Inferno im Europapark Rust: Sieben Feuerwehrleute verletzt
RUST. Bei einem Großbrand im Europapark Rust im süddeutschen Bundesland Baden-Württemberg sind am Samstagabend sieben Feuerwehrleute leicht verletzt worden, unter anderem durch Rauchgasvergiftungen.
Die Zahl der Verletzten beim Großbrand im Europa-Park Rust ist nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft auf sieben gestiegen. Es handle sich durchwegs um Einsatzkräfte der Feuerwehr, die leicht verletzt wurden. "Allesamt konnten die Krankenhäuser nach einer kurzen ärztlichen Versorgung wieder verlassen", teilten die Behörden am Sonntag mit. Zunächst war von drei Verletzten die Rede gewesen.
Zudem hätten nun Beamte der Kriminaltechnik die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen, teilten die Staatsanwaltschaft in Freiburg und das Polizeipräsidium in Offenburg mit. Im Einsatz sei auch ein Experte des Landeskriminalamtes. Außerdem seien Kräfte der Feuerwehr mit Nachlöscharbeiten beschäftigt. "Über das genaue Ausmaß und die Höhe des entstandenen Schadens können zur Zeit noch keine Angaben gemacht werden", hieß es in der Mitteilung.
Trotzdem geöffnet
Erst am Sonntagmorgen konnte Brand-Aus gegeben werden. Derzeit würden noch letzte Glutnester gelöscht und die betroffenen Bereiche aufgeräumt, sagte ein Polizeisprecher. Die Brandursache und die Höhe des Schadens seien aber noch unklar. Sachverständige nahmen demnach in der Früh ihre Ermittlungen auf.
Trotz des Großbrandes öffnet der Europa-Park am Sonntag wie gewohnt um 9.00 Uhr seine Tore für Besucher. Auch die ARD-Sendung "Immer wieder sonntags" könne wie geplant stattfinden, twitterte ein Sprecher des Parks am Sonntagvormittag. Die Themenbereiche Skandinavien und Holland stehen demnach aber vorerst nicht zur Verfügung.
Aktuelle Information:
— Europa-Park Sprecher (@ep_sprecher) 27. Mai 2018
Laut den Einsatzkräften der Feuerwehr ist der Brand zwischenzeitlich gelöscht, es finden momentan noch wenige Nachlöscharbeiten statt. Der Park öffnet um 9.00 wie geplant. Leider stehen die Themenbereiche Skandinavien und Holland vorerst nicht zur Verfügung.
Tausende Besucher in Sicherheit gebracht
Bis zu 25.000 Besucher waren am Samstag in dem Freizeitpark und Erlebnis-Resort zu Gast gewesen. Die Anlage war von den Rettungskräften evakuiert worden. Durch den Brand, der mit einer großen Rauchsäule von weit her zu sehen war, wurden nach Polizeiangaben Teile der Einrichtung des Parks beschädigt. Die Brandursache blieb zunächst offen. Etwa 500 Rettungskräfte waren laut Polizei im Einsatz.
Nach Angaben des Freizeitparks war das Feuer in der Halle ausgebrochen und habe dann auch die angrenzende Attraktion "Die Piraten von Batavia" erfasst - eine Anlage, in der Besucher Bootsfahrten machen konnten.
Rauchsäule kilometerweit zu sehen
Die erste Meldung über den Brand in dem nördlich von Freiburg gelegenen Freizeitpark hatte die Feuerwehr gegen 18.20 Uhr erreicht. Auf Bildern war später zu sehen, wie dichter Rauch über der Lagerhalle aufstieg. Luftaufnahmen, die während des Feuers entstanden und über Twitter verbreitet wurden, zeigten Flammen auf mehreren Seiten des Gebäudes. Die Rauchsäule war weithin zu sehen. Wiederum auf anderen Bildern in sozialen Netzwerken waren im Skandinavien-Bereich brennende Balken und Gerippe von Gebäuden zu erkennen.
Am frühen Abend hatte der Sprecher der Feuerwehrleitstelle, Michael Wege, gesagt: "Das Feuer breitet sich noch stark aus. Wir haben die Lage noch nicht unter Kontrolle." Weitere Einsatzkräfte würden nachgezogen. Im Einsatz seien die Kreisfeuerwehren Ortenau und Emmendingen. Zudem seien Kräfte der Berufsfeuerwehren Karlsruhe und Freiburg hinzugezogen worden.
Die Einsatzkräfte versuchten unter Hochdruck, ein Übergreifen des Feuers auf andere Areale zu verhindern. Gegen 21.30 Uhr sagte ein Sprecher der Polizei Offenburg, das Feuer sei unter Kontrolle. Es gebe allerdings noch einige Brandherde. Aufgrund der starken Rauchentwicklung riet die Polizei den Anwohnern, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Die Zufahrtswege zum Themenpark waren gesperrt.
Freilichtbühne für "Immer wieder sonntags" nicht betroffen
Nach Angaben des Südwestrundfunks (SWR) war die Freilichtbühne in dem Park für die Sendung "Immer wieder sonntags" mit Moderator Stefan Mross nicht von dem Brand betroffen. Die Musikshow sollte an diesem Sonntag live in der ARD ausgestrahlt werden. Ob sie zu sehen sei, hänge von der weitere Entwicklung ab, sagte ein Sprecher des Senders. Sollten Menschen verletzt worden sein, könne es keine Unterhaltungssendung geben. Das Feuer war dem Sprecher zufolge während der Generalprobe ausgebrochen.
Die Schweizer Schlagersängerin Beatrice Egli, die ebenfalls am Sonntag auftreten sollte, schrieb auf ihrem Instagram-Profil: "Feuer im Europa Park!! Probe immer wieder Sonntags." Dazu verbreitete sie mehrere Videos, die - aus sicherer Entfernung aufgenommen - eine gewaltige Rauchsäule zeigen.
Der Europa-Park ist Deutschlands größter Freizeitpark und rechnet in diesem Jahr nach eigener Auskunft mit mehr als 5,6 Millionen Besuchern, ähnlich wie im Vorjahr. Er war 1975 eröffnet worden. Der 95 Hektar große Park zählt mehr als 100 Attraktionen und Shows.