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38.000 Menschen bei Demo gegen Coronamaßnahmen in Berlin

Von nachrichten.at/apa, 30. August 2020, 07:59 Uhr
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Bildergalerie Demonstrieren gegen Coronamaßnahmen in Deutschland
Demonstrieren gegen Coronamaßnahmen in Deutschland  Bild: CHRISTIAN MANG (X03862)

BERLIN. Offiziell 38.000 Menschen haben in der deutsche Hauptstadt Berlin gegen die staatlichen Corona-Auflagen demonstriert. Die Polizei löste eine der Kundgebungen am Samstag wegen Nichteinhaltung der Hygieneregeln auf. Am Samstagabend sind Demonstranten auf die Reichstagstreppe gestürmt.

"Jetzt scheint es erstmal eine entspannte Nacht zu geben", sagte eine Sprecherin am Samstag eine Stunde vor Mitternacht. Die Abschlusskundgebung sei ohne Zwischenfälle beendet worden und auch an der russischen Botschaft sei Ruhe eingekehrt. Gleiches gelte für den Berliner Reichstag. Dort waren am Abend zahlreiche Demonstranten die Treppe hochgelaufen. Von einem Versuch, den Reichstag zu stürmen, könne aus ihrer Sicht aber nicht gesprochen werden, sagte die Sprecherin. Es sei unklar, was Motivation und Ziel der Personen gewesen sei.

Eine Bilanz des Tages könne noch nicht gezogen werden, sagte die Sprecherin zudem. Es habe sicher hunderte Festnahmen und mehrere verletzte Polizisten gegeben. Der Berliner Innensenator Andreas Geisel (SPD) hatte am Abend von etwa 300 Festnahmen gesprochen, davon allein 200 nahe der russischen Botschaft, an der "Reichsbürger und Extremisten" demonstriert hätten. Dort habe es auch sieben verletzte Polizisten gegeben. Die Polizei hatte getwittert, an dem Ort habe es auch Gefangenenbefreiungen gegeben.

  • "Unerträglich", "beschämend": Deutschlands Politiker haben das Vordringen von Demonstranten auf die Treppe des Reichstagsgebäudes in Berlin scharf verurteilt. >> Zu den Reaktionen

Abstandsregeln nicht eingehalten

Insgesamt hatten Geisel zufolge in Berlin bis zu 38.000 Menschen demonstriert. Die Großdemonstration selbst war von der Polizei aufgelöst worden. Grund dafür war nach Angaben der Behörden "insbesondere die Nichteinhaltung der Abstandsregelungen". Bei Protesten Unter den Linden und vor dem Reichstagsgebäude gab es gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizisten.

"Mindestabstände werden von Ihnen flächendeckend trotz wiederholter Aufforderung nicht eingehalten", hieß es am frühen Nachmittag in einer Polizei-Durchsage an die Demonstranten. "Aus diesem Grund besteht keine andere Möglichkeit, als die Versammlung aufzulösen." Bereits bis zur Mittagszeit hatten sich dort nach Polizeiangaben etwa 18.000 Menschen versammelt.

Sie skandierten Parolen wie "Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Freiheit klaut" oder "Wir sind das Volk". Zunächst riefen die Veranstalter dazu auf, sich der Auflösung zu widersetzen. Einige Stunden später hatten laut Geisel jedoch alle Teilnehmer die Straßen verlassen.

Am Nachmittag versammelten sich dann zehntausende Demonstranten an der Berliner Siegessäule. Anders als bei der aufgelösten Demonstration gab es laut Geisel an der Siegessäule "offenbar ein Bemühen, die Abstandsregelung einzuhalten". Bereits am frühen Abend verließen viele Teilnehmer die Kundgebung. Während der Abbauarbeiten am späten Abend standen laut einer Polizeisprecherin noch ein paar hundert Teilnehmer zusammen.

Die Großkundgebung wurde von der Initiative Querdenken 711 unter dem Titel "Fest für Frieden und Freiheit" angemeldet. Die Stuttgarter Initiative hatte auch die Versammlung am 1. August organisiert, bei der in Berlin mehr als 20.000 Menschen gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie demonstriert hatten - ohne Masken und Mindestabstand.

Regenbogenfahnen und Reichsflaggen

Viele Teilnehmer hatten sich eindeutig als Impfgegner und Anhänger von Verschwörungstheorien positioniert. Neben Deutschlandflaggen wurden viele Reichsflaggen, aber auch unzählige Fahnen in Regenbogenfarben geschwungen.

Laut Geisel wurden über den Tag verteilt bis zum frühen Abend insgesamt etwa 300 Menschen festgenommen, allein 200 davon bei den gewalttätigen Auseinandersetzungen an der russischen Botschaft Unter den Linden mit Stein- und Flaschenwürfen von Rechtsextremisten gegen Polizisten. Dort wurde auch der für seine Verschwörungstheorien bekannte Koch Hildmann in Gewahrsam genommen.

Am Abend stürmten mehrere hundert Demonstranten die Treppe des Reichstagsgebäudes, wie eine Polizeisprecherin sagte. Die Beamten vor Ort hätten die Demonstranten abgedrängt und dabei auch Pfefferspray eingesetzt. Es gab mehrere Festnahmen, die genaue Zahl war zunächst unklar. Gegen 22.30 Uhr verkündete die Berliner Polizei im Onlinedienst Twitter, ihr Einsatz neige sich dem Ende.

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