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Trump gegen Biden: Was die Zuseher beim ersten TV-Duell erwartet

Von nachrichten.at/apa, 29. September 2020, 13:40 Uhr
FILE PHOTO: Workers prepare for the first presidential debate between U.S. President Trump and Democratic nominee Biden in Cleveland, Ohio
(Symbolfoto) Bild: Reuters

WASHINGTON. Genau fünf Wochen vor der US-Präsidentenwahl liefern sich Amtsinhaber Donald Trump und sein Herausforderer Joe Biden in der Nacht auf Mittwoch das erste TV-Duell.

Für beide Kandidaten steht viel auf dem Spiel, denn wie frühere Wahlen gezeigt haben, kann der Schlagabtausch vor einem Millionen-Publikum an den Fernsehschirmen erheblich dazu beitragen, ob ein Bewerber seine Chancen auf einen Wahlsieg verbessert - oder verschlechtert. Es folgen einige Punkte, auf die bei der live ausgetragenen, auf 90 Minuten angesetzten Debatte in Cleveland zu achten sein wird.

Video: ORF-Korrespondentin Hannelore Veit über das erste TV-Duell zwischen Donald Trump und seinem Herausforderer Joe Biden.

Die Streitpunkte

Ein zentrales Thema könnte die Frage werden, ob Trump zusagt, im Falle einer Niederlage den Wahlausgang zu akzeptieren und einen friedlichen Machtübergang in Washington zu ermöglichen. Er selbst hat eine solche eindeutige Zusicherung bisher abgelehnt mit der Begründung, dass Wahlbetrug nicht auszuschließen sei, wenn die Amerikaner aus Angst vor einer Corona-Ansteckung verstärkt die Möglichkeit zur Briefwahl nutzen. Belege für diese Behauptung hat Trump nicht geliefert. Experten sehen kein erhöhtes Wahlfälschungsrisiko.

Ein Konfliktfeld könnte auch Trumps kürzliche Nominierung von Amy Coney Barrett für den vakanten Richterposten am Obersten Gerichtshof werden. Der Präsident will mit der Entscheidung seinen Rückhalt bei den christlich-konservativen Wählern stärken, bei denen Barrett hohes Ansehen genießt. Biden dürfte davor warnen, dass mit ihrer Berufung das konservative Übergewicht im Supreme Court auf Jahre hinweg zementiert würde und das Aus drohe für hart erkämpfte Errungenschaften wie die allgemeine Krankenversicherung und das Recht auf Abtreibung.

Neu aufgeflammt ist zudem die Kontroverse um Trumps Steuern. Laut "New York Times" hat Trump über Jahre hinweg keine oder nur sehr wenige Steuern gezahlt. Der Präsident hat das als völlige "fake news" abgetan.

Joe Bidens Moment

Für Biden bietet die Debatte Gelegenheit, sich einem breiten Publikum noch einmal neu vorzustellen. Wegen der Pandemie hielt er sich mit öffentlichen Auftritten in den vergangenen Monaten weitgehend zurück. Auch Interviews gab er nur wenige. Dadurch konnte er den Fokus auf Trump halten und dessen Amtsführung. Bei dem Duell wird es nun aber drauf ankommen, dass er seine eigene Agenda präsentiert - und dabei verbale Pannen wie Versprecher und Verwechselungen vermeidet, die ihm im Laufe seiner langen politischen Karriere immer wieder passierten und auf die Trump wiederholt abhob.

Derzeit liegt Biden in landesweiten Umfragen vor Trump. Ein starkes Abschneiden beim TV-Duell könnte ihn weiter in Führung bringen, ein schwacher Auftritt das Rennen auf den Kopf stellen.

Unbequeme Fragen

Konfrontiert mit der Corona-Statistik zu Infektionen und Todesfällen oder den Unruhen im Zusammenhang mit der Debatte über Rassismus und Polizeigewalt dürfte Trump wie so oft die Schuld so ziemlich jedem zuschieben, nur nicht sich selbst. Biden wird versuchen, dem Publikum klar zu machen, dass Trump derjenige ist, der den Hut aufhat.

