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Erste Zeugen im BVT-Ausschuss: Ein bedrohter Portier und Daten im Sackerl

Von Lucian Mayringer, 05. September 2018, 00:04 Uhr
Erste Zeugen im BVT-Ausschuss: Ein bedrohter Portier und Daten im Sackerl
Auftakt für den Geheimdienst-Ausschuss unter dem Vorsitz der Zweiten Nationalratspräsidentin Doris Bures (rechts) Bild: APA

WIEN. Geheimdienst-Mitarbeiter schildern die Ereignisse einer turbulenten Razzia. Der Ausschuss wird heute mit drei weiteren Zeugen fortgesetzt - nachrichten.at berichtet im Live-Blog.

Nach dem Prinzip, zuerst die kleinen Beamten, mit deren Aussagen man später die Darstellungen der Entscheidungsträger und prominenten Politiker abgleicht, hat gestern der Untersuchungsausschuss zur BVT-Affäre die Runde der – zumindest vorerst – öffentlichen Befragungen eingeläutet. Erster Schwerpunkt war unter dem Vorsitz der Zweiten Nationalratspräsidentin Doris Bures (SP) die Razzia beim Geheimdienst des Innenministeriums.

"Physische Gewalt" angedroht

Ja, er habe sich bedroht gefühlt, als am Morgen des 28. Februar plötzlich 35 Beamte der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität (EGS) bei ihm gestanden seien, berichtete jener Portier, der an diesem Tag in der BVT-Sicherheitszentrale Dienst hatte. Schließlich habe ihm der EGS-Leiter (und FP-Gemeinderat) Wolfgang Preiszler die Suspendierung und die Anwendung "physischer Gewalt" angedroht, wenn er im Verlauf der Hausdurchsuchung Kontakt zu den anderen Kollegen im Haus aufnehme. Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Razzia hatte der Mann dennoch nicht. Immerhin habe Oberstaatsanwältin Ursula Schmudermayer, wenn auch ohne schriftliche Anordnung, ordnungsgemäß ihren Dienstausweis vorgelegt.

Er habe dennoch den Eindruck gehabt, dass danach Preiszler und nicht die Staatsanwältin "die Führung hatte". Welche und wie viele Dokumente die EGS-Beamten, die sich mittels Zentralkarte im BVT-Gebäude frei und unbegleitet bewegen konnten, mitgenommen haben, konnte der Beamte nicht abschätzen. Die Razzia wurde mittlerweile vom Wiener Oberlandesgericht für unverhältnismäßig erklärt.

Daten standen bei der Befragung des zweiten Zeugen im Mittelpunkt. Der Systemadministrator des BVT berichtete von einem zehnstündigen "Hausbesuch", den ihm EGS-Beamte, ein Staatsanwalt und ein privater Sachverständiger in Niederösterreich abgestattet hätten. Letzterer habe zwischenzeitlich sogar unbeaufsichtigt Daten von seinem Dienstlaptop kopiert. Diese seien später "in Plastiksackerln" abtransportiert worden.

Mehrfach angesprochen wurde von den Abgeordneten ein Mail an den Generalsekretär im Justizministerium, Christian Pilnacek, in dem sich der IT-Spezialist darüber beschwert, dass deutlich mehr als die in der Öffentlichkeit behaupteten 14 Gigabyte an Geheimdaten beschlagnahmt worden seien. Der BVT-Mitarbeiter erneuerte seinen Verdacht, dass die Justiz von Innenminister Herbert Kickl (FP) und dessen Generalsekretär Peter Goldgruber "missbraucht wurde".

EGS-Beamter: Ein Trick

Als letzter Zeuge kam gestern ein Beamter der EGS zu Wort. "Alle elektronischen Daten, aber keine Ordner sicherzustellen", sei die Aufgabe gewesen, berichtete der Mann. Dass man in das BVT mit der Behauptung, man habe "eine Besprechung", gekommen ist, sei "ein Trick" gewesen, weil man Fernlöschung befürchtet habe. 

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4  Kommentare
4  Kommentare
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( Kommentare)
am 05.09.2018 12:53

Körperliche Gewaltandrohung wider einem BVT Mitarbeiter im Zuge der illegalen Hausdurchsuchung?

Man kann als IM, wenn es zu Hause brenzlig wird ins Ausland (BRD) reisen um zum 117mal mit seinen deutschen Amtskollegen medial bekannt geben: „wir übernehmen keine Flüchtlinge“, muss man aber nicht, vor allem dann nicht wenn zu Hause ein Exekutive Beamter: EGS-Leiter (und FPÖ-Gemeinderat) Wolfgang Preiszler so rasch als möglich, in diesem Fall, legal zu suspendieren wäre.

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primavera13 (4.190 Kommentare)
am 05.09.2018 08:45

Wir dürfen das doch nicht so eng sehen grinsen

Datenklauminister Kickl wollte sich doch eh nur die sensiblen Daten des Verfassungsschutzes krallen, die dieser über verfassungsproblematische Handlungen der FPÖ-Burschenschafte(r)n gesammelt hat.

Amtsgeheimnis ist gut. FPÖ-Kontrolle ist besser.

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tradiwaberl (15.611 Kommentare)
am 05.09.2018 06:51

Kickl: BVT-Verbrechen
Gudenus: Schlimme Verleumdung eines Jugendlichen
Bösch: Die EU soll in Afrika einmarschieren

Die FPÖler haben wohl gerade sowas wie einen internen Wettbewerb, wer den größten Müll von sich geben kann, ohne dass BK Kurz auch nur ein Wort drüber verliert.

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tradiwaberl (15.611 Kommentare)
am 05.09.2018 06:54

Höbart mir seinen "Ladendieben" darf man in dieser Liste natürlich auch nicht vergessen.

Und wahrscheinlich fehlen da noch viele weitere...

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