Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Italien: Was ist mit "Europas gefährlichster Frau" passiert?

Von Heidi Riepl, 31. Jänner 2023, 07:42 Uhr
Italien: Was ist mit "Europas gefährlichster Frau" passiert?
In Brüssel zeigt sich die neue italienische Regierungschefin überraschend friedlich. Bild: APA/AFP/TIZIANA FABI

ROM. In 100 Tagen im Amt wurde Giorgia Meloni zur Pragmatikerin

Die Befürchtungen waren groß, als die postfaschistische Politikerin Giorgia Meloni im Oktober ihr Amt als italienische Regierungschefin antrat. Von einer "Wölfin im Schafspelz" und der "gefährlichsten Frau Europas" warnten Polit-Beobachter. Groß war die Angst, dass Italiens am weitesten rechts stehende Regierung seit Ende des Zweiten Weltkriegs einen europaskeptischen Kurs einschlagen könnte. Doch 100 Tage nach Melonis Regierungsantritt sind die Bedenken verflogen. Die einstige Euroskeptikerin entpuppte sich als pragmatische Staatsfrau und vertrauenswürdige Gesprächspartnerin.

Wenig Fehler machen, nicht negativ auffallen, ein positives Image kreieren – das waren die Leitmotive der ersten Monate Melonis. Oder, wie es die Politikwissenschaftlerin Sofia Ventura formulierte: "Es waren hundert farblose erste Tage."

Die Chefin der rechtsextremen Partei Fratelli d’Italia stellte gleich nach ihrem Amtsantritt klar, dass sie die Ukraine unterstütze, auch eine Verlängerung der Waffenlieferungen. Auch in Sachen Einwanderung hat die migrationsfeindliche Regierungschefin den Weg des Dialogs mit Brüssel eingeschlagen.

Nicht einmal die Befürchtungen einer exzessiven Ausgabenpolitik bewahrheiteten sich. Im Budgetplan für 2023 sparte ihre Mitte-rechts-Regierung die teuren Wahlversprechen einfach aus. Die 46-Jährige will auch die Abmachungen mit Brüssel für den Erhalt der milliardenschweren EU-Gelder einhalten. Ihre provokativen Wahlkampf-Slogans wie "Italien zuerst" sind nicht mehr zu hören. Meloni braucht schließlich die Corona-Wiederaufbauhilfe in Höhe von 192 Milliarden Euro aus Brüssel.

Dennoch verzichtete Meloni nicht auf eigene Akzente. So setzte sie die schrittweise Abschaffung des "Reddito di cittadinanza", des Bürgergelds, durch. Der digitale Wandel, den ihr Vorgänger Draghi so forcierte, hat nun keine Priorität mehr. Im Kampf gegen die Corona-Pandemie schlug sie einen weicheren Kurs ein und schaffte unter anderem die umstrittene Impfpflicht für Sanitäter ab. Die Italiener sind offenbar zufrieden: Melonis Umfragewerte sind seit ihrer Wahl von 26 auf 30 Prozent gestiegen. Das mag aber auch an der Schwäche der Opposition liegen: Die Mitte-links-Parteien sind heillos zersplittert und ideenlos.

mehr aus Außenpolitik

Obama unterstützt Harris als Präsidentschaftskandidatin

Abstürze in Indonesien und Äthiopien: Boeing bekennt sich schuldig

Netanyahu dankt US-Präsident Biden für Unterstützung für Israel

Harris soll schon vor dem Parteitag nominiert werden

Autorin
Heidi Riepl
Redakteurin Außenpolitik, Weltspiegel
Heidi Riepl
Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

28  Kommentare
28  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
allesistmOOEglich (5.646 Kommentare)
am 09.02.2023 13:29

Faschisten bwz. Rechtsextreme braucht keiner unter welchem Titel auch immer. Das Argument "es hätte schlimmer kommen können" ist kein Ansatz für eine sinnvolle nämlich menschenverträgliche politische Zielformulierung, Praxis und Bewertung.

