"Mein Leben ist mir wichtiger als ein Weltrekord"
GRUNDLSEE. Der Grundlseer Eisschwimmer Josef Köberl (44) musste bei einem Weltrekordversuch in einer Gletscherspalte kurz vor dem Ziel aufgeben.
Es hätte der offizielle Weltrekord werden sollen. Josef Köberl, Eisschwimmer aus Grundlsee, wollte am Samstag eine Eismeile zurücklegen. Diese vom Internationalen Eisschwimmverband (IISA) definierte Strecke ist 1609,3 Meter lang und muss bei einer Wassertemperatur von maximal fünf Grad Celsius bezwungen werden. Das entsprechende Gewässer fand Köberl in einer Gletscherspalte am Hintertuxer Gletscher. Das Wasser dort hat eine Temperatur von knapp unter null Grad. Vor ihm hat noch keiner eine Eismeile unter solchen Bedingungen zurückgelegt. „Man könnte beim Schwimmen vor Schmerz durchgehend schreien!“, so Köberl, der bei seinem Rekordversuch von einem Arzt und einem Rettungsteam begleitet wurde, die jederzeit bereit waren, einzugreifen.
Doch nach 38 Minuten im eiskalten Wasser musste der erfahrene Eisschwimmer aufgeben. Köberl war zu diesem Zeitpunkt nur noch 100 Meter von seinem Ziel entfernt. Aufgrund von Unterkühlung war er aber in Lebensgefahr. „Meine Gesundheit ist mir wichtiger“, sagte er nach einer fast zweistündigen Aufwärmphase. Obwohl Köberl die vorgesehene Eismeile also knapp verpasste, hält er nun dennoch den inoffiziellen Strecken-Rekord der niedrigsten Temperatur über diese Distanz in Süßwasser.
Der Grundlseer Eisschwimmer war zuvor erst einmal ernsthaft in Gefahr geraten: Als er beim Eisschwimmen in der Wiener Donau von einem Laib Brot am Kopf getroffen wurde, den ein Wiener einfach von einer Brücke geworfen hatte.
So etwas sinnbefreites!