Wenn Schutzhütten nicht mehr schützen dürfen
BERCHTESGADEN/INNSBRUCK. In Berchtesgaden bleiben Noträume von Berghütten im Winter geschlossen, aus anderen Hütten entfernt der Deutsche Alpenverein Decken. Österreich geht vorerst einen anderen Weg.
Er sei sich der der besonderen Schutzfunktion der Hütten bewusst, sagt Daniel Hrassky. Doch die Erfahrung der vergangenen Jahre zeige eben, dass eine Umsetzung der aktuellen Vorschriften in diesem Winter nicht möglich sei. Die Entscheidung, die der Sprecher des Alpenvereins Berchtesgaden vor wenigen Tagen verkündete, hat vor allem für Tourengeher, aber auch für Wanderer im Spätherbst weitreichende Konsequenzen: Alle Winterräume und Notlager in den Hütten der Sektion bleiben geschlossen. Im "Steinernen Meer" - zumindest auf deutscher Seite- gibt es nach der Sommersaison keinen geöffneten Schutzraum mehr.
Die Corona-Hygienevorschriften würden keine geplanten Übernachtungen mehr zulassen, ebenso müssten alle Decken, Kissen und das komplette Geschirr entfernt werden. Somit würden dort nur die Schlaflager verbleiben und es gäbe keine Möglichkeit zu kochen oder die Räume zu beheizen. Die Räume müssten zudem nach jeder Benutzung desinfiziert werden und die Personalien der Gäste registriert werden. Unmöglich, sagt Hrassky.
"Der Schaden ist größer, wenn jemand erfriert"
Alle Hütten des Deutschen Alpenvereins (DAV), die auf deutschem Boden stehen, entfernen zumindest Decken Kissen und Geschirr, um eine "touristische Nutzung" nach der Sommersaison unmöglich zu machen. Österreich geht - vorerst- einen anderen Weg.
"Bergsteigen und Eigenverantwortung gehören schon immer untrennbar zusammen", sagt Peter Kapelari, Leiter der Abteilung Hütten, Wege und Kartographie des Österreichischen Alpenvereins (OEAV). An diese Eigenverantwortlichkeit der Alpinisten appelliere man auch heuer.
Darum gilt in den österreichischen Hütten: weniger Platzkapazitäten, aber geöffnete Winterräume und Notlager. "Ich denke, der Schaden wäre größer, wenn jemand in eine Notlage gerät, vor verschlossenen Türen steht und dann womöglich erfriert", sagt Kapelari.
Kapelari weist aber ausdrücklich daraufhin, dass Winterräume eine Notvorrichtung sind: "Sie sind sehr wichtig, wenn jemand in eine Notlage gerät und wir empfehlen sie weiterhin zu öffnen, aber nicht, um einen Kurzurlaub darin zu verbringen", sagt er. Ist der Schutzraum ausgelastet, müsse man - vorausgesetzt es liegt kein Notfall vor- eben zurück ins Tal absteigen. "Miteinander reden ist hier das oberste Prinzip".
Hüttensaison geht ins Finale
Die Schutzhütten in Oberösterreich befinden sich bereits im Saisonfinale: Viele schließen nach dem Nationalfeiertag, 26. Oktober, ihre Türen. Die Winterräume stehen aber- nach aktuellem Stand der Dinge- offen.
Na, das könnt ja dann ein ruhiger Winter für die Bergrettung werden und sie könnten im Kreise ihrer Familien Weihnachten feiern ohne das ein Verirrter Tourengeher ein Schneebrett lostritt.
Was hat ein Schneebrett mit gesperrten Winterräumen (Winterräume sind eine Unterkunft für Notfälle und keine Frühstückspension) zu tun? An deinem Post merkt man dass du keinen blassen Dunst vom Alpinismus hast. Bleib Zuhause dann kommst nie unter ein Schneebrett!
Winterräume zuzusperren ist nun wirklich mMn völliger Blödsinn.
Die Bars in den bekannten Exzess-Destinationen wäre ein lohnenderes Objekt dafür.
Wenn ein schutzsuchender ums Leben kommt, ist es dann ein Corona-Opfer ein ein Opfer der korrupten hirnlosen politidioten?
👍👍💯zustimmung
Wahnsinn.