Die EU rät: Arbeit weniger besteuern, Vermögen mehr

BRÜSSEL/WIEN. Die EU-Kommission empfiehlt Österreich in ihrem aktuellen Länderbericht, die Steuerlast auf Arbeit zu senken und dafür stärker bei Vermögen und Umwelt anzusetzen.
Angesichts der hohen Vermögensungleichheit würden etwa eine höhere Grundsteuer oder die Wiedereinführung der Erbschaftssteuer "Umschichtungspotenzial" bieten. Eine Vermögenssteuer könne laut EU-Kommission 2,7 bis 6,3 Milliarden Euro bringen.
Die EU-Kommission lobt einerseits den von der Bundesregierung eingeführten Familienbonus, der die Steuern für Familien mit Kindern senkt. Andererseits wird darauf verwiesen, dass Steuern auf Unternehmensgewinne in Österreich vergleichsweise wenig Geld einbringen. Die Koalition plant eine Senkung der Gewinnsteuer (KÖSt).
Eine langfristige Herausforderung für die Staatsfinanzen in Österreich sieht der Bericht in den Kosten des Pensions-, Gesundheits- und Pflegewesens. Empfohlen wird daher einmal mehr die Anhebung des Pensionsantrittsalters.
Die liberale Denkfabrik Agenda Austria reagierte darauf mit der Forderung, das gesetzliche Pensionsantrittsalter an die steigende Lebenserwartung anzupassen.