Masterplan für mehr Ladesäulen

BERLIN. Deutschland: Autogipfel für schnellen Ausbau öffentlicher Lade-Infrastruktur.
Nur, wer sein Elektroauto laden kann, wird sich auch eines kaufen. Deshalb will Deutschland in den kommenden Jahren 3,5 Milliarden Euro in den Ausbau der öffentlichen Lade-Infrastruktur investieren. Diese Förderung soll bis 2035 begrenzt sein, "um Druck zu machen, dass die Lade-Infrastruktur auch gebaut wird." Das sagte Kanzlerin Angela Merkel gestern vor Beginn eines Autogipfels.
50.000 öffentliche Ladepunkte müssten schnell geschaffen werden, um den E-Auto-Fahrern Verlässlichkeit zu geben, hieß es bei dem Gipfel, der bei Redaktionsschluss noch im Gange war. Auch die Genehmigungsverfahren müssten beschleunigt werden.
Bis 2030 sollten eine Million öffentliche Ladepunkte entstehen – derzeit sind es erst 21.000. Ein Masterplan soll die Aufgaben skizzieren, die den Beteiligten bevorstehen. Die wichtigsten Punkte:
Das Verkehrsministerium soll noch heuer ein Konzept vorlegen, wie die Finanzierung und Organisation eines "verlässlichen, schnellen und großvolumigen" Lade-Infrastrukturaufbaus bis 2025 ausgestaltet werden soll.
Erstes Ziel soll die Errichtung von 1000 Schnellladestandorten sein. Außerdem sollen verstärkt Ladepunkte an Kundenparkplätzen zum Beispiel an Supermärkten gefördert werden.
Eine Versorgungsauflage soll regeln, dass an allen Tankstellen auch Ladepunkte angeboten werden. Die Autoindustrie verpflichtet sich dazu, mindestens 15.000 Ladepunkte auf ihren Betriebsgeländen und im Handel zu bauen. Bis 2030 sollen es 100.000 sein.
Auch Kaufprämien werden erhöht
Die Regierung erwägt zudem Auflagen für die Wirtschaft. Der Ausbau könne nicht allein über Förderung gestemmt werden, heißt es. Die Bundesregierung will aber auch die Kaufprämien für E-Autos erhöhen. Für rein elektrische Autos unterhalb eines Listenpreises von 40.000 Euro soll sie um 50 Prozent auf 6000 Euro angehoben werden.
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