lädt ...
melden
Schuno (6.674 Kommentare)
am 31.01.2023 16:37

Beim Lesen der Schlagzeile habe ich geglaubt die schreiben über eine Mörderin, eine DrogenbossIn oder eine MafiosIn
Hoffe habe ich richtig gegendert

lädt ...
melden
Muenchner1972 (845 Kommentare)
am 31.01.2023 16:34

Gut 10 Artikel heute in den deutschsprachigen Medien mit dem immer gleichen Inhalt. Nur gut das Herr und Frau Österreicher zum Teil selber Italienisch Lesen können und sich selbst ein Bild von der Entwicklung Italien im Internet machen können. Wir als Besitzer einer Ferienwohnung in Norditalien am Meer tun dies auch immer!

lädt ...
melden
Gugelbua (32.308 Kommentare)
am 31.01.2023 13:30

ein nichtssagender Artikel 🥺
der ewige Streit, wer sind die Guten wer die Bösen🤣

lädt ...
melden
allesistmOOEglich (5.646 Kommentare)
am 09.02.2023 13:32

So ist es. Wenn ich kein Weltbild habe, dann kommt so ein Artikel raus. Dann ist aber wirklich alles moöglich in Zukunft.

lädt ...
melden
eg3006 (1.378 Kommentare)
am 31.01.2023 13:17

Ich glaube Frau Riepl lehnt sich mit dieser Überschrift ein bisschen zu weit aus dem Fenster. Oder kehrt man nach 2 Jahren Corona Berichterstattung nun doch zum kritischen Journalismus zurück?

Geht doch gleich leichter von der Hand, wenn nicht ein österreichischer Politiker in Kreuzfeuer gerät, oder? Da wäre so eine Überschrift undenkbar.

Mal schauen wie lange das Posting stehen bleibt.

lädt ...
melden
supercat (5.652 Kommentare)
am 31.01.2023 13:28

diese Behauptung in der Überschrift ist äußerst geschmacklos und sollte Frau Riepl eine Klage einbringen.
Tiefer geht's nicht mehr 👎🏻

lädt ...
melden
franzf (289 Kommentare)
am 31.01.2023 11:17

wenns um Milliarden geht muß man "brav" sein, die EU und das WEF hat lange Arme.
es ist das Credo, die Verschuldung muß so groß sein das die Länder abhängig und steuerbar werden!

lädt ...
melden
LASimon (12.519 Kommentare)
am 31.01.2023 11:54

Niemand hat Italien zu so einer hohen Verschuldung genötigt oder gar gezwungen.

lädt ...
melden
allesistmOOEglich (5.646 Kommentare)
am 09.02.2023 13:35

Aber die jetzige (!) Realpolitik der Frau Meloni ist dem Schulden-Damoklesschwert geschuldet, das über ihr hängt. Im Lügen und Heucheln waren die Rechtsextremen, Nazis ja schon immer Nummer 1.

lädt ...
melden
supercat (5.652 Kommentare)
am 31.01.2023 09:14

"Europas gefährlichste Frau" diese Bezeichnung passt auch zu vielen anderen in der Politik, vielleicht kommt in Österreich mal "der gefährlichste Mann" an die Macht.
Unglaublich die Betitelung dieser Schlagzeile, wer die Wahrheit sagt wird als gefährlich eingestuft. Gefährlich für Europa ist im Gegensatz zu extrem Rechts auch extrem Links.

lädt ...
melden
LASimon (12.519 Kommentare)
am 31.01.2023 09:23

Nur ist "Extrem links" in der europäischen Politik derzeit maximal mit Elektronenmikroskop erkennbar - im Gegensatz zu "Extrem rechts".

lädt ...
melden
supercat (5.652 Kommentare)
am 31.01.2023 09:40

tun's ihnen nicht täuschen......

lädt ...
melden
LASimon (12.519 Kommentare)
am 31.01.2023 11:54

Da täusche ich mich nicht, denn ich in ganz Europa keine linksextreme Bewegung mit Regierungschancen (nachdem sich Podemos in Spanien selbst aus der Regierung gekegelt hat und Syriza im Nirwana verschwand). Oder können Sie mich durch Beispielnennung widerlegen?

lädt ...
melden
supercat (5.652 Kommentare)
am 31.01.2023 14:04

und das ist gut so..... in Regierungen wäre eine ausgewogene Mitte wünschenswert.

lädt ...
melden
laskpedro (3.621 Kommentare)
am 31.01.2023 17:51

Die Grünen in Österreich wäre als Beispiel für Extremismus jedenfalls anführest

lädt ...
melden
LASimon (12.519 Kommentare)
am 31.01.2023 18:30

Die Grünen sind allerhöchstens extrem bürgerlich.

lädt ...
melden
Zonne1 (3.745 Kommentare)
am 31.01.2023 09:27

Ja, die Wahrheit ...

