Miuccia Prada: Ihr Erfolg begann mit einer Nylon-Handtasche
75. Geburtstag: Die Designerin prägte die Modewelt wie kaum eine andere und gilt als Erfinderin des "Ugly Chic" – der "hässlichen Eleganz".
Eine Laufbahn als Modemacherin war ihr zwar in die Wiege gelegt, doch Miuccia Prada, 1949 als Maria Bianchi geboren, wollte alles andere als im Familienunternehmen mitarbeiten. 1913 hatte ihr Großvater Mario mit seinem Bruder eine Manufaktur für hochwertige Lederwaren gegründet. Der Name damals: Fratelli Prada, die Brüder Prada.
Die junge Frau verschlug es in eine ganz andere Richtung: Sie studierte Politikwissenschaft und ließ sich in Pantomime ausbilden. Eine Zeitlang war sie auch Mitglied der Kommunistischen Partei – und trug aber schon damals bei Demonstrationen lieber Kleider von Yves Saint Laurent als abgewetzte Jeans wie ihre Kommilitonen.
Vom Politikstudium zum Modegeschäft
Mit 28 übernahm sie dann doch die Firma von ihrer Mutter Luisa. Sie nahm deren Geburtsnamen an und nannte sich fortan Miuccia – ihr Spitzname aus Kindheitstagen. Ihr Mann Patrizio Bertelli, mit dem sie zwei Söhne hat, animierte sie zur Designerkarriere.
Der Erfolg stellte sich schnell ein – und begann mit einer Handtasche aus schwarzem Militärnylon. Ihre erste Designarbeit für das Familienunternehmen erwies sich als geniale Idee. Praktisch, leicht, wasserfest – und vor allem nützlich.
Bis heute ist die Nylonhandtasche von Prada ein Kultobjekt. In der Folgezeit machte Miuccia das Modehaus mit revolutionären Designs, schlichtem Understatement und praktischen Materialien zu einer weltweit erfolgreichen Marke. Als eine der wenigen Frauen in der von Männern dominierten italienischen Modewelt stach sie mit ihren Kreationen heraus.
Neben klassischen Kleidern und Schnitten, die unter ihrer Ägide produziert wurden, prägte die Italienerin als eine der Ersten den sogenannten "Ugly Chic" (frei übersetzt etwa: "hässliche Eleganz") – und schrieb damit Geschichte.
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Miuccia wollte provozieren und das Unpassende in den Mittelpunkt stellen: Knalliges Grün prallte auf Braun, dicker Zopfstrick auf hauchdünne Transparentstoffe, Retro auf Futuristisches, Plastik auf Kristall und Socken auf High-Heel-Sandalen. Sie spielte mit dem Hässlichen und Schönen, mit Tabu und Norm – und feierte damit einen Riesenerfolg.
1993 gelang ihr mit ihrem zweiten Label Miu Miu ein weiterer Coup. Mit ihrem Ehemann baute Miuccia Prada das Unternehmen mit den Jahren zu einem Millionen-Imperium aus. Der Konzernumsatz belief sich im vergangenen Jahr auf knapp 4,73 Milliarden Euro.
Doch Miuccia Prada will sich nicht an vergangenen Erfolgen messen. "Wenn die Leute fragen: ‚Bist du glücklich über deinen Erfolg in der Mode?‘ Das ist mir völlig egal", sagte sie der "Vogue". "Ich denke lieber darüber nach, was ich als Nächstes tue."
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