"Wir sind da, wenn der Hut brennt"
LINZ. Oberösterreichs Einsatzorganisationen drängen weiter auf "Freiwilligen-Strukturförderung" durch das Land.
Eineinhalb Jahre ist es her, dass die OÖNachrichten gemeinsam mit den freiwilligen Rettungs- und Sicherheitsorganisationen im Land (wie Rotes Kreuz, Arbeiter-Samariter-Bund, freiwillige Feuerwehr) das "Freiwilligen-Manifest" erarbeitet haben (siehe Kasten unten). Etliches ist bereits geschehen.
Zuletzt kündigte Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP) an, dass das Land Oberösterreich eine umfassende Ehrenamtsstrategie erarbeiten werde.
Walter Aichinger, Präsident des oberösterreichischen Roten Kreuzes und aktueller Vorsitzender des Freiwilligenrates, zu dem sich die Einsatzorganisationen nach dem Freiwilligen-Manifest zusammengeschlossen haben, begrüßt das ausdrücklich. Positiv hob Aichinger beim jüngsten Treffen des Freiwilligenrats hervor, dass auch die Möglichkeit bestehe, sich in diese Ehrenamtsstrategie einzubringen.
Die Organisationen im Freiwilligenrat – Rotes Kreuz, Arbeitersamariterbund, freiwillige Feuerwehr, Bergrettung, Wasserrettung, Höhlenrettung und Zivilschutzverband – haben dabei ein vordringliches Anliegen: die sogenannte "Freiwilligen-Strukturförderung". Dabei geht es um Unterstützung der öffentlichen Hand für hauptamtliche Mitarbeiter in den Freiwilligen-Organisationen, die sich um die Rekrutierung, die Betreuung und das Halten ehrenamtlicher Mitarbeiter in den Regionen kümmern.
"Wenn in Österreich der Hut brennt oder wenn es kracht, dann wir sind da", hieß es im Freiwilligenrat. Damit das aber auch in Zukunft so sei und sich genügend Freiwillige finden, brauche es professionelle, hauptamtliche Begleitung und Betreuung von Freiwilligen.
"Das geht nicht nebenbei"
"In einem Unternehmen mit 1000 Mitarbeitern ist eine Personalabteilung selbstverständlich – aber bei 1000 Ehrenamtlichen wird es als selbstverständlich vorausgesetzt, dass das irgendwer nebenbei macht", sagte Wolfgang Steiner vom Arbeiter-Samariter-Bund. "Aber das funktioniert so nicht."
Markus Voglhuber von der freiwilligen Feuerwehr wies darauf hin, dass die Einsatzorganisationen auch einen gesetzlichen Auftrag hätten, was sie von anderen ehrenamtlichen Organisationen, etwas aus dem Kultur- oder Sportbereich, unterscheide.
Bei der Bergrettung oder der Wasserrettung gibt es (wie auch bei anderen, kleineren Einsatzorganisationen) derzeit keinen einzigen hauptamtlichen Mitarbeiter. "Den Menschen ist teilweise gar nicht bewusst, dass alle unsere Leistungen von Freiwilligen erbracht werden", sagt Martin Eberl von der Wasserrettung. Einsatzfähig zu sein, sei auch mit viel Verantwortung, Haftungsfragen, Weiterbildung und Hintergrundarbeit verbunden.
Wichtig und wünschenswert wäre daher, würde das Land diese "vergleichsweise kleine Summe" für die Freiwilligen-Strukturförderung auf den Weg bringen, "um die Freiwilligkeit zu sichern", sagte Voglhuber. "Sonst riskieren wir, dass wir in Zukunft die Freiwilligen nicht mehr in der Zahl haben, wie wir sie derzeit haben. Und um das dann zu reparieren, bräuchte man sehr viel Geld." (mst/vega)
Amoklauf im Mühlviertel: Roland D. beging Suizid
Diesseits und jenseits: Rundgang auf dem Friedhof von Rannariedl
Schnelle Interventionsgruppe "SIG" im Mühlviertel im Großeinsatz
Feuerwehrfrau kollabierte: Löste die Alarmierung den Herzstillstand aus?
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.
Von den Vollkasko-Kunden kann man sich seeeehr viel Geld holen.
Man drückt sich vor tiefgreifernden Regeln wie der Teufel vorm Weihwasser.