Jeder bastelt sich selber seine Wahrheit, wie es ihm gerade in den Kram passt

Gefährlich wirds auf jeden Fall, wenn eine Gruppe einen Grund sucht, auf die andere Gruppe draufzuhauen. Wir sind alles Menschen.

lädt ...
melden
reibungslos (14.833 Kommentare)
am 31.01.2023 09:11

Die Leute von der Wirtschaft werden ihr schon gesagt haben, wie sie sich zu benehmen hat. "Ohne Gäd ka Musi" gilt auch in Italien.

lädt ...
melden
HumpDump (5.050 Kommentare)
am 31.01.2023 08:26

Der Ausdruck "postfaschistische Politikerin" hat sich verbreitet und ist meiner Meinung nach nicht ganz zutreffend und in dieser Übertreibung ein parteipolitisches und ideologisches Brandmarken und Schlechtreden (mit der üblichen Panikmache) von Links.

Die einen verharmlosen und die anderen übertreiben.
Schade, wenn die Medien das nur nachreden und nicht besser differenzieren.

Man sollte gewisse Themen und Diskussionen zulassen und nicht durch Nazi- und Faschismus-Killerphrasen im Keim ersticken. Denn das hat tatsächlich faschistisches Potenzial.

lädt ...
melden
LASimon (12.519 Kommentare)
am 31.01.2023 09:25

Die Fratelli d'Italia haben sich selbst in der Tradition des Faschismus stehend dargestellt. Daher ist die von Ihnen kritiserte Bezeichnung eine Selbstdarstellung.

lädt ...
melden
Zonne1 (3.745 Kommentare)
am 31.01.2023 09:32

Mia san mia, und de andern solln se schleichen ...

Solche Ideen haben schon oft zu Problemen geführt.

lädt ...
melden
HumpDump (5.050 Kommentare)
am 31.01.2023 11:20

Faschismus ist nur die halbe Wahrheit, es geht um den italienischen Benito Mussolini-Faschismus, der mit dem, den wir kennen und meinen (Nazis, Hitler etc.) sehr wenig gemeinsam hat.

Aber dazu müsste man sich informieren und differenzieren.

lädt ...
melden
HumpDump (5.050 Kommentare)
am 31.01.2023 11:21

Und natürlich unter Anerkennung aller demokratischen Grundsätze, das muss man dazu sagen. Ob es dann och Faschismus ist?

lädt ...
melden
LASimon (12.519 Kommentare)
am 31.01.2023 11:49

Es gibt genau genommen nur den Faschismus des Benito Mussolini, in dessen Tradition sich die Fratelli d'Italia sehen. Der war genauso nationalistisch und menschenverachtend wie die verwandten Formen in Deutschland oder Spanien.

lädt ...
melden
HumpDump (5.050 Kommentare)
am 31.01.2023 13:57

LASIMON, man kann das nicht einfach so gleichsetzen, außer man will oberflächliche Propaganda machen. Etwas mehr Diffenzierung und Hintergrundwissen würde nicht schaden.

Sonst enden wir auf dem Niveau, das wir momentan haben, wo einige Politiker nur mit irgendwelchen "Hitler-Zusammenhängen" argumentieren müssen, um Gebäude dem Boden gleich machen zu können oder Namen auf ihre Parteilinie zu biegen.

lädt ...
melden
allesistmOOEglich (5.646 Kommentare)
am 09.02.2023 13:43

Humpdump der Hitler-Faschismus hat mit dem Mussolini-Faschismus mehr gemein, als du zugeben willst.

lädt ...
melden
allesistmOOEglich (5.646 Kommentare)
am 09.02.2023 13:41

Der Feind des Faschisten ist per se ein Faschist? Auf so eine Idee kann auch nur ein Rechter kommen, weil es ihm nützt.

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen