Fast jeder zehnte Sterbefall ging 2021 auf Covid zurück

WIEN. Statistik Austria: Im vergangenen Jahr starben um 9,1 Prozent mehr Menschen als jeweils in den fünf Jahren vor der Pandemie
Noch ist nicht alles eitel Wonne. Auch wenn ab Samstag nur noch die Masken an die pandemischen Einschränkungen der vergangenen Monate erinnern werden (siehe Bericht S. 29). Denn die Zahl der Corona-Fälle bleibt weiterhin auf hohem Niveau. In Oberösterreich wurden gestern 4924 Neuinfektionen gemeldet, 38.171 Menschen galten als erkrankt beziehungsweise infiziert. Und es werden noch mehr werden: Nach den neuesten Prognosen von Simulationsforscher Niki Popper ist in Oberösterreich noch mit einem Anstieg bei den Normalbetten bis Mitte März auf rund 425 zu rechnen (derzeit 370). Erst danach soll es zu einem langsamen Rückgang kommen. Die gute Nachricht: Auch der Omikron-Typ BA.2 wird bei Geimpften und Genesenen großteils nur leichte Verläufe auslösen.
Wesentlich mehr Sterbefälle
Wie groß die Auswirkungen der Pandemie auf die Sterblichkeit in Österreich waren, zeigen die vorläufigen Ergebnisse der Statistik Austria, die gestern veröffentlicht wurden: Demnach starben in Österreich im vergangenen Jahr 90.434 Menschen – um 9,1 Prozent mehr als jeweils in den fünf Jahren vor der Pandemie. Die häufigsten Todesursachen waren Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. 8,7 Prozent aller Sterbefälle gingen jedoch auf Covid-19 zurück. Bereits im Jahr 2020 hatte es aufgrund der Pandemie wesentlich mehr Sterbefälle gegeben als in den Jahren zuvor (+10,5 Prozent).
Todesfälle aufgrund von Covid-19 traten vor allem im höheren Alter auf: Bei Männern lag das durchschnittliche Alter bei 77,7 Jahren, bei Frauen waren es 82,9 Jahre. Auch regional gab es im vergangenen Jahr deutliche Unterschiede beim Anteil der an Covid-19 Verstorbenen: Kärnten (10,5 Prozent), Salzburg (9,6) und Wien (9,5) wiesen die höchsten Anteilswerte auf, in Tirol (6,3) waren diese am niedrigsten. In Oberösterreich lagen die Werte bei 8,3 Prozent.
Neben den an Covid-19 Verstorbenen wies die Todesursachenstatistik für 2021 weitere 1192 Personen (1,3 Prozent aller Sterbefälle) mit Covid-19 als Begleiterkrankung aus. In diesen Fällen wurde Corona als eine den Todesprozess beschleunigende Erkrankung eingestuft. Über die beiden Pandemiejahre hinweg zeigte sich ein klarer Zusammenhang zwischen hohen Infektionszahlen und einem Anstieg der Sterbefälle. Zum Höhepunkt der Herbstwelle 2021 starben mehr Menschen an Covid-19 als an Krebs. Den deutlichsten Rückgang (–17 Prozent) gab es bei Influenza und Pneumonie.