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Zehn Jahre danach: Als Josef F. zu lebenslanger Haft verurteilt wurde

Von OÖN, 19. März 2019, 10:05 Uhr
Heute vor 10 Jahren wurde der Fall Fritzl bekannt
2017 ließ Fritzl seinen Nachnamen für kolportierte 545 Euro in Mayrhoff umbenennen. Bild: (APA POOL)

AMSTETTEN. Der heute 83-Jährige soll laut Gerüchten "mit seinem Leben abgeschlossen haben".

Die Entscheidung der acht Geschworenen erfolgte einstimmig: schuldig in allen Punkten. Heute vor zehn Jahren, also am 19. März 2009, fand in St. Pölten der medial wohl der weltweit meistbeachtete Prozess, der jemals in Österreich stattgefunden hatte, ein Ende. Josef F., der seine Tochter 24 Jahre in einem Keller in Amstetten gefangen gehalten und mit ihr sieben Kinder gezeugt hatte, wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Der 83-Jährige verbüßt seine Strafe in der Justizvollzugsanstalt Stein.

 

Ausnahmezustand: Das aufsehenerregende Verbrechen war Ende April 2008 bekannt geworden, nicht ganz ein Jahr später folgte der Prozess. In der Verhandlungswoche herrschte "Ausnahmezustand" in der niederösterreichischen Landeshauptstadt. Dutzende Medienvertreter berichteten, Übertragungswagen aus aller Welt wurden stationiert. Als Pressezentrum stand ein Zelt neben dem Landesgericht St. Pölten zur Verfügung.

Das Urteil: "Ich nehme das Urteil an", sagte der damals 73-Jährige, gleich nachdem Richterin Andrea Humer die Entscheidung des Schwurgerichtshofes verkündet hatte. "Dabei war Josef F. nicht nur gefasst und klar; er wirkt, als habe er mit nichts anderem gerechnet als mit einer lebenslangen Strafe", schrieben die OÖN nach dem vier Tage dauernden Verfahren. Das Urteil: Mord durch Unterlassung: schuldig. Sklavenhandel: schuldig. Vergewaltigung: schuldig. Freiheitsentzug: schuldig. Schwere Nötigung: schuldig. Blutschande: schuldig.

In der Justizanstalt Stein: Laut Gerüchten heißt es, dass der mittlerweile 83 Jahre alte F. "mit seinem Leben abgeschlossen" hätte. Tatsächlich dringt so gut wie keine Information über den Verurteilten nach außen: "Er verbüßt seine Haftstrafe und befindet sich in einer österreichischen Justizanstalt", wurde zum Status quo zehn Jahre nach dem Urteilsspruch auf Anfrage mitgeteilt.

Die Opferfamilie: Diese wurde bereits unmittelbar nach Bekanntwerden des Falls völlig abgeschirmt. Die 43-jährige Tochter von Josef F., damals als unheimlich starke Frau beschrieben, und ihre Kinder verließen eine als Domizil dienende Klinik nach knapp acht Monaten und zogen an einen geheim gehaltenen Ort. Sie haben ihre Anonymität bis heute gewahrt.

Das Haus in Amstetten: Der fragwürdige "Ausflugstourismus" zu dem Haus in Amstetten hielt noch einige Zeit an. Der Keller wurde 2013 zubetoniert und das Objekt, in dem sich heute Wohnungen befinden, Ende 2016 verkauft. Über das Vermögen von Josef F. war 2009 der Konkurs eröffnet worden. Das Haus war Teil der Konkursmasse.

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