Meinungsforscher wie John Geer von der Vanderbilt University sind besonders gespannt, wie Trump auf unbequeme Fragen reagiert - nicht nur von Biden, sondern auch vom Moderator des Abends, Chris Wallace von Fox News.

Die Frage der Wahrheit

Trump hat nicht zuletzt bei seinen jüngsten Wahlkampfauftritten gezeigt, dass er zahlreiche Unwahrheiten loslassen kann. Dazu gehören Behauptungen, der US-Konjunktur sei es so gut wie nie gegangen bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie oder dass das Virus weitgehend verschwunden sei.

Biden könnte hier als eine Art Echtzeit-Faktenchecker dazwischengehen. Doch Beobachter warnen davor, dies zu beharrlich zu tun, da er sonst rasch als Besserwisser rüberkommen könnte. "Man muss sich auf seine eigene Agenda konzentrieren", sagt Debatten-Experte Aaron Kall von der University of Michigan.

Schlammschlacht

Trump ist bekannt dafür, auch direkt und beleidigend gegen Kontrahenten auszuteilen und diesen ins Wort zu fallen. Mehrfach hat er Bidens geistige Fitness infragegestellt - und sein Wahlkampfstab wird genau darauf achten, ob der 77-Jährige etwa durch Unsicherheiten oder zögerliche Antworten Vorlagen liefert, die sich anschließend in Online-Videos ausschlachten lassen. Experte Geer rät dazu, Lügen beim Namen zu nennen, auf persönliche Angriffe aber nicht einzugehen. Biden müsse weiterhin präsidial auftreten, "auch wenn etwas Schmutz auf seinem Sakko ist".

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4  Kommentare
4  Kommentare
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transalp (10.133 Kommentare)
am 29.09.2020 20:02

Interessant zu wissen- gibt es hierzulande eine Möglichkeit, u a. einen Sender , der diese Debatte Live überträgt?
Oder LiveStream?.

Wenn schon die OÖN sowas nicht recherchiert, frage ich einfach mal die User hier...
Danke

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 29.09.2020 20:24

Biden braucht sogar Unterstützung mit Steuergeschichten von der NYT, damit er irgendetwas Trump entgegenzusetzen hat.
Nur ganz verstecken kann man Biden nicht.
Damit umgeht die NYT dem Problem das unverkäufliche Produkt Biden dem Publikum verkaufen zu müssen.
Man lenkt also von Biden ab, weil dieser der Schwachpunkt selbst ist.
Das ist schon mal ein Eingeständnis von Schwäche.
Wei verzweifelt müssen die sein?

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 01.10.2020 20:48

"Rassist, Lügner, Clown" - Biden völlig außer Kontrolle.
Eigentlich ein wütendes Zeichen der Schwäche.
Die veröffentlichte Meinungs und Stimmungsmache des "Establishments" ist sich einer Meinung:
Biden muss dieses Duell gewonnen haben, weil wir das ja aso wollen.
Man redet sich da lieber etwas ein und schön.
Nur haben die Etablierten ihre Rechnung ohne die Wähler gemacht un diese lassen sich oft sehr ungern bevormunden.
Nur Biden macht gar nicht die Figur dazu - er gerät zu leicht aus der Fassung - Trump war wohl zu dominant.
Er wird noch mehr Regierungspläne veröffentlichen müssen, denn er muss ein glaubhaftes Konzept präsentieren.
Ich habe den Eindruck, dass Biden nicht wirklich an seine Präsidentschaft glaubt - bis jetzt hat er immer Wahlen verloren - warum sollte es jetzt anders kommen?
Ich kann auch begründen warum Biden wohl zu schwach für das Amt ist und wahrscheinlich werden es die Wähler in der Wahlzelle dann ähnlich sehen.
Trump hat einfach mehr Power.

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 01.10.2020 20:49

Ein Präsident sagt nicht "shut up".
Schon gar nicht vor laufenden Kameras.
Das ist unprofessionell.

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