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Abkommen und Mauer: Doppelter Etappensieg für Trump an der Grenze

Von Thomas Spang, Washington, 29. Juli 2019, 00:04 Uhr
Abkommen und Mauer: Doppelter Etappensieg für Trump an der Grenze
Das Höchstgericht sichert Donald Trump die Geldmittel für den Bau der Grenzmauer. Und über diese, ist er sicher, kommt kaum jemand drüber. Bild: APA/AFP

Guatemala erklärt sich zum "sicheren Drittstaat", Gericht genehmigt Geld für Mauerbau.

Es war ein demütigender Moment, als der Innenminister Guatemalas, Enrique Degenhart, im Oval Office des Weißen Hauses seine Unterschrift unter ein Abkommen setzte, das Menschenrechtler als Diktat der Supermacht begreifen. Darin erklärt sich das von Drogen- und Ganggewalt geplagte Armenhaus im Herzen Zentralamerikas zum "sicheren Drittstaat".

Flüchtlinge aus Honduras und El Salvador, die auf dem Landweg durch Guatemala reisen, um über Mexiko weiter Richtung US-Grenze zu gelangen, müssen zunächst dort Asyl beantragen. "Wenn sie in den USA ankommen, ohne diese Möglichkeit wahrgenommen zu haben, werden sie nach Guatemala zurückkehren", sagte US-Heimatschutzminister Kevin McAleenan. Bürgerrechtler sprechen von einem "zynischen Kalkül", da Guatemala keine Chance hatte, sich dagegen zu wehren.

Präsident Donald Trump bestätigte die nicht ganz freiwillige Zustimmung. "Sie machen nun das, was wir von ihnen verlangt haben", jubelte Trump nach der Vertragsunterzeichnung. "Dies ist ein sehr großer Tag."

Tatsächlich findet sich unter den Flüchtlingen eine erhebliche Anzahl von Menschen aus Guatemala, wo mehr als 60 Prozent in Armut leben. Während die Regierung dort versucht, gute Miene zum bösen Spiel zu machen, droht ihr Ungemach vom Parlament, das dem "Deal" zustimmen muss, sowie den Gerichten des Landes.

Abkommen und Mauer: Doppelter Etappensieg für Trump an der Grenze
Donald Trump Bild: Reuters

Einen Etappensieg verzeichnete Trump parallel dazu beim Streit um die aus dem Pentagon-Etat umgeschichteten Mittel für den Bau des ersten Teilstücks seiner im Wahlkampf 2016 versprochenen Mauer an der Grenze zu Mexiko. Das oberste Verfassungsgericht der USA erlaubte dem Präsidenten am Freitagabend mit seiner 5:4- Mehrheit an konservativen Richtern, das Geld auszugeben, bevor ein nachgeordnetes Gericht in der Sache entschieden hat. Damit sind die rund 2,5 Milliarden Dollar frei, die im Mai durch ein Bundesgericht in Kalifornien blockiert worden waren. Ein Berufungsgericht hatte diese Entscheidung erst kürzlich aufrechterhalten.

"Großer Sieg in Sachen Mauer"

"WOW! Großer SIEG in Sachen Mauer", twitterte Trump nach dem Urteilsspruch. Die einstweilige Verfügung sei damit vom Tisch. "EIN großer SIEG für die Grenzsicherheit und den Rechtsstaat."

Endgültig entschieden ist damit jedoch noch nichts. Die Verfassungsrichter überließen es dem Berufungsgericht, in der Sache zu entscheiden. Die Bürgerrechtsorganisation "American Civil Liberties Union" (ACLU), die den "Sierra Club" und die "Southern Border Communities Coalition" in dem Prozess vertreten hatte, verspricht, den Kampf gegen die Mauer nicht aufzugeben.

Rassismus-Vorwurf

Mit Twitter-Äußerungen über den afroamerikanischen Abgeordneten Elijah Cummings hat US-Präsident Donald Trump erneut Rassismus-Vorwürfe auf sich gezogen. Trump schrieb über die mehrheitlich von Schwarzen bewohnte Stadt Baltimore, die zum Wahlkreis Cummings gehört.

„Cumming (sic) Wahlkreis ist ein widerliches, von Ratten und Nagern befallenes Drecksloch.“ Es sei der „schlimmste“ und „gefährlichste“ Ort der USA. Kein Mensch würde dort leben wollen, so Trump. Damit zielte er offenkundig auf die Kritik des Demokraten Cummings an seiner Asyl-Politik an der Grenze zu Mexiko. Cummings habe sich über die „großartigen Männer und Frauen des Grenzschutzes“ und die Lage an der US-Südgrenze ausgelassen, während „sein Wahlkreis weitaus schlimmer und gefährlicher“ sei.

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3  Kommentare
3  Kommentare
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pepone (60.622 Kommentare)
am 29.07.2019 17:43

Bürgerrechtler sprechen von einem "zynischen Kalkül", da Guatemala keine Chance hatte, sich dagegen zu wehren.

Trumpsmethode mit Sanktionen Androhung greift ...und die kleinen Länder können sich NICHT WEHREN.

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 11.08.2019 15:43

Es ist widersinng Trump bei seinem Mauerbau unnötig aus purer Missgunst Steine in den Weg zu legen.
Vor allem ist die höchst kontraproduktiv.
Das schadet allen.

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 11.08.2019 15:45

Korrektur
Vor allem ist DIES höchst kontraproduktiv.

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