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Taliban griffen Provinzhauptstadt im Osten Afghanistans an

Von nachrichten.at/apa, 24. Mai 2021, 12:02 Uhr
Bild: WAKIL KOHSAR (AFP)

KABUL. In Afghanistan haben die militant-islamistischen Taliban ihre Militäroffensiven im Osten des Landes fortgesetzt. In der Nacht auf Montag wurde laut lokalen Behördenvertreten die Provinzhauptstadt Mihtarlam der Provinz Laghman attackiert.

Demnach konnten die Islamisten den Sicherheitsring rund um die Stadt durchbrechen und das zentrale Gefängnis angreifen. Durch ankommende Verstärkung von Spezialkräften habe man die Taliban aber zurückdrängen können, hieß es. Angaben zu möglichen Opfern gab es zunächst nicht. Einem Gouverneurssprecher zufolge sind im Zuge der Kämpfe rund 100 Sicherheitskräfte wegen Vernachlässigung ihrer Pflichten verhaftet und nach Kabul geschickt worden. Davor hatten lokale Journalisten berichtet, Sicherheitskräfte hätten sich den Taliban ergeben.

Laut Provinzräten gab es in derselben auch weitere Gefechte in den Bezirken Alingar und Alishang. Diese seien ohne Verstärkung gefährdet, an die Islamisten zu fallen, hieß es weiter. Erst vergangene Woche mussten sich die Sicherheitskräfte aus dem Bezirk Daulat Shah in Laghman zurückziehen.

Die Taliban griffen seit Sonntagabend (Ortszeit) zudem Sicherheitskräfte in mehreren Bezirken der Provinz Baghlan im Norden des Landes an. Im Bezirk Gusargah-e Nur seien mindestens acht Soldaten getötet worden, hieß es. Sporadische Gefechte habe es auch rund um die Provinzhauptstadt Pul-e Chumri gegeben.

Seit Beginn des offiziellen Abzugs der US- und NATO-Truppen aus Afghanistan am 1. Mai haben die Taliban mehrere Offensiven im Land gestartet. Einige konnten die Sicherheitskräfte zurückschlagen, andernorts stehen sie schwer unter Druck. Seit Anfang Mai fielen vier Bezirke an die Islamisten. Die Moral der regulären Polizei- und Armeekräfte scheint angeschlagen, die Hauptlast der Kämpfe tragen die Spezialkräfte. Es ist unklar, ob die US-Armee aktuell die afghanischen Sicherheitskräfte mit Luftschlägen unterstützt.

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