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Als "die ärzte"- Schlagzeuger Bela B im Toten Gebirge in Not geriet

Von Gabriel Egger, 19. April 2024, 12:02 Uhr
Die beste Band der Welt kommt nach Linz
Bela B. kämpfte noch in den Achtzigerjahren gegen "Gletscherspalten" im Toten Gebirge. Bild: EPA

BERLIN/ALTAUSSEE. Bela B., Schlagzeuger der Punk-Rock-Band "die ärzte" musste noch in den späten Achtzigerjahren im Toten Gebirge Gletscherspalten ausweichen. Zumindest, wenn es nach den Erzählungen seines damaligen Wanderpartners geht.

Die späten Achtzigerjahre in Berlin: "die ärzte" hatten sich trotz großem Erfolgs gerade aufgelöst, die Mauer bröckelte und Bela B brach zu einer Bergtour im Salzkammergut auf. Der Schlagzeuger der Band, die 1993 wieder zueinander fand ("Schrei nach Liebe") und auch im Jahr 2024 noch immer Hallen und Stadien im deutschsprachigen Raum füllt, sollte als Produzent nun den jungen Musiker Rocko Schamoni fördern. Ein neues Album war in Planung. 

Um "zusammenzuwachsen", reisten Bela B., Schamoni und der Bassist, Filmkomponist und Musikberater Michael Beckmann nach Österreich. Der Plan: Die Überschreitung des Toten Gebirges. Allerdings noch sehr früh im Jahr- vermutlich im Mai. 

Wie Schamoni nun in einem Podcast und in seinem neuen Buch "Pudels Kern" erzählt, waren die drei Musiker zunächst in St. Wolfgang untergebracht und brachen wenig später schließlich in "anspruchsvolle Gefilde" auf. 

"Das Problem war bloß, da war Frühling, die Wanderrouten waren zugeschneit und wir sind an einem Tag dreimal haarscharf am Tod vorbeigelatscht. Weil wir den Weg verloren haben, die Wandermarken verloren haben, auf Gletscher geraten sind und dann ist Beckmann auch mal eingestürzt in eine Gletscherspalte. Das war extrem knapp, dass wir da überlebt haben", sagt Schamoni.

Schamoni, mittlerweile bekannter Musiker, Schauspieler und Schriftsteller, hatte offenbar viel Fantasie. Der Gletscher dürfte demnach das verschneite Plateau des Toten Gebirges gewesen sein, die darin befindliche Spalte im schlimmsten Fall (und auch der ist schlimm genug) eine Doline. Vermutlich brach allerdings nur eine Schneebrücke. 

Im "starken Schneetreiben" hätten sie Bela B., der mittlerweile wegen starker Knieschmerzen nicht mehr richtig gehen konnte und bereits vorgeschlagen hatte ihn "zurückzulassen und Hilfe zu holen", Richtung Ziel geschleppt: das "Albert-Appel-Haus".  Dort verbrachten sie schließlich drei Tage, bis der "Hüttenwirt sich bereit erklärte, uns ins Tal zu begleiten, weil unsere Körper so ramponiert waren." 

Vielleicht war dieses Abenteuer schließlich die Inspiration für das "Lied vom Scheitern", das Bela B. im Jahr 2007 textete.  

 

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Autor
Gabriel Egger
Redakteur Oberösterreich
Gabriel Egger
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2  Kommentare
2  Kommentare
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nichtschonwieder (8.990 Kommentare)
am 19.04.2024 15:37

Blühende Fantasie.....
zuviel Schnee?

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spitalsarzt (567 Kommentare)
am 19.04.2024 12:18

Offenbar hat das Tote Gebirge eine gewisse Anziehung auf ahnungslose Berliner.

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