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Mord, Betrug: Okkultes Frauentrio vor Gericht

Von OÖN, 14. Jänner 2020, 00:04 Uhr
Mord, Betrug: Okkultes Frauentrio vor Gericht
Prozessbeginn in Klagenfurt Bild: APA/DANIEL RAUNIG

KLAGENFURT. "Energetikerin" gilt laut Anklage als Drahtzieherin, die Morde in Auftrag gegeben haben soll

Der Geschworenensaal des Landesgerichts Klagenfurt war gestern bis auf den letzten Platz gefüllt. Ein Kärntner Frauentrio musste sich wegen Mordes, Betrugs und Brandstiftung verantworten. Staatsanwältin Bettina Dumpelnik warf der Hauptangeklagten vor, als "Mastermind" alle Taten geplant zu haben. Sie habe sich als "Energetikerin" ausgegeben und dabei ihre Opfer um große Summen erleichtert. 2010 wurde sie deshalb verurteilt und musste ins Gefängnis.

Nach ihrer Entlassung habe sie aber laut Dumpelnik sofort weitergemacht. Insgesamt habe sie rund eine Million Euro durch ihre Betrügereien lukriert. Sie redete ihren Opfern ein, sie habe schwerste Krankheiten und brauche dringend Geld. Ihr großes Ziel sei es aber gewesen, Alleinerbin ihrer Opfer zu werden. Das sei ihr 2017 auch gelungen, ein 95-Jähriger setzte sie als Erbin ein. Als dieser Bedenken bekam, so die Anklägerin weiter, beschloss die 48-Jährige, ihn aus dem Weg zu räumen.

Bärlauch statt Maiglöckchen

Sie veranlasste demnach die Zweitangeklagte, den Mann zu vergiften. Ihm wurde ein Brei aus vermeintlichen Maiglöckchenblättern verabreicht, allerdings kam es zuvor zu einer Verwechslung, das betagte Opfer erhielt Bärlauch und blieb daher auch unversehrt. Bald darauf änderte er sein Testament und strich die Hauptangeklagte heraus.

Ebenfalls als Alleinerbin eingesetzt wurde die 48-Jährige von einer 72 Jahre alten Villacherin. Diese gab ihr große Summen an Bargeld, brach den Kontakt zu ihrer Familie ab und hörte offenbar nur noch auf die Energetikerin. Ein Polizeibeamter warnte die Villacherin vor ihrer Bekannten. Diese habe zwar keine Anzeige erstatten wollen, sei aber doch nachdenklich geworden, sagte Dumpelnik. Sie zog sich zurück, worauf die Hauptangeklagte beschlossen hätte, die Frau müsse sterben.

"Grünes Licht im Kosmos"

Ein erster Versuch sei Ende September 2018 erfolgt, da hätten die Erst- und Zweitangeklagten ihr einen Pflanzenbrei in eine Cremesuppe gemischt. Der Versuch ging allerdings schief. Danach sei der Beschluss gefallen, die Villacherin zu erwürgen. Die Hauptangeklagte habe der Zweitangeklagten den Auftrag dazu erteilt, ihr genau erklärt, wie sie es machen müsse.

Das Ganze müsse zwischen dem 4. und 6. Oktober passieren, weil in dieser Zeit "grünes Licht im Kosmos herrscht". Sie werde mit ihrem Mann nach Kitzbühel fahren, um ein Alibi zu haben. Die Zweitangeklagte habe – nach zwei vergeblichen Anläufen – das Opfer dann am 6. Oktober tatsächlich erwürgt.

Der dritte Vorwurf ist jener der Brandstiftung. Diese Idee entstand laut Anklage, weil die Hauptangeklagte mit 500.000 Euro verschuldet war, das Haus aber auf 550.000 Euro versichert war. Die 48-Jährige brachte die Zweitangeklagte dazu, mehrere Brände zu legen.

"Zeitweise von oben gekommen"

Die Hauptangeklagte gab beim Mordprozess lediglich die Betrügereien zu, und das nur zum Teil, denn "zeitweise ist es von oben gekommen". Die Zweitangeklagte erklärte, sie sei nicht schuldig, denn "ich wurde gezwungen".

Lediglich die dritte Angeklagte, die sich allerdings nicht wegen Mordes verantworten muss, erklärte, sie fühle sich vollinhaltlich schuldig.

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