerin Leonore Gewessler

Bitte nicht vergessen:

Die Bevölkerungszahl Ö steigt seit Jahren, insbesondere durch eine verstärkte Einwanderung.
Derzeit hat Ö ca. 8,8 Mio EW
Für das Jahr 2050 wird eine Bevölkerungszahl von knapp 9,5 Millionen Einwohnern erwartet

Daher bitte auch das Thema Migration in Eure Pläne berücksichtigen (Egal ob Asyl oder Wirtschaftsmigranten). Die Migration muss auf ein vernünftiges Mass eingebremst werden.
Es kann nicht sein , dass wir Ö zubetonieren und das wir ständig Wachsen müssen.

700.000 zusätzliche Bewohner bis 2050 ! in unserem schönen Land , wo werden die Platz finden, wieviel Energie, Strassen, Wohnungen, Fabriken, Schulen, KH usw wird es zusätzlich brauchen um die alle zu versorgen
Wieviel extra Müll, Abwasser, Verkehr, Luftverschmutzung, wird anfallen

Traut ihr Euch das Problem anzugehen ?

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misterx (1.665 Kommentare)
am 11.03.2021 16:38

Es sind bereits 8,94

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.417 Kommentare)
am 11.03.2021 20:09

Ein probater Ansatz wäre, Ihnen einen Keuschheitsgürtel anzulegen.
Dann wären gleich 2 Probleme gelöst.

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Gugelbua (31.952 Kommentare)
am 11.03.2021 11:50

Eines muß man aber auch bedenken, wenn eine Stadt mit Glas zugepflastert wird steigt die Sommerhitze enorm an, da brauchen wir den Strom dann für die Klimaanlagen😉

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azways (5.839 Kommentare)
am 11.03.2021 11:56

Herr vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun (sagen).

Nichts anderes als eine zusätzliche Form der Abzocke (Parteispenden).
Solange Energiekonzerne Sport und Kultur fördern und das von den Zwangsabgaben arbeitender Menschen (zum Teil mit Mindestlohn) , ist jede neue Form ein Verbrechen, weil dadurch die Energiekosten steigen werden.

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