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Ärztekammer macht gegen Reformpläne mobil

Von Annette Gantner, 14. November 2023, 04:37 Uhr
Ärztekammer macht gegen Reformpläne mobil
2016 streikten die Ärzte. Dieses Mal drohen sie mit der Auflösung der Kassenverträge. Bild: APA/HERBERT NEUBAUER

WIEN. Rauch kritisiert Desinformation der Standesvertretung.

In den vergangenen Monaten war die Ärztekammer vornehmlich mit sich beschäftigt. Nun schließen sich die Reihen wieder. Gemeinsam geht die Standesvertretung gegen die jüngsten Reformpläne von Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) vor. Ende der Woche soll es zum Showdown kommen: Da ist ein Gespräch von Rauch mit Vertretern der Ärztekammer angesetzt.

Die Standesvertreter hoffen auf Zugeständnisse, schließlich soll die Regierungsvorlage bereits am 22. November in den Nationalrat eingebracht werden.

Rauch, der nach dem Ende der Regierungsperiode aus der Politik ausscheiden wird, hat noch ein großes Reformprojekt geplant. Der Gesundheitsminister will den niedergelassenen Bereich stärken und Hunderte neue Kassenstellen schaffen, es soll mehr Primärversorgungszentren und Kassenambulatorien geben. Die Ärztekammer soll entsprechende Pläne nicht mehr beeinspruchen können, sie befürchtet den Verlust ihrer Stellenplankompetenz. Zudem plant Rauch, die Wahlärzte an E-Card und ELGA anzubinden. Kommen soll eine gesetzliche Codierungspflicht der Krankheitsbilder der Patienten. Die digitalen Möglichkeiten der medizinischen Betreuung sollen ausgebaut werden. Ärzte sollen künftig nur noch Wirkstoffe, aber keine Medikamente verschreiben dürfen.

Die Ärztekammer macht dagegen mobil. Insgesamt sollen fünf Millionen Euro in eine Kampagne investiert werden. Es sind zahlreiche Inserate geplant, um unter anderem auf die etwaigen Gefahren für Patienten aufmerksam zu machen. Rauch wird als "Totengräber des solidarischen Gesundheitssystems" bezeichnet. Ein Ausverkauf des Gesundheitssystems an Investoren drohe.

Ärztekammer-Präsident Johannes Steinhart, zuletzt selbst unter Beschuss, drohte unverhohlen: "Wenn die Regierung meint, einen Vertrag ohne Einbindung der Ärztinnen und Ärzte machen zu können, werden wir aus diesem aussteigen." Für die Patienten würde ein vertragsloser Zustand bedeuten, dass sie die Ärztehonorare selbst bezahlen müssten. Vizepräsident Harald Mayer schloss sich an. Es drohe eine Zerschlagung aller bewährten Strukturen der Gesundheitsversorgung. Ein Spitzenmediziner warnte medial bereits davor, dass teure Krebsmedikamente nicht mehr zur Anwendung kommen könnten.

Rauch konterte: Teil der Ärztekammer-Kampagne sei offenbar die Desinformation. "Wir investieren eine Milliarde Euro mehr ins Gesundheitssystem, während Präsident Steinhart von einem Sparpaket spricht." Es sei zudem völlig absurd zu glauben, dass er als ehemaliger Krebspatient anderen Patienten lebenswichtige Medikamente verweigern würde, stellte Rauch klar.

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Autorin
Annette Gantner
Redakteurin Innenpolitik
Annette Gantner
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7  Kommentare
7  Kommentare
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HumanBeing (1.896 Kommentare)
am 14.11.2023 21:18

Wenn die Ärzteschaft der Meinung ist, dass man für eine Verbesserung 800 Mio brauchen würde, die Politik aber nur 300 Mio zur Verfügung stellen will, dann frage ich mich, ob die zwei wirklich mal miteinander gesprochen haben.

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herst (12.838 Kommentare)
am 14.11.2023 14:04

Man kann nur sagen.
Es gibt solchene und solchene Ärzte und es gibt solchene und solchene Patienten.
Und es gibt solchene und solchene Politiker.
Und. Es ALLEN recht zu machen ist eine Kunst die KEINER kann.

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FLACHS007 (224 Kommentare)
am 14.11.2023 12:36

Hier verorte ich vor allem ein enormes "Brunftgehabe" von beiden Seiten. Richtig ist aber auch, dass BM Dr. Rauch als "Quereinsteiger" von den Inhalten seines Ministeriums keinen blassen Schimmer hat. Insofern darf man seine Postulate vor der Kamera nicht ihm persönlich zur Last legen. Er weiß es eben nicht besser. Aber bergab geht es allemal im Österreichischen Gesundheitssystem, das kann jeder spüren!

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HumanBeing (1.896 Kommentare)
am 14.11.2023 21:16

Bergab, sogar steil bergab, mit dem Gesundheitssystem geht es schon seit mehr als 10Jahren.

Ich hoffe der Hupfi kriegt so einen groben Schluckauf, dass er seine Bratpfanne nimmer halten kann.

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Maxi-milian (716 Kommentare)
am 14.11.2023 11:50

Rauch hat es als Gesundheitsminister nicht leicht und als Bürger kann man oft schwer beurteilen, wer die wirklich besseren Argumente und Ideen hat. Sicher ist nur eins: Im Gesundheitswesen ist die Besitzstandswahrung ein großes Hindernis auf dem Weg zu einem leistungsfähigen und effizienten Gesundheitswesen.

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fischersfritz (1.609 Kommentare)
am 14.11.2023 11:03

Ärzte fürchten um "MACHTVERLUST"!
Die Verwendung dieses Wortes sagt schon alles über die Arroganz dieser Berufsgruppe.

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HumanBeing (1.896 Kommentare)
am 14.11.2023 21:14

Wenn Sie Ihre Ärzte so sehen, dann würd ich SCHLEUNIGST wechseln.

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