Verkehrslawine: Hallstätter Liste fordert klare Obergrenze für Tagesgäste
HALSTATT. Wird die Zahl überschritten, sollen Tagesgäste nur noch mit Öffis in den Ort fahren dürfen.
Hallstatt hat 794 Einwohner und mehr als 600.000 Tagesbesucher pro Jahr. Die strukturschwache Gemeinde braucht den Tourismus, doch zugleich stellt er für die Bevölkerung auch eine enorme Belastung dar – und trug wesentlich zur Entstehung der Bürgerliste "Bürger für Hallstatt" (BfH) bei.
Falschparker, Chaos und Staus
Diese lud am Dienstag zu einer Diskussionsveranstaltung im Kulturhaus. "Verkehrslawine STOP" lautete das Thema. Denn der Ortskern von Hallstatt ist für die Durchfahrt zwar gesperrt, doch "im Ortsteil Lahn und im Echerntal ist das Verkehrsaufkommen in den vergangenen Jahren explodiert", so Friedrich Idam, Gemeindevorstand (BfH). Pkw-Besitzer stellen ihre Fahrzeuge legal und illegal ab. Vor allem aber die Reisebusse sind der Bürgerliste ein Dorn im Auge. Derzeit gibt es rund 50 gebührenpflichtige Stellplätze für Autobusse. Wenn wie am 14. August 81 Busse im Laufe des Tages Hallstatt ansteuern, wird der Platz eng, und es bilden sich Staus. "Die Kolonne reicht oft bis in den Tunnel hinein", sagt Idam.
Die BfH fordert deshalb einen Ausbaustopp bei Parkplätzen, strengere Kontrollen und eine deutliche Erhöhung der Parkgebühr für Busse. Derzeit werden 21 Euro verlangt. Die Gebühr soll nächstes Jahr zwar erhöht werden, doch Idam reicht das bei weitem nicht aus. "Jeder Busreisende soll gleich viel zahlen wie ein Individualreisender im Auto", sagt er.
Und er geht noch weiter: "Wenn die Parkplätze in Hallstatt voll sind, sollte diese Information auf Anzeigetafeln bereits in Bad Goisern, Gosau und Bad Aussee aufscheinen. Die Anreise nach Hallstatt soll dann nur noch mit öffentlichen Verkehrsmitteln möglich sein", so Idam.
Im Klartext würde das eine Obergrenze für Tagestouristen bedeuten. Eine Ziffer will die Bürgerinitiative aber nicht nennen. "Das ist eine Frage, die alle Beteiligten in Ruhe ausdiskutieren sollten", sagt der Bürgerlisten-Vertreter.
SP-Vizebürgermeister Alfred Gamsjäger, der in diesen Tagen den urlaubenden Bürgermeister Alexander Scheutz (SP) vertritt, spricht sich gegen diese Idee aus. "Sie ist alleine deshalb nicht praktikabel, weil wir damit auch die Zufahrt zu unserer Nachbargemeinde Obertraun erschweren würden, und das werden wir sicher nicht tun", sagt er. "Außerdem leben 80 Prozent der Hallstätter direkt oder indirekt vom Tourismus."
Die Bürgerliste dagegen fordert "Tourismus mit Maß und Ziel" (Idam) und kritisiert auch Hotelprojekte. "Hallstatt wird von ausländischen Investoren letztlich nur missbraucht", sagt der Denkmalpfleger und Lehrer.
D'Wolfganger nehmans eh gern - de Chinesen und olle ondern Bus!
In meiner Einfachheit, sollte es immer in der Fahrtrichtung auf der rechten Strassenseite eine Ausstiegstelle und auf der linken Seite eine Einstiegstelle geben! Diese Wendemanöver und die Eingliederung bei der engsten Stelle vor dem Tunnel machen die unnötigen Stau Probleme schon bei der Ankunft! Eine Ausstiegstelle für die Ankunft ist von großer Wichtigkeit und die Busse sollte die Strasse in Fahrtrichtung beibehalten können! Die Busfahrer bringen dann die leeren Busse zum Abstellplatz, es wird eine genaue Zeit ausgemacht, wann die Gäste wieder abgeholt werden! Es könnte eine "Logistik Abwicklung" mit Platz Nummern von Vorteil sein! Wir sprechen da für eine Lösung für Juli und August!
Der Bürgerbegriff wird gern überstrapaziert
In der alten DDR war er sogar ein beliebtes Schimpfwort der Beamten gegen die misera plebs der nichtsozialistisch-angepassten Restbevölkerung.
"jeder Busreisende soll gleich viel zahlen wie Individualreisender mit PKW" - super Idee: Lieber 40 (Leih- ) PKW als ein Bus !?!
Jaja, es gibt ziemlich viele Chinesen auf dieser Welt.
es wäre schon schön, wenn die Bezahlparkplätze, die von der Gemeinde bewirtschaftet werden (dh. der Erlös aus der Parkraumbewirtschaftung geht der Gemeindekasse zu), auch kontrolliert werden würden. Dort wird wie wild geparkt, ob man am Ende des Besuchstages jemals wieder (schadlos) ausparken kann, ist den wackeren Männern und Frauen von der Gemeinde ziemlich egal. Hauptsache die Münze am Parkautomat klingt...
Wenn die Gemeinde schon aus dem schier unerschöpflichen Geldquell Tourismus ordentlich schöpfen will, dann soll sie sich auch ordentliche Rahmenbedingungen dafür überlegen. Einfach nur kassieren und die Touristen und die Bevölkerung ihrem Schicksal überlassen ist dann schon ein bisserl dürftig. Von daher verstehe ich den Vorstoß der Bürgerliste recht gut.